2. internationales Riesebyer Jugendschachturnier und 1. Schlei Ostsee Pokalturnier vom 29.08.09

Von Groß bis Klein wurde in Rieseby wieder Schach gespielt. Insgesamt nahmen 60 Schachfreunde – 52 Kinder und Jugendliche sowie 8 Erwachsene – an den beiden Turnieren teil.

Das Schlei Ostsee Pokalturnier war mit 7 Schachfreunden über 2000 DWZ und einem Teilnehmer unter 2000 DWZ von der Spielstärke her gut besetzt. FIDE-Meister Wolfgang Pajeken vom Hamburger Schachklub – der mit seinem Sohn angereist war – setzte sich souverän gegen die einheimische Konkurrenz aus Kiel und den Eckernförder Lokalmatador Manfred Homuth durch. Der ausgelobte Sonderpreis für Senioren ging – aufgrund des Verzichts von Edmund Lomer – an Schachfreund Kramer aus Bov/Dänemark. Neben Pokalen an die jeweiligen Turniersieger wurden an jeden Teilnehmer Preise verteilt.

Im Jugendturnier nahmen 7 Eckernförder Jugendliche teil. Hier sorgte Lisa Ruiz für eine Überraschung. Hinter dem amtierenden Landesmeister der U10 belegte sie den 2. Platz. Für Tim Pawlack – mit 9 Jahren jüngster Teilnehmer des Eckernförder Schachklubs – war es sein erstes Turnier überhaupt.

Das Organisatoren-Team Ilka Ruiz vom SSF Risby und Enrique Ruiz Hampel vom Eckernförder Schachklub war mit der Resonanz sehr zufrieden und hat sich besonders bei den Teilnehmern aus Hamburg, Bremen und Dänemark bedankt, die die weiteste Anfahrt hatten. Besonders erfreut ist man darüber, dass die Beziehung zu dänischen Schachklubs weiter ausgebaut wurde.

Am 12. September wird der Eckernförder Schachclub mit einigen Jugendlichen beim internationalen Grenzspringer-Jugendturnier in Flensburg, einer Veranstaltung von dänischen und norddeutschen Schachvereinen, teilnehmen.

Eine kleine Sensation

Jahrelang war es absolut vergeblich, in Eckernförde beim Zeitschriftenhandel ohne Vorbestellung eine Schachzeitung zu erwerben. Das hat sich geändert: Unserem Jugendwart Bruno Geruschkat fiel beim kürzlichen Besuch im Einkaufszentrum Famila in der Rendsburger Straße die „Deutsche Schachzeitung“ ins erstaunte Auge. Also: wer Bedarf an aktuellen Nachrichten über die Inhalte unserer Website hinaus hat, begebe sich zu Famila!

Edmund Lomer in Dresden

Zum 3. Mal nach 2001 (Dresden) und 2005 (Essen) nahm unser Ehrenvorsitzender Edmund Lomer an der jährlich ausgetragenen Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaft teil. Diesmal war erneut das reizvolle Dresden, auch Elbflorenz genannt, vom 03.08. bis 11.8.2009 Schauplatz des mit vielen bekannten und hervorragenden Spielern besetzten Turniers.

Mit Edmund Lomer hatten sich 192 Teilnehmer aus ganz Deutschland, darunter ein Großmeister und 16 Fidemeister, in der A-Gruppe eingefunden, um neun Runden nach Schweizer System auszutragen. Sieger des Turniers und damit Deutscher Seniorenmeister wurde Christian Clemens/Braunschweig, der 8 Punkte aus den neun Partien erzielte. Aus Schleswig-Holstein spielten ferner Joachim Thielemann/Kiel (erreichter Platz 138 mit 4 Punkten) und Manfred Plewka/Büdelsdorf (Platz 167 mit 3 Punkten) mit. Daneben gab es auch noch eine B-Gruppe für Spieler unter DWZ 1800.

Edmund Lomer berichtet über seine Kämpfe in der A-Gruppe:

„Mein Ziel war klar: Die Plätze 68 und 60 der Turniere von 2001 und 2005 zumindest etwas zu unterbieten, sollte ein erreichbares Vorhaben sein, trotz der Einstufung als Nr. 88 der Setzliste in dieser Meisterschaft.

