Der Flensburger Schachklub hatte am Himmelfahrtstag die Bezirksschnellschachmeisterschaft ausgerichtet. Von unserem Verein nahmen Enrique Ruiz Hampel und Christian Devic daran teil, und zwar mit Erfolg: Christian Devic belegte in einem starken Feld einen ausgezeichneten 4. Platz und Enrique Ruiz Hampel errang sogar die Meisterschaft! – Einen Bericht aus der Feder von Jürgen Nickel – Flensburger SK – finden Sie hier.

 

Die beiden letzten Mannschaftskämpfe der Saison

Unsere 1. Mannschaft hat im letzten Kampf der Saison gegen die 2. Mannschaft des SK Doppelbauer Kiel mit 3½:4½ verloren. Gleichwohl hat sie mit 13:5 Mannschaftspunkten den ersten Platz in der Verbandsliga A (vor dem Husumer SV mit 12:6 Punkten) erreicht und damit die Berechtigung zum Aufstieg in die Landesliga erworben.

Vom letzten Kampf und den damit verbundenen Aufregungen berichtet unser 1. Vorsitzender Kai Krüger unter der erstaunten Überschrift:

Wie, aufgestiegen? Wir?

Wir sind nun die beste Schachmannschaft in der Verbandsliga A! Besser als der Husumer SV, der uns in dieser Saison mit 5:3 besiegte. Immerhin haben wir den Flensburger SK mit 4½:3½ und die SV VHS Rendsburg mit 5½:2½ in die Knie gezwungen. Wow, untereinander nehmen sich alle vier „Großen“ also nichts. Aber jedes Jahr haut einer von uns ab in die Landesliga – und kommt ein oder zwei Jahre später wieder geprügelt zurück.

Kommende Saison werden wir für den Schachbezirk Nord in der Landesliga Flagge zeigen; wie es aussieht mit der gleichen Mannschaft dieser Saison, nur etwas umgestellt – wie, das wird sich auf der alljährlichen Mannschaftsbesprechung zeigen. Ein hartes Stück Arbeit liegt vor uns. Ich denke aber, dass wir eine gute Motivation in der Mannschaft haben. Rolf als Mannschaftsführer, auch wenn er es immer nicht so recht wahrhaben wollte, hat viel Ruhe ins Team gebracht und einen tollen Job gemacht. Manfred konnte unsere beiden Jungs Dustin und Christian teils in der Vorbereitung, teils in der Analyse viel Hilfestellung geben. Sieben der acht Stammspieler haben über 50% gespielt.

Wir acht, das waren: Manfred Homuth, Kai Krüger, Enrique Ruiz Hampel, Rolf Möller, Dustin Möller, Edmund Lomer, Matthias Braun, Christian Devic. Jeder hat mindestens sechs Mal gespielt, Manfred, Kai, Dustin und Christian sogar alle Wettkämpfe. Eduard Wiederkehr, Ralf Koch und Ulrich Bußmeier haben als Ersatzspieler den Aufstieg mit ermöglicht. Zusammen als „11“ waren wir stark!

Dass wir gegen die 2. Mannschaft des SV Doppelbauer Kiel am letzten Spieltag geschwächelt haben und uns herzlich bei den Rendsburger Schachfreunden bedanken können, dass diese uns den letzten Rivalen aus Flensburg vom Hals gehalten haben, können wir gleich als Warnschuss für die kommende Saison mitnehmen. Schach ist ein „ziviles Kriegsspiel“, und Fehler werden am Brett bestraft. Nachdem Enrique an Brett 3 schnell einen Eröffnungsvorteil zum Sieg ummünzen konnte, hat Kai mit schwarzen Steinen an Brett 2 nach viel Getausche und verkeilter Stellung relativ früh ein Remisangebot angenommen, da zu der Zeit einige vielversprechende Stellungen für uns auf den Brettern standen (1½:½). Manfred hatte an Brett 1 einen Bauern mehr, Rolf lehnte am 4. Brett ein Remis-Angebot mit Mehrbauer ab, und Edmund stand an Brett 6 besser. Wie auch immer sowas passieren kann, eine Stunde später war der Wettkampf wie ein Bärenfuß in der Falle verdreht. Rolf hatte an Brett 4 eine Qualität weggedaddelt, Christian hatte am letzten Brett einen heftigen Drachen gegen sich zugelassen. Manfred sah sich für den Mehrbauern viel Spiel seines Gegners gegenüber, Dustin hatte an Brett 5 zwar die Dame gegen Turm und Figur gewonnen, sah dafür aber seinen nackten König gegen jede Menge Figuren des Gegners vor sich. Plopp plopp plopp! Rolf (-), Dustin (-), Christian (-) – (1½:3½). Edmund konnte im Turmendspiel nicht gewinnen und musste remisieren, Manfred musste auch Remis geben. 2½:4½ war nun schon sehr trostlos. Und wir konnten keinen Menschen erreichen, der uns vom Fernduell Rendsburg-Flensburg berichten konnte. Matthias stand am 7. Brett besser, aber im Remis-Bereich. Da es bei 2 Mannschafts- und 2 Brettpunkten Vorsprung auf Flensburg nach der vorletzten Runde potentiell um Brettpunkte ging, knetete Matthias mit viel Erfahrung gegen seinen jüngeren Gegner. Und knetete, knetete, knetete im Springerendspiel. Zäh und gut. Das ist so richtig, weil ein defensiv ausgerichteter Gegner manchmal nicht aufpasst und falsche Erwiderungen wählt. Matthias gewann nach mehr als 5 Stunden zum 3½:4½, so dass Flensburg nun ein 6:2 gegen Rendsburg gebraucht hätte. Immer noch wusste niemand etwas. Die vorher absichtlich nicht vereinbarte, aber doch angedachte Aufstiegsfeier ließen wir lieber ausfallen.

