Mehr als sechs Wochen vor den Erwachsenen sind unsere Jugendlichen in die Mannschaftssaison gestartet. Wie im Vorjahr haben wir eine Mannschaft in der Jugendbezirksliga Nord gemeldet. Gespielt wird an vier Spieltagen jeweils zentral an einem Spielort mit bis zu zwei Runden. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten je Spieler und Partie. Dadurch können die Partien nach DWZ ausgewertet werden. Am 28.09.2013 haben wir in Büdelsdorf, bestens von den Rendsburger Schachfreunden ausgerichtet, die ersten beiden Wettkämpfe ausgetragen. Wir Eckernförder sind an diesem Tag mit Lukas Beyer, Mirko Beyer, Lasse Sieg und Bastian Neuhoff angetreten. Unsere Gegner waren zuerst ab 10:00 Uhr der Schleswiger SV III und sodann ab 13:30 Uhr der Kropper SC.

Bastian konnte in Runde 1 einen kampflosen Punkt verbuchen, da Schleswig III das 4. Brett kurzfristig freilassen musste. Lasse kämpfte lange mit über 60 Zügen am 3. Brett. Er konnte nach anfänglichem Materialnachteil die Dame seines Gegners schnappen, der dann aber wiederum den Spieß umdrehte und am Ende zwei Bauern über die Ziellinie brachte. Diese neue Damenübermacht veranlasste Lasse, die Partie aufzugeben. Lukas und Mirko mussten zeitlich über die volle Distanz gehen. Mirko hatte am 2. Brett zwischenzeitlich drei Mehrbauern, wurde jedoch in Zeitnot kalt erwischt und verlor den Turm. Beruhigend war da, dass Lukas am 1. Brett eine hin und her schwankende Partie von einem Qualitätsverlust in einen Qualitätsgewinn umwandeln und dann die Partie zum Gewinn abwickeln konnte. Damit hieß es 2 : 2.

Lasse musste in Runde 2 relativ schnell seinem langen Kampf zuvor Tribut zollen und geriet nach 24 Zügen ins Matt seines Kropper Gegners. Bastian zeigte sich allerdings sehr sicher und gewann mit großem Materialvorteil und schließlich mit einem Mattnetz. Wieder waren es Lukas und Mirko, die über die volle Distanz gehen mussten. Diesmal hatte Mirko deutlichen Materialvorteil mit einer Mehrfigur. Sein Gegner versuchte noch am Königsflügel eine Gegenoffensive, der Mirko geschickt auswich. Nachdem er den vollen Punkt erbeutet hatte, lag es beim Stand von 2:1 an Lukas, den Mannschaftserfolg zu erkämpfen. Sein Gegner gab aber die Partie nicht remis, sondern spielte sie ob des knappen Rückstandes der Kropper Schachfreunde mit leicht besserer Stellung aus. Das schien dann auch von Erfolg gekrönt, als Lukas den Turm zwar bekam, aber einen zur Dame umgewandelten Bauern nicht hatte aufhalten können. Verbissen kämpfte er weiter und brachte seinerseits einen Bauern bis c7, so dass sein Gegner die Umwandlung nur mit Dauerschach abwenden konnte. Damit hieß es 2½ : 1½.

Mit 3 : 1 Mannschaftspunkten sind wir in die Jugendbezirksliga Nord gestartet. Der genaue Tabellenstand der mit sieben Mannschaften bestückten Liga stand am Ende des Tages noch nicht fest. Der Jugendturnierleiter Michael Neumann war nach der ersten Runde mit den Spielern von Leck II schon einmal losgefahren, denn Leck II hatte in Runde 2 spielfrei.

Die Jugendmannschaft hat nun erst einmal längere Pause, da die nächsten Spielrunden erst im März, April und Mai 2014 stattfinden werden.

Vereinsturnier 2012/2013

– Ein Bericht unseres 1. Vorsitzenden Kai Krüger –

In der vorausgehenden Saison hat unser zu damaliger Zeit kommissarischer Turnierleiter Kai Krüger das Vereinsturnier mit einem neuen Modus ausgetragen. Es wurden Vorrundengruppen und anschließend Endrundengruppen gespielt. Die alte Hierarchie innerhalb der Vereinsturniergruppen wurde dadurch tüchtig durcheinander gerüttelt. Das wiederum hatte Befürworter und Gegner, je nach eigener Situation und Einschätzung. Die einzelnen Ergebnisse kann man natürlich unserer Vereinsturnierspalte auf dieser Homepage entnehmen. In vier Vorrundengruppen starteten je sechs Vereinsmitglieder. Zwei Gruppen mit den ein wenig stärkeren Spielern, zwei Gruppen mit den fast ebenso guten Spielern.