Wie so oft, hatte ich wieder einmal einen eher verhaltenen Start: Meine Pflichtaufgabe erledigte ich mit Schwarz in Runde 1 durch einen Sieg gegen Günter Becker (Nr. 184), aber in der folgenden Runde 2 stellte ich in gewinnverheißender Stellung gegen Rudolf Striebich/Eppingen (Nr.35) eine Leichtfigur ein und verlor folgerichtig. Die 3. Runde brachte den zweiten Gewinn mit Schwarz – ein Arbeitssieg – gegen Dr. Hartwig Dötzel/Dresden (Nr. 182).

Nun endlich erwarteten mich schwerere und reizvolle Aufgaben:

Gegen Prof. Dr. Hans Petzold/Dresden (Nr.33) gelang in Runde 4 ein recht überzeugender Erfolg mit Weiß, dem in der 5. Runde ein mit gleicher Farbe hart erstrittenes Remis gegen FM Dr. Reinhard Zunker/Hofheim (Nr.40) folgte; hier hielt ich ein Endspiel mit ungleichen Läufern und zwei Minusbauern.

Auf Platz 31 vormarschiert, bekam ich in der folgenden 6. Runde mit den schwarzen Steinen Michail Bogorad/Düsseldorf (Nr. 30) vorgesetzt, den ich in einer recht schwungvoll gespielten Partie (Skandinavisch!) im Endspiel bezwingen konnte. Der 16. Platz war der gute Lohn und meine beste Platzierung im Turnier – leider jedoch war dieses noch nicht zu Ende!

In der 7. Runde war FM Karlheinz Bachmann//Katernberg (Nr.15) Endstation meiner Hoffnungen: Mit Weiß wurde ich langsam aber sicher überspielt und nach 38 Zügen gab ich den hoffnungslos gewordenen Kampf auf. Wenigstens war es meine letzte Niederlage im Turnier. Um mich für den nächsten Tag gut zu rüsten, verzichtete ich sogar auf das am Nachmittag ausgetragene Blitzturnier – ein seltener Entschluss meinerseits!

In den beiden letzten Runden spielte ich remis: mit Schwarz nach hartem Kampf und gutem Konterspiel gegen Dr. Roubik Adibekian/Hannover (Nr.42) und mit den weißen Steinen gegen Heinrich Däubler/Haselmühl (Nr.43), wobei sogar große Gewinnchancen bestanden.

Der abschließend erreichte 40. Platz mit 5½ Punkten und einer Verbesserung von 48 Plätzen gegenüber der Setzliste bedeutete kein schlechtes Ergebnis. Aber erneut zeigte sich, dass meine weiße Spielweise überdacht werden muss! Mit Schwarz war die Bilanz mit 3½ aus 4 fast makellos!

Es war ein schönes Turnier, verbunden mit einem Wiedersehen wohlbekannter Hamburger Schachfreunde wie Wolfgang Schulz, Hanno Kreutzkamp, Volker Papenbrock und Werner Schirmer. Ein Besuch im Kuppelrestaurant Yenidze, eine der exotischsten Sehenswürdigkeiten der Stadt mit herrlichem Rundblick über Stadt und Land sowie ein Plausch mit Monika und Manfred Mädler in ihrer reizvollen Villa im Dresdner Vorort Blasewitz durfte natürlich auch nicht fehlen.“

Edmund Lomer hat auch seine Gewinnpartie aus der 6. Runde gegen Michail Bogorad analysiert und kommentiert:

