Das nebenstehende Foto von Arthur Hofmeier könnte den Eindruck vermitteln, als ob es den Senioren beim 12. Einladungsturnier des Hamburger Schachklubs in erster Linie um die Genüsse am Kalten Buffet ginge. Dem war aber beileibe nicht so. Und dafür gibt einen unverdächtigen Zeugen: Gerhard Meiwald, Pressereferent der Seniorenkommission des DSB und einer der Gäste des Turniers, hat das Turnier auch als Berichterstatter begleitet. Seine Eindrücke lesen Sie hier:

Bereits zum 12. Seniorenschnellschachturnier hatte der HSK durch Klaus Hadenfeldt wie immer im Mai seine Mitglieder und Freunde des Seniorenschachs aus nah und fern eingeladen. In gewohnt entspannter Atmosphäre nahmen die Teilnehmer das Turnier in Angriff. Die Besetzung hatte sowohl qualitativ  als auch quantitativ einiges zu bieten.

Angeführt vom amtierenden deutschen Seniorenmeister Prof. Dr. Christian Clemens, Jürgen Dümmke, Seniorenmeister in Schleswig-Holstein 2008, Wolfgang Schulz, mehrfacher Hamburger Seniorenmeister und Karl-Heinz Nugel, Seniorenspitzenspieler des HSK, Prof. Hans Mittig, Mitglied der Deutschen Meistermannschaft des HSK aus früheren Zeiten  und auch Ludwig Rellstab, Sohn des Internationalen Meisters Ludwig Rellstab, nahmen insgesamt 26 Teilnehmer den Kampf um den Turniersieg auf. Gespielt wurden 7 Runden Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 20 Minuten je Spieler unter der fachkundigen Turnierleitung von Claus Langmann.

Schon in den ersten beiden Runden wurde deutlich, dass es Christian Clemens in diesem Jahr schwer haben würde, das Turnier zu dominieren. Nach zwei Remispartien gegen Berend Feddersen und Gerhard Meiwald gelang ihm erst im dritten Spiel der erste Sieg gegen Jürgen Dümmke, einen der Mitfavoriten. Da hatte Wolfgang Schulz schon mächtig vorgelegt. Aber auch Karl-Heinz Nugel und Hans Mittig waren mit 2 Siegen ins Turnier gestartet.

In der dritten Runde konnte Wolfgang Schulz sich mit einem Sieg zum ersten Mal allein an die Spitze setzen, denn seine Verfolger Karl-Heinz Nugel und Hans Mittig trennten sich remis.

Nachdem sich die Teilnehmer an dem opulenten kalten Buffet des Ehepaars Stejskal gestärkt hatten, wurde die zweite Turnierhälfte in Angriff genommen.

Wolfgang Schulz war gänzlich unbeindruckt von den Gaumengenüssen und setzte seine Serie mit einem Sieg gegen Friedemann Albers fort, während sich Karl-Heinz Nugel gegen Hans-Jürgen Scepanik und Hans Mittig gegen Gerhard Meiwald mit einem Remis zufrieden geben musste. Christian Clemens konnte mit einem Sieg gegen Wilhelm Graffenberger etwas Boden gutmachen.

In der 5.Runde behielt Wolfgang Schulz die Nerven und konnte sich gegen seinen inzwischen härtesten Verfolger Christian Clemens durchsetzen. In der Verfolgerposition konnte Karl-Heinz Nugel gegen Berend Feddersen die Oberhand behalten, ebenso wie Jürgen Dümmke gegen Helmut Salzmann.

Als sich in der 6.Runde Wolfgang Schulz auch gegen Karl-Heinz Nugel durchsetzen konnte, waren alle Zweifel an seinem Turniersieg beseitigt, insbesondere nachdem sich Jürgen Dümmke gegen Gerhard Meiwald und Christian Clemens gegen Jürgen Scepanik mit remis getrennt hatten.

In der letzten und 7.Runde zeigte sich Wolfgang Schulz gegen Hans Mittig friedlich gestimmt und gestattete seinem Gegner sein erstes Remis. Karl-Heinz Nugel behielt gegen Gerhard Meiwald die Oberhand, ebenso wie Jürgen Dümmke gegen Ludwig Rellstab.

Claus Langmann, der das Turnier als Mitspieler hervorragend leitete, musste sich ob dieser Belastung mit 3½ Punkten und einem Mittelplatz zufrieden geben.

Die Reihenfolge auf den ersten 10 Plätzen:

1.

Wolfgang Schulz

26½

 

6.

Christian Clemens

4

31½

2.

Karl-Heinz Nugel

5

30

 

7.

Gerhard Meiwald

4

29

3.

Hans Mittig

5

29½

 

8.

Hans-Jürgen Scepanik

4

28½

4.

Berend Feddersen

5

26

 

9.

Klaus Hadenfeldt

4

25

5.

Jürgen Dümmke

24

 

10.

Wolfgang Gergs

4

22

Das Foto – auch dieses wieder von Arthur Hofmeier – zeigt die strahlenden Sieger Karl-Heinz Nugel (links) und Wolfgang Schulz, die den Veranstalter Klaus Hadenfeldt einrahmen. – Aus Eckernförder Sicht darf nicht unerwähnt bleiben, dass neben Claus Langmann auch Bruno Geruschkat und der vereinslose Spieler Otto Jeschke aus Saxtorf an diesem Turnier teilgenommen haben. Bruno G. erfüllte sich einen Wunschtraum, nämlich endlich einmal nach vielen vergeblichen Versuchen die 50%-Marke zu erreichen, was ihm mit 3½ Punkten auch gelang. Otto J. „erkämpfte“ trotz angestrengten Trainings nur 0 Punkte, was er aber mit „Tapferkeit & Humor“ trug, so stand es jedenfalls auf der Website des HSK unter www.hsk1830.de.