Während sich Manfred Homuth in der Vorrunde A1 locker mit 4½ : ½ durchsetzte und lediglich gegen Claus Langmann eine halbe Feder ließ, sorgte dort Eduard Wiederkehr für eine Überraschung, indem er den Vereinsmeister bis dato, Enrique Ruiz Hampel, mit 3½ : 1½ hinter sich ließ. In der Vorrunde A2 ging es spannender zu, nachdem unser Youngster Dustin Möller unseren ewig junggebliebenen Edmund Lomer überraschend eine ganze Feder abnahm. Davon konnte Dustin bis zum Ende zehren und ohne Niederlage direkt hinter Kai Krüger in die Meistergruppe der Endrunde einziehen. In den B-Gruppen gab es leider Verzögerungen, nachdem sich die schulische Situation unserer fünf angetretenen Jugendlichen nicht mehr mit den späten Spielzeiten am Montagabend vereinbaren ließ. Dadurch kam es letztlich zu einigen kampflosen Wertungen und damit auch zu leichten Wettbewerbsverzerrungen im Endergebnis. In den beiden B-Gruppen setzten sich am Ende Peter Pries und Christian Tuckermann durch, die beide danach in der Vize-Gruppe der Endrunde starten durften.

Die Endrunde wurde mit der Meistergruppe, der Vizegruppe und zwei Basis-Gruppen ausgespielt. Von den ursprünglich 23 Teilnehmern aus der Vorrunde blieben 18 Teilnehmer in der Endrunde übrig – bereinigt um die fünf Jugendlichen, die dadurch dienstags ausgeruht allesamt Einsen in den Klassenarbeiten schrieben (und wehe nicht!). In den Basis-Gruppen gewannen unser zweiter Youngster Christian Devic und unser nimmermüder Bruno Geruschkat. In der Vize-Gruppe setzte sich Edmund Lomer vor den punktgleichen Ulrich Bußmeier und Claus Langmann durch, wiederum dicht gefolgt von Hanfried Kiesbye. Die Meistergruppe versprach Spannung, insbesondere weil nicht die üblichen Kandidaten, sondern neben Manfred Homuth und Kai Krüger mit Eduard Wiederkehr und Dustin Möller zwei Mitglieder qualifiziert waren, die schon in der Vorrunde für Furore gesorgt hatten. Kai Krüger hatte stark mit beiden zu kämpfen, verlor überraschend einmal gegen Eduard Wiederkehr und musste gegen Dustin Möller mit dem schwarzen König von g8 nach h2 laufen, um der ansonsten abgedichteten weißen Stellung mit einer weiteren „Angriffsfigur“ ein Mattbild aufzuzwingen. Alle drei hatten aber vergeblich darauf gehofft, Manfred Homuth zu abendlichen Turnierstunden müde und unkonzentriert anzutreffen. Bis auf ein Remis gegen Dustin Möller machte Manfred Homuth in der doppelrundig ausgetragenen Meistergruppe kurzen Prozess und setzte sich mit 5½ : ½ Punkten deutlich ab. Eduard Wiederkehr und Kai Krüger folgten erst mit drei Punkten Rückstand – bei sechs Partien ein nicht zu übertreffender Abstand. Manfred Homuth ist deutlich wie nie Vereinsmeister und darf den Vereinspokal mit nunmehr sechs Vereinsmeisterschaften seit 1994, d.h. in den letzten zwanzig Jahren, endgültig für sich behalten. Wir gratulieren für diese starke und beständige Kraft, die er damit in den Verein gesteckt hat.

Zu Gast in der Schachschule Hamburg

– ein Bericht von Claus Langmann –

Die Schachschule Hamburg im HSK hatte für den 15.09.13 einen Tageskurs zum Thema „Analyse der eigenen Partien“ eingeladen. Ich bin im Grunde meist zu bequem für nachträgliche Spielverlaufsanalysen, gleichwohl interessierte mich das Thema und ich meldete mich an.