1.e4 d5 2.exd5 Dxd5 3.Sc3 Da5 4.d4 c6 5.Lc4 Lf5 6.Sf3 Sf6 7.0-0 e6 8.h3 hier wird überwiegend 8. Se5 gespielt. 8…Sbd7 9.a3 (hier für mich neu; 9. De2 ist üblicher) 9…Le7 10.Te1 0-0 11.Lf4 Sd5 (Schwarz will sich entlasten. Falls Weiß auf d5 schlägt, wird seine c-Linie latent schwach) 12.Ld2 Sxc3 13.Lxc3 Dc7 14.g4 Lg6 15.Se5 Sxe5 16.dxe5 Tfd8 17.De2 b5 18.La2 Lg5 (dämmt Aktionen wie z.B. f2-f4 zunächst ein) 19.Tad1 Txd1 20.Txd1 Td8 21.Txd8+ Dxd8 22.Kg2 a6 23.b4 (dieser verpflichtende Zug soll c6-c5 verhindern, nun aber sucht sich der Läufer andere Ziele) 23…Dd7 24.Kg3 Lc1 25.h4 h5 26.gxh5 Lf5 27.Lb3 Lxa3 28.h6 (Weiß wirkt etwas hilflos, aber wo soll er anpacken? Schwarz muß allerdings auf die latenten Drohungen auf der Diagonalen a1-h8 achten) 28…gxh6 29.Ld2 h5 30.De3 Lg6 31.Dg5 c5 32.Le3 Lxb4 (c4!) 33.c3? [ 33.Df6! Ld2 34.Lxe6 Dxe6 35.Dxe6 fxe6 36.Lxd2 Lxc2 37.Le3 c4 38.Ld2] 33…Lxc3 34.Lc2 Lxe5+ (soll die Lage entschärfen) 35.Dxe5 Lxc2 36.Dxh5 Lg6 37.Dxc5 Dd1 (der weiße König gerät vermehrt in Schwierigkeiten) 38.f3 De1+ 39.Lf2 Dd2 40.Dc8+ (40.Ld4 mit der Drohung Dc8+ und Dh8 matt hätte Remischancen eröffnet) 40…Kh7 41.Dxa6 b4 42.Da5 Dd6+ 43.Kg2 e5 (Verhindert Gegenaktionen auf den schwarzen Feldern – das Endspiel ist nun gewinnverheißend) 44.Le1 (Dc5!) 44…b3 45.Lc3 e4 46.fxe4?? (46. Da8 oder De5 hätte deutlich mehr Widerstand geleistet) 46…Lxe4+ 47.Kf1 Dd1+ 48.Kf2 Df3+ 49.Ke1 De3+ 50.Kf1 Ld3+ 51.Kg2 De2+ 52.Kg3 De3+ 53.Kg2 Le4+ 54.Kf1 Ld3+ 55.Kg2 De2+ 56.Kg3 b2 57.Dg5? (hier versäumte Weiß eine Remiswendung durch 57. Da7! Lg6 58. Dd4) 57…Lg6 58.Df6 De3+ 59.Kg4 Dxc3 60.Dxc3 b1D 61.Kg3 Dd3+ und Weiß gab auf.

Hans Sell ist verstorben

Am 7. August 2009 ist unser Mitglied Hans Sell – für uns völlig unerwartet – im Alter von 81 Jahren verstorben. Hans Sell ist 1946 als junger Mann in unseren Verein eingetreten und hat in früheren Jahren nicht nur als Spieler, sondern auch als Organisator ganz wesentlich zum Gelingen des Vereinslebens beigetragen.  In den letzten Jahren hat er sich altersbedingt vom Turnierschach zurückgezogen, spielte aber noch gern beim Freiluftschach bei der Kurverwaltung und noch regelmäßig in der Stadtbücherei mit seinem Schachfreund Michael Wittke.- Wir werden Hans Sell ein ehrendes Gedenken bewahren.

Reisende in Sachen Schach

Vier unserer Mitglieder haben sich entschlossen, vom 1.8. bis zum 7.8.09 am 22. Kieler Open mitzuspielen. Sie können an dieser Stelle ihre Erfolge nachvollziehen. Und da der Veranstalter Aljoscha Feuerstack –  den amtierenden Meister von Schleswig-Holstein und unser „passives Mitglied“ – unter „Eckernförder Schachclub“ starten ließ, wollen wir auch seine Erfolge beobachten. – In der ersten Runde passierte Gerd Bernhardt das Kuriosum, dass er zum dritten Mal gegen Großmeister Sigurd Lanka antreten mußte – leider immer ohne Punktgewinn.

„Reisende in Sachen Schach“ – nach Kiel ist es von uns aus ja eigentlich keine Unternehmung, die das Wort „Reise“ verdient, aber unser Ehrenvorsitzender Edmund Lomer hat sich auf den Weg nach Dresden gemacht, um dort mit neu erstandenem Laptop und ehrgeizigen Zielen vom 3.8. bis zum 11.8.09 in der stark besetzten Gruppe A an der 21. Deutschen Seniorenmeisterschaft  teilzunehmen. Insofern ist die gewählte Überschrift berechtigt. – Auch seinen Weg werden wir in den nächsten Tagen an dieser Stelle verfolgen.