Und dann, zuhause, guckte ich in regelmäßigen, kürzer werdenden Abständen auf die Homepage des Landesverbandes. Dann der Schreck: 6:2. Oh, nein, Herzklopfen, der Blick ins Leere – ein zweiter Blick: 6:2 für Rendsburg, puh, immer noch Herzklopfen, ein verklärter Blick! Und schnell Manfred anrufen, der mit mir auf der Rückfahrt bibberte. Meister, Aufstieg, alles gut. Die Landesliga kann kommen, wir können nur überraschen, und genau das wird Spaß machen, und zwar uns!

Vom letzten Kampf der 2. Mannschaft berichtet Olaf Zeuch:

Am 18.05.14 fuhr unsere zweite Mannschaft zum Saisonabschluss der Bezirksliga Nord nach Rendsburg, wo die „Zweite“ des SV VHS Rendsburg auf uns wartete.

Trotz der Abwesenheit unseres frisch gebackenen Pokalsiegers Ulrich Bußmeier hatten wir mit Eduard Wiederkehr, Alexander Koch und Maik Madelmayer eine starke Speerspitze und an den folgenden Brettern ebenfalls so routinierte und ligaerprobte Spieler, dass die Begegnung mit einer zuversichtlichen Grundhaltung angegangen wurde.

Den ersten Punkt für unsere Mannschaft holte Lukas Beyer an Brett 4 kampflos, denn sein Gegner war nicht angetreten (1:0). Es dauerte nur 45 Minuten, bis der an Brett 5 spielende Dieter Löwenstrom seinem Gegner im Partieverlauf mittels einer Springergabel eine Qualität sowie einen Bauern „abgeknöpft“ hatte, so dass der Rendsburger die Partie aufgab (2:0). Eine weitere dreiviertel Stunde später konnte Bruno Geruschkat (Brett 6) auf 3:0 erhöhen, nachdem er die beiden Springer seines Gegners mit einem Bauern gabeln und nach dem Gewinn eines der beiden „Tierchen“ den Spielverlauf entscheidend zu seinen Gunsten gestalten konnte. Maik Madelmayer war – an Brett 3 spielend – mit einer guten Stellung aus der französischen Eröffnung gekommen, nahm jedoch nach etwas über eineinhalb Stunden ein Remisangebot seines Gegners an; etwas verfrüht, wie die anschließende Analyse ergab, denn ein Sieg wäre greifbar gewesen (3½:½).

Wer stellte nun die Unbesiegbarkeit unserer Mannschaft an diesem Tag sicher? Leider nicht der an Brett 7 agierende Gerd Libuda, der weitere 10 Minuten später seine Partie beendete, allerdings ohne zählbaren Erfolg, wofür sein Gegner mit einer Dreibauernmehrheit im nahenden Endspiel sorgte (3½:1½). Doch der am Spitzenbrett spielende Eduard Wiederkehr ließ Libudas Niederlage schnell vergessen: Im Endspiel erwies sich sein Springer stärker als der gegnerische Läufer und der neue Spielstand hieß nach zwei Stunden 4½:1½.

Den Mannschaftssieg gesichert wissend, nahm Holger Hogreve (Brett 8) eine halbe Stunde später entspannt das Remisangebot seines Gegners an. Mehr konnte Hogreve auch nicht erwarten, denn zu defensiv war seine Stellung aufgrund zu wenig entwickelter Figuren während der gesamten Eröffnungsphase hindurch. Erst im Mittelspiel konnte er auf eine gleichwertige Stellung blicken (5:2). Zu diesem Zeitpunkt kämpfte Alexander Koch noch als letzter an Brett zwei im Endspiel mit einem Läufer gegen zwei Bauern, bis er den Läufer einstellen musste, dabei aber auch die gegnerischen Bauern eliminieren konnte, was den 5½:2½-Endstand nach insgesamt fast drei Stunden Spielzeit herstellte.

Durch diesen Sieg kann die Mannschaft die Saison 2013/14 mit fünf Mannschaftspunkten auf dem fünften Tabellenplatz rangierend abschließen, was für die Akteure, die nur „Just for Fun“ spielen, doch recht sehenswert ist. Es ist an dieser Stelle sicherlich nicht vermessen, einen Spieler besonders hervor zu heben: Maik Madelmayer. In dieser Saison per Nachmeldung noch im letzten Moment auf den Mannschaftszug gesprungen, hat er jede der sechs Begegnungen bestritten und dabei – unbesiegt! – viereinhalb Brettpunkte eingefahren. Dass einer dieser Brettpunkte nach einer Begegnung gegen Flensburg II aufgrund eines von mir „verbockten“ und sehr bedauerten Aufstellungsfehlers für das Mannschaftsergebnis genullt wurde, änderte zum Glück nichts daran, dass der Siegespunkt in Maiks DWZ-Wertung einfloss. Da Maik seit seinem Vereinseintritt im vergangenen Jahr noch ohne DWZ gewesen ist, darf auf die ihm nun zugewiesene Wertungszahl mit der Erwartung auf einen Sechzehnhunderter-Bereich entgegen gesehen werden. Übrigens gilt Maik auch mein Dank dafür,dass er mich in den beiden letzten Begegnungen zweimal als Mannschaftsführer vertreten hat.

Nun aber abschließend noch ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die der Mannschaft in dieser Saison zur Verfügung standen und sich die Zeit genommen haben, das Ligageschehen mit zu gestalten. Nehmen wir den Spaß am Schachspiel mit in die Sommerpause und bewahren wir ihn uns für die Saison 2014/15.