Über das DWZ-Turnier beim Kieler Open hat uns Christian Devic vor einigen Tagen schon ausführlich berichtet. Im gleichzeitig ausgetragenen ELO-Turnier haben aber auch zwei Spieler von uns mitgespielt, nämlich Dustin Möller (gesetzt an 67) und Ralf Koch (gesetzt an 74). Ralf Koch hat mit 3½ Punkten und Platz 71 praktisch eine Punktlandung erzielt, während Dustin Möller mit 3 Punkten und Platz 83 von seinem Ergebnis sehr enttäuscht war, zumal er sich nach seinem guten Abschneiden beim St. Pauli-Open einiges ausgerechnet hatte. Claus Langmann hatte sich wie in all den Jahren zuvor auch für das Turnier angemeldet, aber dann noch vor Turnierbeginn nach einem Blick auf die Wetterkarte, das Thermometer und den Turniersaal seine Meldung zurückgezogen.

Das besondere Augenmerk galt bei diesem Turnier auch unserem ehemaligen Mitglied, dem IM Aljoscha Feuerstack. Er schlug sich tapfer im Kreis der Großmeister, konnte aber in den Kampf um den ersten Platz nicht eingreifen. Mit 6½ Punkten (aus 9) belegte er am Ende nach Wertung den 5.Platz. Sieger wurde wie im Vorjahr GM Stopa (7½) vor den GM Ikonnikov und Lanka (auch je 7½).

Am letzten Wettkampftag gab es ein besonderes Schmankerl zu sehen: GM Zigurds Lanka wickelte nach einem komplizierten Mittelspiel in seiner Partie gegen Alexander Haffner (Doppelbauer Kiel) in ein Endspiel mit ungleichen Läufern und vier gegen zwei Bauern ab, von denen allerdings einer todgeweiht war (s. Diagramm links). Es war für die Zuschauer sehr eindrucksvoll, wie GM Lanka diese Partie trotz der immerwährenden Remisgefahr zum Gewinn führte. Der Webmaster verbindet diese kleine Schilderung mit der Anregung, von der Diagrammstellung aus zu versuchen, diese Stellung gegen einen Partner zu gewinnen, bevor die Notation zu Rate gezogen wird. Vielleicht helfen die dadurch gewonnenen Eindrücke beim nächsten Wettkampf …

Die Partie nahm folgenden Verlauf: 1.b4 Kh5 2.Kd3 Kxh4 3.a4 Kg5 4.a5 Kf6 5.b5 Lh2 6.Ke4 Ke7 7.Lc6 Lg1 8.Kd5 Le3 9.b6! der entscheidende Trick! 9. … axb6 10.a6 b5 11.Lxb5 Lc5 12.f4 Kf6 13.Ld3 Le3 14.Kc6 Ke6 15.Kb7 Kd5 16.a7 Lxa7 17.Kxa7 Kd4 18.f5 und Schwarz gab auf.

Und wer im Genre der „ungleichen Läufer“ noch mehr üben möchte, der kann sich an der Stellung im Diagramm rechts versuchen. Das allerdings ist eine Studie – komponiert von Mario Matous und veröffentlicht in der August-Ausgabe des Schach-Magazins. Die Forderung lautet: Weiß zieht und soll gewinnen. Die rattenscharfe Lösung finden Sie … im Schach-Magazin.