Es berichtet Christian Devic:

„Beim Auswärtsspiel am 16.03.14 gegen die 1. Mannschaft des SV Heide durfte es keine Kompromisse geben. Durch die vorangegangene Niederlage gegen Husum (unserem direkten Konkurrenten) dürfen wir uns keine weiteren Fehler erlauben. Zumindest nicht, wenn wir weiterhin mit der Ambition des Aufstiegs in die Landesliga antreten wollten.

Es begann erfolgversprechend: Ralf Koch sorgte als Erster für Materialgewinn an Brett 8. Er grapschte sich einfach mit seinem Springer einen scheinbar gedeckten Bauern. Die Verteidigungsfigur war aber durch Dame und Läufer gegen den Turm gefesselt. Die Partie dauerte zwar noch etwas länger, aber damit ließ sich doch arbeiten und hoffen.

Die erste Entscheidung gab es an Brett 1: Manfred Homuth opferte in der Eröffnung einen Bauern für gutes Spiel. Die Partie endete remis, doch in der Analyse fanden die beiden Spieler noch einen ausgelassenen Gewinnweg für Manfred (½:½). Dies war aber nicht weiter schlimm, denn Eduard Wiederkehr an Brett 7 holte den ersten vollen Punkt. Er wickelte die Partie in eine Phase ab, in der er sich am wohlsten fühlt: ins Endspiel. Sein König blieb stets im Quadrat der gefährlich wirkenden Freibauern und es bestätigte sich wieder, dass es sich hier um sein Spezialgebiet handelt (1½:½).

Möller an Brett 4 folgte diesem guten Beispiel und remisierte, nachdem ein gleichstehendes Damenendspiel entstanden war (2½:1½). An Brett 5 hatte Matthias Braun in ein Endspiel mit einem guten Springer gegen einen schlechten Läufer abgewickelt. Zusätzlich befand sich ein Turmpaar auf dem Brett. Nachdem sich diese aber abtauschten, endete die Partie remis (3:2).

Heute an Brett 6 spielend, bekam ich ein zweites Remisangebot in einer Stellung, die deutlich besser für meinen Gegner war. Es war abzusehen, dass ich in den nächsten Zügen einen Bauern verlieren würde. Da wir allerdings beide nur noch wenig Zeit auf der Uhr hatten, entschloss ich mich weiterzuspielen, damit wir dem Mannschaftssieg näher kommen. Tatsächlich konnte ich meinen verlorenen Bauern mit Zinsen zurückgewinnen und somit auch die Partie (4:2).

Ralf Koch wandelte seinen frühen Vorteil nach langer Spieldauer zum Gewinn und bescherte uns damit den Mannschaftssieg (5:2). Die letzte Partie lief an Brett 3 mit Rolf Möller. Unser Mannschaftsführer stellte bis zum bitteren Ende Fallen auf und gab sich erst geschlagen, nachdem seine Stellung komplett zusammenbrach (5:3). Zum Glück hatten wir den Mannschaftssieg bereits in trockenen Tüchern.

Mit diesem Sieg halten wir uns auf jeden Fall im Rennen um den Aufstieg in die Landesliga. Entscheidend war jetzt, wie Husum gegen Rendsburg gespielt hat. Zuhause angekommen, konnte ich dem Ergebnisdienst entnehmen, dass der für uns beste Fall eingetreten ist: Husum hat 3½:4½ verloren und somit übernehmen wir wieder die Führung der Tabellenspitze! Jetzt liegt es wieder in unserer Hand. Es ist noch nicht vorbei. Aber wenn wir die beiden letzten Runden gewinnen, steigen wir sicher auf in die Landesliga!“

… und hier berichtet Olaf Zeuch von der Niederlage gegen Leck:
„Am 16.März fuhr unsere zweite Mannschaft nach Leck, wo uns die zweite Garnitur der Schachsparte des dort ansässigen Männerturnvereins erwartete. Es war uns klar, dass wir hier auf die derzeit am stärksten aufgestellte Equipe der Bezirksliga-Nord treffen würden und wir rechneten uns entsprechend wenig Chancen auf einen Punktgewinn aus.

Nach knapp über zwei Stunden mussten wir dann auch den ersten „Gegentreffer“ hinnehmen, denn der an Brett 8 agierende Michael Wittke verlor gegen seinen jugendlichen Gegner im Mittelspiel zunächst die Qualität und schließlich die Partie (0:1). Kurz darauf erhöhten unsere Gegner den Score, nachdem Gerd Libuda an Brett 6 in der Eröffnung einen Bauern verloren hatte, was sich im Mittelspiel wiederholte. Im Endspiel konnte Libuda dann eine drohende Bauernumwandlung nicht mehr parieren (0:2). Als nächster musste ich – wiederum nur wenig später – meine Partie an Brett 2 verloren geben. Ich fand schon in der Eröffnungsphase der Partie kein Konzept, den offensiven Stellungsaufbau meines Gegners zu unterbinden bzw. auszugleichen, wodurch mein Gegner starke Drohungen aufbauen und letztlich entscheidenden Materialgewinn verbuchen konnte (0:3).