Der Kurs wurde geleitet von dem Internationalen Meister Merijn van Delft, wie der Name schon vermuten lässt: von Geburt Holländer, aber er hat seit einigen Jahren seinen Lebensmittelpunkt in Hamburg. Der Kurs mit etwa 10 Teilnehmern widmete sich zunächst in gemeinschaftlicher Analyse einer ganz aktuellen Partie Kramnik – Carlsen, die am Vortag gespielt worden und allen Teilnehmern unbekannt war. Ziel dieser Übung war es, die gemeinsam erarbeitete Analyse im Nachhinein durch eine Computeranalyse einem Härtetest zu unterziehen. Das geschah nach dem Mittagessen und – wie nicht anders zu erwarten – gab es die eine oder andere Abweichung und auch Überraschung im Vergleich zu unserer Analyse.

Anschließend wurden in Gruppenarbeit Partien der Kursteilnehmer in einem ersten Ansatz ohne Computer analysiert. Dabei wurde deutlich, dass die Qualität der Analyse und damit auch der Lerneffekt für die Beteiligten deutlich steigt, wenn sich einige Spieler gemeinsam und ernsthaft darum bemühen, den Inhalt einer Partie und auch die denkbaren Abwege, Irrwege und Umwege ans Licht zu bringen.

Fazit der Veranstaltung: Die Analyse einer Partie sollte zunächst schriftlich und ohne Computerhilfe vorgenommen werden – tunlichst im Kreise Gleichgesinnter – mit nachträglicher Kontrolle durch eine geeignete Engine. Krönung einer Analyse ist deren Veröffentlichung, weil dadurch die Seriosität der Bemühungen deutlich gefördert wird. – Der Kursinhalt wurde durch schriftliche Materialien mit beispielhaften Analysen ergänzt.

Die Teilnahme am Kurs vermittelt nicht „durch Knopfdruck“ bessere Analysefähigkeiten. Wie bei allen Vorträgen dieser Art bietet der Vortragende nur Ansatzpunkte für ein besseres Vorankommen. Man muss sich die Mühe machen, sich selbst in die jeweilige Materie einzuarbeiten oder besser: hineinzuknien nach dem Motto: Ohne Fleiß kein Preis.

Wer sich für die Kursangebote der Schachschule interessiert, der findet einen entsprechenden Link auf unserer „Linkseite“.

In Oberhof im Unterhof

Diese skurrile Überschrift lässt den Leser zunächst ratlos. Der Verfasser Edmund Lomer bietet aber gleich zu Beginn seines Artikels eine Lösung dieses Rätsels an:

Bei meiner Teilnahme an der 25. Deutschen Senioreneinzelmeisterschaft in Oberhof vom 20. bis 28.8.2013 fand ich mich zum ersten Mal nicht in der oberen Hälfte der Teilnehmer, sondern auf Grund meiner stark verschlechterten DWZ-Zahl in der unteren Hälfte der Setzliste wieder (Setznummer 97 bei 154 Mitstreitern in Gruppe A).

Dies hatte für mich schon in der ersten Runde anstelle eines „Einspielgegners“ ein starkes Kaliber zur Folge: Mit Schwarz gegen FM Gottfried Schumacher/Bad Neuenahr (Nr. 20) wahrlich keine leichte Aufgabe. Bis zum Ende des Mittelspiels waren die Chancen zwar durchaus verteilt, aber im Endspiel nahm er mir auf recht geschickte Weise einen Bauern ab und das genügte – wie in vielen anderen Fällen auch – zur Sicherung des vollen Punktes.

Die 2. Runde bescherte mir den sonst zu Beginn eines Turniers üblichen Warmspielgegner: Schnell gewann ich mit Weiß gegen Horst Lietzke/Gehren (Nr. 146); es war und blieb im Laufe des Turniers der einzige Gegner, der meine DWZ-Zahl noch unterbot. Danach hatte ich nur noch wertungsmäßig deutlich besser eingestufte – nicht immer gleichbedeutend mit besserer – Gegnerschaft.

In der 3. Runde gelang mir mit Schwarz gegen FM Dr. Peter Welz/Berlin (Nr. 44) ein interessanter Skandinavier; es wird also bisweilen doch noch 1. e4 gegen mich gespielt! Die Partie blieb trotz des nominell deutlich stärkeren Gegners bis zum 39. Zug im Gleichgewicht, aber dann war geräuschlos seine Bedenkzeit vorbei. Als die Uhr die letzten 10 Sekunden anzeigte, habe ich nur ganz verstohlen hingeschaut und lautlos wie im Boxring üblich mitgezählt.

