– Ein Bericht von Christian Devic –

Der 4. Spieltag stand am 19. Januar 2014 an. Unsere 1. Mannschaft war Gastgeber und sollte gegen den Schleswiger SV spielen. Wir rechneten uns positive Chancen aus, weil wir mit einer guten Besetzung antraten. Der Schleswiger SV trat nur mit sieben Spielern an, worüber unser Mannschaftsführer Rolf Möller aber im Vorhinein informiert wurde. Das leere Brett traf ihn an Brett 4 und so musste er zu seinem Debüt in dieser Saison einen kampflosen Punkt hinnehmen (1:0).

Nach eineinhalb Stunden tat sich bereits etwas an Brett 3. Enrique Ruiz Hampel hatte seinen Gegner mit Schwarz in der französischen Verteidigung unter Druck gesetzt und die folgende taktische Gewinnfortsetzung provoziert: Mit der Zugfolge 17. … Lxc5 18. Lxc5 Da5+ 19. Lb4 Dxb4+ 20. axb4 Txa1+ 21. Kd2 Txh1 erzielte er einen beträchtlichen Materialvorteil. Damenopfer sehen doch immer schön aus. Wenige Züge später gab sein Gegner auf. „Es gibt eben nur einen Ruiz Hampel“ (2:0).

Edmund Lomer holte an Brett 6 den nächsten Punkt, nachdem er zuvor die Qualität gewann und sorgte damit für das 3:0.

Die Partie von Matthias Braun an Brett 7 verlief zunächst ausgeglichen. Doch dann machte Schwarz (so hieß der Gegner) mit den weißen Steinen den entscheidenden Fehler 27. Lxa6 und nach dem von Braun gefundenen Zug 27. … Da5 bekommt Weiß Probleme. Obwohl sich sein Gegner tapfer wehrte, knetete unser Spieler die Partie nach 47 Zügen zum Sieg. Mit 4:0 war uns somit das Unentschieden sicher. Aber nach einem Zwischenstand von 4:0 denkt doch niemand an ein Unentschieden!?

Manfred Homuth am Spitzenbrett machte den Deckel schließlich drauf. Dabei nutzte er die kleinen ungenauen Züge aus. Mit 5:0 hatten wir den Mannschaftssieg bereits geholt und der Rest diente nur noch der Kosmetik.

Kai Krüger an Brett 2 machte das 6:0 und Dustin Möller an Brett 5 wickelte unter Zeitnot in ein Endspiel ab, welches zum Remis führte. Der neue Zwischenstand 6½:½.

Damit verblieb ich mit der letzten laufenden Partie an Brett 8. Nachdem ich selber eine taktische Chance im frühen Mittelspiel ausgelassen habe, war mein Gegner nicht so nachsichtig, als sich ihm eine Gelegenheit bot. Mit einer Wertung von -3 (lt. Fritz) setzte ich in Zeitnot auf aktives Spiel und hoffte auf den Fehler. Ich spielte gerade im 35. Zug Sf4. Es gibt viele gute Züge an der Stelle, aber mein Gegner hatte nur noch ungefähr drei Minuten auf der Uhr. Es geschah: 35. …Dd7 36. Sh5+ Kf8 37. Sf6 De7 und 38. g4. Die Engine sagt, Db4 hält alles Remis. Praktisch war das allerdings nicht so einfach. Es geschah: 38. … Kg7 39. gxf5 Dxf6 40. Dxf6+ Kxf6 41. Sxe4+ dxe4 42. Txc7 Tb8 43. fxg6 Kxg6 und nachdem sich der Nebel verzog, erreichten wir diese Stellung und damit auch den Sieg am 8. Brett. Damit beendeten wir den Tag mit dem seltenen Endergebnis von 7½:½. Wir sind selbstverständlich sehr zufrieden und hoffen, dass wir unsere Siegesserie auch in Kiel in der nächsten Runde fortführen können.