Kieler Open

ELO – Turnier

70 Teilnehmer

  gesetzt an Rd.1 Rd.2 Rd.3 Rd.4 Rd.5 Rd.6 Rd.7 Rd.8 Rd.9 Punkte Platz
Feuerstack 6 1 1  ½ 1  ½ 1 ½ 1 1 1.
Bernhardt 36 0 0  ½  ½ 1 1 1 0 1 5 29.
Koch, Ralf 48 0 1  ½ 0 0 0 1 0 1 57.

Alojoscha Feuerstack hat seine gute Form vom Frühjahr bewahrt und bestätigt und siegte vor GM Lanka (7 Punkte). Wir gratulieren ihm und freuen uns, dass ein kleiner Glanz seines Sieges auf unseren Verein fällt. Außerdem – und das ist ein besonder guter Grund zur Gratulation – hat er seine dritte Norm für den Titel eines Internationalen Meisters erzielt und wird demnächst von der FIDE zum Internationalen Meister ernannt werden!

DWZ -Turnier

46 Teilnehmer

  gesetzt an Rd.1 Rd.2 Rd.3 Rd.4 Rd.5 Rd.6 Rd.7 Rd.8 Rd.9 Punkte Platz
Koch, Alexander 27 1 0 1  ½ 1 0 ½ 1 1 6 4.
Koch, Andreas 35 ½ 0 0 1 0 0 + 0 0 43.

Alexander Koch – gesetzt an Platz 27 – hat mit seinem 4. Platz ein herausragendes Ergebnis erzielt. Das geht einher mit einer deutlichen Verbesserung seiner DWZ-Wertung von 1349 um 176 auf 1525 Punkte. Das ist die zweithöchste Verbesserung aller Teilnehmer! Glückwunsch!

 

Deutsche Seniorenmeisterschaft

Senioren/Gr. A

192 Teilnehmer

  gesetzt an Rd.1 Rd.2 Rd.3 Rd.4 Rd.5 Rd.6 Rd.7 Rd.8 Rd.9 Punkte Platz
Lomer 88 1 0 1   1 ½ 1 0  ½ ½ 40

Edmund Lomer hat ein sehr gutes Turnier gespielt – fast 50 Plätze besser als sein Setzplatz! Das muß erst einmal erkämpft werden. Wir dürfen auf seinen Bericht gespannt sein. – Deutscher Seniorenmeister wurde Christian Clemens – regelmäßiger Gast beim Senioreneinladungsturnier des Hamburger Schachklubs – dem wir an dieser Stelle aus alter Verbundenheit herzlich gratulieren.

Besuch in Tondern

Am 20.06.09 startete eine 13-köpfige Delegation unseres Vereins, bei dem viele Riesebyer Jugendliche mitspielen, dem Schachklub Tondern einen Besuch ab. Dabei wurde natürlich neben Schach spielen viel Klönschnak gehalten und Pölser gegessen. Dass man trotz unterschiedlicher Sprache über ein Spiel mit internationalen Regeln schnell ins Gespräch kommt, ist immer wieder erstaunlich.

Unser Verein hat sich mit einem Präsentkorb mit hiesigen Spezialitäten für den freundlichen Empfang bedankt und die Jugendlichen aus Tondern zum 2. internationalen Jugendturnier nach Rieseby am 29. August eingeladen. Dem will der Schachklub Tondern gerne nachkommen.

Unsere 1. Mannschaft bleibt endgültig für die Landesliga spielberechtigt!

Die Spielkommission des Schachverbands hatte den Protest des Flensburger SK gegen die 0:8-Wertung des Stichkampfs um den Klassenerhalt in der Landesliga gegen unseren Verein zurückgewiesen. Der Flensburger SK hat gegen diese Entscheidung am 02.07.09 das Schiedsgericht angerufen.

Inzwischen hat der 1. Vorsitzende des Flensburger Schachklubs seinen Einspruch vom 02.07.2009 gegen die Zurückweisung seines Einspruchs durch die Spielkommission des Schachverbandes Schleswig – Holstein zurückgezogen.

Unsere 1. Mannschaft bleibt also auch für das kommende Jahr für die Landesliga spielberechtigt.

Ruiz Hampel gewinnt das Aalturnier!