Auch noch innerhalb der ersten drei Stunden der Begegnung gingen die Partien von Dieter Löwenstrom (Brett 4), Maik Madelmayer (Brett 3) und Holger Hogreve (Brett 7) zuende, wonach wir immerhin zwei halbe Brettpunkte auf unserem Konto hatten. Löwenstrom war gezwungen, die Waffen zu strecken, denn einen Bauernverlust im Frühstadium der Partie nutzte sein Gegner durch eine präzise Endspielbehandlung zum Sieg (0:4). Dafür konnte Madelmayer – nach einem kleinen Patzer in der Eröffnung – einen ebenso kleinen Patzer seines Gegners nutzen, um eine ausgeglichenen Stellung bis ins Endspiel hinein zu halten und in den „Remishafen“ einzufahren (½:4½). Holger Hogreve konnte sein Spiel von der Eröffnung an konstant ausgeglichen gestalten und schließlich ebenfalls unentschieden abschließen, nachdem er zunächst ein Remisangebot seines Gegners im 25. Zug abgelehnt hatte, dann allerdings seinerseits dieses Angebot an seinen Gegner richtete (1:5). Weitere Remisaspiranten waren nun noch Ulrich Bußmeier an Brett 1 und Bruno Geruschkat an Brett 5. Geruschkat unterlief im stabilen Endspiel mit ungleichen Läufern und gleicher Bauernzahl ein kleiner Fehler, der es seiner starken Gegnerin erlaubte, mit ihrem König in seine Bauernstellung raubend einzubrechen und die Partie nach dreieinhalb Stunden Spielzeit doch noch für sich zu entscheiden (1:6). Ulrich Bußmeier erging es kurz darauf an Brett 1 leider nicht anders: In einem Turmendspiel unterlief Bußmeier ein ungenauer Zug, durch den sein Gegner einen Bauern gewann, der als Freibauer Bußmeiers König an sich band, so dass der gegnerische König seinerseits entscheidend in Bußmeiers Bauernstellung auf dem Damenflügel eindringen konnte (1:7).

Nach dieser selten hohen Niederlage können wir nur hoffen, dass unsere „Schachkünste“ am 6. April, zu Hause gegen die 1. Mannschaft von Schleispringer Kappeln, zu einem Punktgewinn reichen.“

Verpasste Chancen
– Ein Bericht von Christian Devic –

Die schon angekündigte, wichtige 6. Runde stand an. Die 1. Mannschaft des Husumer SV, mit 8 Mannschaftspunkten unser direkter Verfolger, war am 23.02.14 unser Gegner in Eckernförde. Wir hatten vor dem Spiel mit 9 Punkten einen kleinen Vorsprung. Deshalb war es uns besonders wichtig, mindestens Unentschieden zu spielen.

Unser Gegner trat mit einer gewohnt starken Besetzung an. Enrique Ruiz Hampel an Brett 3 geriet im Franzosen schon bald stark unter Druck. Deshalb gratulierten wir ihm schließlich zum Remis. (½:½). So glücklich ging es am 7. Brett nicht weiter. Matthias Braun hatte ebenfalls eine eingeengte Stellung, die letztendlich durch eine taktische Wendung zusammenbrach. Damit ging der Husumer SV in Führung (½:1½). An Brett 6 sah die Stellung von Edmund Lomer mit 5 Bauern und Turm auf beiden Seiten stark nach Remis aus. Doch durch die hohe Aktivität des gegnerischen Königs konnte Lomers Gegner in ein gewonnenes Endspiel abwickeln (½:2½).

Langsam wurde die Situation etwas knifflig. In der letzten Saison trennten wir uns vom Husumer SV mit 7 Remisen und einer Niederlage. Dieses Mal gab es schon jetzt bereits mehr entschiedene Spiele.

Rolf Möller an Brett 4 brachte das nächste Remis ein, nachdem seine Figuren nach der Eröffnung etwas unkoordiniert standen. Eine abgewandelte Zugfolge hatte für einige Irritation gesorgt (1:3). Aber schließlich brachte Kai Krüger an Brett 2 etwas Hoffnung zurück. Er konnte gewinnen zum neuen Stand von 2:3 – ein Anschlusstor! In meiner Partie an Brett 8 konnte ich meinen Gegner im Mittelspiel stark unter Druck setzen. Allerdings wählte ich eine Fortsetzung, die zu einer ausgeglichenen Stellung führte. Auch meine Versuche, die Stellung zu komplizieren, um Chancen zu provozieren, scheiterten, da mein Gegner stets die genauen Züge gefunden hat. Somit hatte ich ein weiteres Remis beigesteuert (2½:3½). Dustin Möller an Brett 5 hatte im Mittelspiel mit Absicht eine Remischance ausgelassen, um die Partie am Leben zu erhalten. Angesichts des schlechten Standes wollte er versuchen, die Partie zu gewinnen. Doch in der Endstellung, in der sein Gegner ihm Remis anbot, stand er auf Verlust und so musste er sich seinem Schicksal ergeben und annehmen (3:4).