Leider brachte die 4. Runde mit Weiß gegen Dr. Bernd-Ludger Born/Pfullingen (Nr. 54) keine Erfolgsfortsetzung, da mir eine mangelnde Beachtung der gegnerischen Chancen – was es bisweilen bei mir geben soll – eine ebenso unnötige wie ärgerliche Niederlage bescherte. Also auf ein Neues in Runde 5: Mit Schwarz gab es gegen Franz Paus/Bayer Uerdingen (Nr. 55) ein ausgekämpftes, aber für beide Seiten nie gefährdetes Remis.

Die 6. Runde spielte ich mit Weiß gegen Siegfried Limberg/Taunus (Nr.67) eine zunächst makellose Partie, die längst vor dem 74. Zug siegreich hätte beendet werden müssen, gäbe es nicht die Bazillen Leichtsinn und Schnellzug. Aber es reichte zum Siegespunkt.

In Runde 7 hatte ich die riesengroße Chance, sogar in ungeahnte Höhen zu steigen. Mit Schwarz gegen Jurijs Vasiljevs, einen Letten aus Moers (Nr. 36!), gelang mir zunächst meine wohl beste Leistung des Turniers. Man kann mit Fug und Recht sagen: er war überspielt und hätte eigentlich verlieren müssen, denn es gab für mich mehr als eine Gewinnmöglichkeit. Nun, wir kennen das ja schon: Erst den klaren Gewinn vergeben und als Zugabe noch Totremis erfolgreich vermieden – (trotz voller Nutzung der Bedenkzeit, nicht was du jetzt denken magst, lieber Claus!) – alles zusammen führte zu einer absolut überflüssigen Null.

Diesen Geschehen hatte bei mir leider nachhaltige Spuren hinterlassen. In der 8. Runde mit Weiß war mein Gegner Werner Wiesner/Weißensee (Nr.72) derart überspielt, dass er, wie er mir hinterher verriet, schon aufgeben wollte. Offenbar kannte er mich und spielte unentmutigt weiter. Das Endergebnis Remis machte nur einen von uns voll glücklich.

Trotz meiner bislang nur 50% gab es in der Schlussrunde mit Schwarz gegen Madjid Emami vom Hamburger Schachklub (Nr. 74) die Chance, im Gewinnfall sogar noch einen Preis zu erlangen, was wesentlichen Einfluss auf die Partie hatte: Der Vorteil im Mittelspiel wechselte fast im Takt der Züge, bis ich, die Qualität opfernd, mit Dame und Springer gegen Dame und Turm bei gleicher Bauernzahl Mattbilder versuchte. Da es beim Versuch blieb, gab die Qualität schließlich den Ausschlag. Ich blieb auf meinen 4 Punkten sitzen und schob mich dennoch gegenüber dem Setzplatz auf Platz 94, wenn auch nicht gerade eine gewaltige Verbesserung!

Aber auf Grund der relativ starken Gegnerschaft ergab sich immerhin ein Gewinn von 10 DWZ-Punkten auf nunmehr 1896.

Turniersieger wurde FM Ryhor Isserman/Bad Homburg mit 7½ Punkten vor FM Bernhard Schippan/Herne, FM Dr. Bernd Baum/Erfurt und FM Jefim Rotstein/Ford Schachfreunde mit je 7 Punkten. Der einzige teilnehmende Großmeister, Wolfgang Uhlmann aus Dresden, erreichte Rang 11 mit 6 Punkten.

Aus Schleswig-Holstein waren ferner dabei: Sergej Salov/Lübeck (8. Platz, 6½ P.), Dr. Heinz Meyer/Flensburg (77. Platz, 4½ P.), Manfred Plewka/Rendsburg (103. Platz, 4 P.), Dietlind Meinke/Leck (115. Platz, 3½ P.) und Manfred Zimmermann/Kiel (133. Platz, 3 P.).

Zumindest die Turnierbedingungen und die wunderschöne, reich bewaldete Thüringer Gegend haben mich sehr beeindruckt. Freund Henning Geibel, ein begeisterter Autofahrer, unternahm mit mir einige schöne Ausflüge zum Kennenlernen von Stadt (Erfurt, Suhl sowie das reizvolle mittelalterliche Schmalkalden) und Land. Fazit: Es lohnt sich, Thüringen zu erkunden!  