Mit einem halben Punkt Vorsprung gewann Enrique Ruiz Hampel zum ersten Mal das traditionelle und für jedermann offene Aalturnier, das am 12. 07.09 ausgetragen wurde. Er siegte vor dem amtierenden Landesschnellschachmeister Ferdinand Voelzke von Turm Kiel, der punktgleich mit unserem Lokalmatador Edmund Lomer – dem Landesblitzmeister der Senioren – den zweiten Platz belegte. Erst ein Sieg von Edmund Lomer über Ferdinand Voelzke in der 5. von insgesamt 7 Runden ermöglichte den Turniersieg von Enrique Ruiz Hampel, der bis dahin punktgleich mit Voelzke war.

Das Turnier war mit 22 Spielern gut besucht, die weiteste Anreise hatte ein vereinsloser Schachfreund aus der Nähe von Hamburg. Die Schachfreunde bedankten sich herzlich bei der noch sehr jungen Turnierleitung Lisa und Kim Ruiz für die Durchführung des Turniers, beim Eckernförder Schachklub für die Bewirtung und bei der Eckernförder Touristik GmbH für die bereitgestellten Aale. – Die Abschlußtabelle:

Dähne-Pokal

Am 06.07.09 wurde in Neumünster die 3. Runde des Dähne-Pokals ausgetragen. Ralf Koch, der letzte Spieler unseres Vereins, der diese Runde noch erreicht hatte, mußte leider absagen, so dass seine Partie als kampflos verloren gewertet wurde. Damit ist der Dähne-Pokal 2009/2010 für uns Geschichte.

Das Rathaussimultan

Auch in diesem Jahr trat Edmund Lomer – nunmehr als Ehrenvorsitzender – wieder zum Rathaussimultan „Einer gegen alle“ an. Im schönen Ratssaal übernahm der Zweite Stadtrat Rainer Bunte in Vertretung des Bürgermeisters die Begrüßung der 15 Schachspieler, die versuchen wollten, gegen Edmund Lomer zu bestehen. Besonders herzlichen Beifall erhielten die ehemaligen Bürgermeister Klaus Buß und Kurt Schulz, die beide nicht zum ersten Mal gegen den Simultanspieler antraten.

Für den Simultanspieler ist eine solche Veranstaltung nicht nur eine schachliche Herausforderung, sondern auch eine sportliche, denn er muss – von Brett zu Brett gehend – auch einen flotten Fußmarsch von nicht unerheblicher Länge zurücklegen. Aber auch darauf war Edmund Lomer gut vorbereitet, hatte er doch ein Paar Spezialturnschuhe angelegt.

Der Kampf begann pünktlich um 16 Uhr und die Spieler mussten sich nun an den Spielrhythmus des Simultanspielers anpassen, denn seine Herausforderer mussten immer sogleich dann ziehen, wenn er an das Brett trat. Es wurde Edmund Lomer nicht leicht gemacht, alle Spieler boten ihm erheblichen Widerstand. Nur langsam zeichneten sich an einigen Brettern Vorteile ab, die Edmund Lomer zum Gewinn verdichten konnte. Aber es gab auch Siege für die Spieler: Hans-Jürgen Schäfer gewann nach guter Partieführung und Kim Ruiz – die Tochter des 1. Vorsitzenden des Eckernförder Schachclubs – gewann, nachdem Lomer ein unkorrektes Damenopfer aufs Brett gebracht hatte und dafür bestraft wurde. Auch Martin Klimach-Dreger siegte in einem sehenswerten Endspiel mit Turm gegen den unterlegenen Springer. Gegen 18 Uhr lief nur noch ein Spiel: Otto Jeschke hatte im Mittelspiel einen Bauern gewonnen und versuchte, diesen Vorteil in einen Gewinn umzumünzen. Im Endspiel unterlief Lomer ein Fehler, der ihn zusätzlich noch einen Läufer kostete. Nun drohte nur noch ein von Amateuren kaum zu gewinnendes Endspiel König-Läufer-Springer gegen den nackten König, aber Otto Jeschke umging auch dieses Problem und schaffte es, mit Hilfe des Zugzwangs den letzten ihm verbliebenen Bauern unabwendbar in eine Dame zu verwandeln. Lomer konnte in dieser Situation seinem Gegner nur noch zum Sieg gratulieren.

Da – sehr ungewöhnlich – in diesem Jahr keine der Partien unentschieden ausging, stand das Ergebnis mit 11:4 für den Simultanspieler fest, was beiden Parteien zur Ehre gereicht.