Nun hing das ersehnte unentschiedene Mannschaftsergebnis vom Ausgang des Spiels am Spitzenbrett ab. Manfred Homuth spielte wie schon in der letzten Begegnung gegen Rolf Behnk. Nur noch ein Sieg hätte das Mannschaftsergebnis beeinflusst. Im Mittelspiel hatte Manfred einen Bauern gewonnen, doch mit der falschen Figur wiedergeschlagen. Und mit nur einem Bauern für die Qualität war die Stellung leider nicht mehr zu halten (3:5). Das war die erste Niederlage von Manfred Homuth in der laufenden Saison – leider zur falschen Zeit.

Das Endergebnis ist somit 5:3 für den Husumer SV. Wieder waren hie und da ein paar ausgelassene Chancen dabei. Jetzt bleibt uns nur noch zu hoffen, dass der Husumer SV irgendwo Punkte liegen lässt und wir die restlichen Spiele für uns entscheiden.
… und eine noch knappere Niederlage
– Ein Bericht von Olaf Zeuch – Am selben Tag empfing unsere zweite Mannschaft die erste Equipe des Kropper SC, um die vierte Runde der Bezirksliga Nord zu bestreiten. Wir schienen aufgrund einer etwas höheren Mannschafts-Wertungszahl in einem zumindest leichten Vorteil zu sein, aber gelegentlich trügt der Schein …

Zunächst fühlten wir uns aber noch in unserer Favoritenrolle bestätigt, denn Bruno Geruschkat gewann an Brett 7 nach einem groben Fehler seines Gegners schon nach 16 Zügen dessen Dame und nach kurzer Zeit – und weiterem Figurengewinn- auch die Partie (1:0). Eine halbe Stunde später glichen die Gegner jedoch schon aus, denn Hanfried Kiesbye musste an Brett 5 die Waffen strecken. Nach einem zunächst heraus gespielten Entwicklungsvorteil und druckreichem Spiel gegen den Königsflügel des Gegners wurde es Kiesbye zum Verhängnis, nicht rechtzeitig rochiert zu haben. Eine an seinen König gefesselte Figur ging ihm verloren und in der Folge musste sein Gegner nur noch geschickt Figuren tauschen, um dann in ein gewonnenes Endspiel mit zur Umwandlung bereit stehenden Bauern einzumünden (1:1).

Am ersten Brett wehrte sich Eduard Wiederkehr gegen seinen mit ca. 200 DWZ mehr „ausgestatteten“ Gegner, der – mit den weißen Figuren spielend – bald deutliche Raumvorteile hatte und diese dann in den Gewinn eines Turmes und zweier Bauern gegen die Hergabe von zwei Leichtfiguren ummünzen konnte. Dieser Schwächung folgte eine weiterhin sehr offensive Spielweise seitens des Gegners und als weiterer Materialverlust drohte, gab Wiederkehr die Partie nach zweieinhalb Stunden auf (1:2).

Zwischenzeitlich keimte Hoffnung an Brett 8, wo Gerd Libuda mit einem Schachgebot mittels seines h-Bauern den gegnerischen König von der Dame hätte verdrängen – und anschließend schlagen können. Doch er übersah diese Möglichkeit, verlor zudem auf dem Damenflügel zwei Bauern und schließlich – nach fast drei Stunden – die Partie (1:3). Zeitgleich nahm Ulrich Bußmeier an Brett 2 ein Remisangebot seiner Gegnerin an. Ein anfänglicher Bauerngewinn hatte die von Bußmeier bewusst in Kauf genommene Initiative seiner Gegnerin zur Folge, die sich dann jedoch als derart stark heraus gestellt hatte, dass das Remisangebot uns sehr gelegen kam (1½:3½).

Fast eine weitere Stunde dauerte es nun noch, bis die Partien von Alexander Koch (Brett 3), Maik Madelmayer (Brett 6) und Olaf Zeuch (Brett 4) kurz hintereinander zu Ende gingen. Koch, der seinem Gegner während eines etwas fehlerhaften Übergangs in ein Turmendspiel einen Mehrbauern zugestehen musste, konnte dessen drohende Umwandlung in eine Dame nicht parieren und musste die Partie verloren geben, was den vorzeitigen Sieg der Gäste bedeutete (1½:4½). Dass Madelmayer in seinem Turmendspiel durch ein geschicktes Läuferopfer eine Zwei-Bauern-Mehrheit zum Sieg führen konnte und Zeuch mit einem Mehrbauern sowie zwei verbundenen Freibauern auf der b- und c-Linie ihre Gegner ebenfalls zur Aufgabe zwangen, bedeutete lediglich noch eine kosmetisch angenehmere Ergebnisgestaltung zum 3½:4½-Endstand.

Diese Niederlage sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass unsere Mannschaft grundsätzlich das Potential zu einem Sieg gehabt hat, dieses aber heute in entscheidenden Situationen nicht abgerufen hat. Wenn wir am 16. März bei der zweiten Mannschaft des MTV Leck zu Gast sein werden, müssen wir auf dieses Potential umso mehr zurück greifen, wenn wir gegen diesen starken, in dieser Saison bislang nur klare Siege gewohnten Gegner bestehen wollen.