… und noch ein Ausflug nach Hamburg

Ralf Koch hat an einem mittlerweile schon traditionellen Wochenendturnier beim Hamburger Schachklub teilgenommen. Hier folgt sein Bericht:

Wie schon im vergangenen Jahr hatte ich beschlossen, meine Vorbereitung auf die nächste Saison mit einem Start beim „Sekt oder Selters Turnier“ des Hamburger SK zu beginnen. Diese sehr beliebte Turnierserie findet in unregelmäßigen Abständen im HSK-Schachzentrum in der Schellingstraße statt (Termine findet man auf der Homepage des HSK – www.hsk1830.de) und erreichte am vergangenen Wochenende (31.08. – 01.09.2013) seine 62. (!) Auflage.

Die Anmeldung für dieses Turnier ist unkompliziert und auch etwas für Kurzentschlossene, denn wer Zeit und Lust hat, findet sich am Sonnabend bis 10 Uhr ein, zahlt 5,- Euro Startgebühr und lässt sich eintragen. Dann werden aus allen Anmeldungen eine DWZ-Startrangliste erstellt und 4er Gruppen gebildet, das heißt: die 4 nach DWZ stärksten Spieler kommen in die A-Gruppe, die Startplätze 5.-8. in die B-Gruppe usw. In den Gruppen wird dann bei einer Bedenkzeit von 40 Züge/90 min + 30 min/Rest ein Rundenturnier gespielt – zwei Partien sonnabends und eine am Sonntag. Die Gruppensieger erhalten am Ende eine Flasche Sekt, die Plätze 2 bis 4 je eine Flasche Selters – daher der eingängige Name des Turniers. Da natürlich jeder seine Gruppe gewinnen möchte und das Turnier auch DWZ gewertet wird, sind Salonremisen eher unüblich und die Partien werden meist bis zum letzten Bauern ausgekämpft.

Am vergangenen Sonnabendmorgen fanden sich 48 Teilnehmer ein, die ohne große Umstände in 12 Gruppen eingeteilt wurden und um 10:30 Uhr mit ihren Partien begannen. Ich (DWZ 1737) startete meinem Startranglistenplatz entsprechend zusammen mit Leonid Tscherepanov (HSK – DWZ 1719) und zwei jugendlichen Hamburger Talenten – Daniel Grötzbach (HSK – DWZ 1894) und David Krüger (SV Eidelstedt – DWZ 1854) – in der Gruppe C.

In der ersten Runde gegen Daniel Grötzbach kam ich gut aus der Eröffnung heraus, musste aber am Ende einsehen, dass der junge Hamburger mir zumindest an diesem Tage spielerisch überlegen war. (Sehr diplomatisch formuliert, ehrlich gesagt, der war klar besser.)

Meine nächste Partie spielte ich gegen Tscherepanov, dem es in der ersten Runde ähnlich ergangen war wie mir. Beide wollten wir gewinnen und kämpften, bis die Zeit fast abgelaufen war, jedoch schaffte es keiner von uns beiden, den anderen zu bezwingen. Ergebnis: Remis.

Die letzte Runde gegen den jungen Eidelstedter David Krüger kam mir vor wie eine Wiederholung der ersten. Mein Gegner, der in der zweiten Runde auch gegen Grötzbach gewonnen hatte, sicherte sich mit einer verdienten „1“ gegen mich den Gruppensieg mit „3 aus 3“. Tja, die Hamburger Schachvereine haben halt eine gute und erfolgreiche Jugendarbeit.

Die sehr stark besetzte A-Gruppe gewann Malte Colpe (HSK – DWZ 2343), die B-Gruppe Julian Grötzbach (HSK – DWZ 2086), der Zwillingsbruder meines Gegners Daniel G. und Simultanpartner von Claus Langmann am Freitag zuvor beim Alstervergnügen (s. den Bericht von Bruno Geruschkat).

Trotz zweier Niederlagen, einem Remis und des damit verbundenen geteilten 3.-4. Platzes in meiner Gruppe hat mir dieses 62. HSK Sekt oder Selters Turnier sehr viel Freude gemacht und es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich an dieser interessanten und gut organisierten Turnierserie teilgenommen habe. Außerdem will ich mir die 19 DWZ-Punkte, die ich in Hamburg liegen gelassen habe, irgendwann zurückholen – am liebsten natürlich gleich bei nächster Gelegenheit. Vom 28.09. – 02.10.2013 werde ich deshalb an gleicher Stelle das HSK DWZ-Open mitspielen. Mitstreiter aus unserem Verein oder der Schachszene aus SH sind gern gesehen!