– Ein Bericht von Dustin Möller –

Im tiefsten Abstiegskampf standen die Vorzeichen für einen Befreiungsschlag maximal schlecht. Mit Eduard (Geburtstag) und Rolf (Gesundheit) fehlten uns zwei immens wichtige Stammkräfte gegen die 2. Mannschaft aus Norderstedt. Ralf sprang für Eduard ein, während die Suche eines Ersatzspielers für Rolf sich als schwieriger herausstellte. Sowohl Christian als auch Ulrich standen am heutigen Sonntag nicht zur Verfügung, weshalb Olaf Zeuch sich kurzerhand bereit erklärte, nicht nur zu spielen, sondern die Reise nach Norderstedt auch als Fahrer auf sich zu nehmen.

Da die erste Mannschaft aus Norderstedt in der Bundesliga permanent Spieler der 2. Mannschaft als Aushilfe benötigt, ist es meist so, dass der zweiten Mannschaft zum Ende der Saison etliche Spitzenspieler abhandenkommen und die Spielstärke eklatant fällt. Es durften sich also unsererseits berechtige Hoffnungen gemacht werden, zumindest im Vorfeld der Ausfallprobleme.

Unser Handicap erhöhte sich gut eine Stunde nach Beginn des Mannschaftskampfes um ein Vielfaches: Erst stellte Ralf Koch eine Figur weg (wie genau, habe ich nicht mitbekommen können) und Matthias ging es gesundheitlich derartig schlecht, dass er seinem Gegner Remis bot. Remis an einem Weißbrett ist natürlich nicht sonderlich erstrebsam, ließ sich in diesem Fall verständlicherweise jedoch nicht verhindern (½:½).

Der Rest der Mannschaft erkannte sofort, was die Stunde geschlagen hatte. Mit der Minusfigur bei Ralf, dem Weißremis von Matthias und einem Wertungszahlunterschied von 300 Punkten an Olafs Brett hieß es nun, die Ärmel hochzukrempeln und dem virtuellen Rückstand hinterherzulaufen.

Edmund hatte erfreulicherweise mit den schwarzen Steinen eine solide Stellung aufs Brett zaubern können. Da die Norderstedter sich freilich über die kommende Führung im Klaren waren, bot Edmunds Kontrahent Remis, welches aufgrund fehlender Aussicht auf Erfolg angenommen wurde (1:1). Die angesprochene Führung folgte auf dem Fuß: Ralf schmiss nach ehrenhaftem Kampf das Handtuch (1:2).

Mein Eindruck war lange, dass Olaf in seiner Partie nicht viel zu lachen haben wird. Aufgrund einiger Tempoverluste in der Eröffnung ließ er sich in eine recht passive Stellung mit eingesperrtem Läufer auf c8 drängen. Doch wie Kai schon auf der Hinfahrt erklärte: „Olaf ist ein Kämpfer, der beißt bis zum Ende.“ – Das tat Olaf bravourös und nutzte den fehlenden Killerinstinkt seines Gegners mithilfe eines Aufbruchs der b-Linie aus. Das war der nötige Befreiungsschlag, der ihm ein Remis einbringen sollte! Eine super Leistung von Olaf, die unser potentielles Handicap wieder um eine Sorge schrumpfen ließ (1½:2½).

Es sollte sich also alles an den Brettern 1-4 entscheiden. Während wir an den Weißbrettern zumindest minimale Vorteile besaßen, befanden sich Dustin und Enrique, jeweils mit Schwarz, im Kampf ums Überleben.

Meine Partie folgte in den ersten 16 Zügen der Partie meines Gegners i´n der Bundesliga. Ich hatte anscheinend dasselbe vorbereitet wie der IM am Vortag, weshalb mein Gegner bereits in die Stellung eingedacht war. Ich wich dann im 17. Zug ab, wohlwissend, dass der IM am Vortag nicht den besten Zug gefunden hatte. In der Folge gelang es mir, das für die Königsindische Verteidigung so wichtige Gegenspiel am Königsflügel aufzuziehen und fokussierte mich voll und ganz auf eine Konsolidierung meines Damenflügels. Dies sollte mir auch fast gelingen, doch glitt mir die Position kurz vor dem sicheren Hafen wieder aus den Händen, indem ich die womöglich letzte entscheidende Abwicklung falsch berechnete (1½:3½).

Zeitgleich remisierte Manfred seine Partie an Brett 1. Er hatte diesmal in der Eröffnung ein wenig riskiert und behielt seinen Anzugsvorteil so ziemlich das gesamte Spiel. Der präzisen Verteidigung seines Gegenübers geschuldet, ließ sich das entstandene Figurenendspiel jedoch nicht gewinnen (2:4).

Mit diesen zwei Ergebnissen war die Messe dennoch nicht vollständig gelesen. Während Kai berechtige Siegeschancen hatte, ließ sich Enriques Stellung dank drohender Zeitnot beider Parteien nur schwer evaluieren. In den Nachwehen des 40. Zuges ließ sich dann klar erkennen, dass Enriques Stellung – aufgrund eines verfrühten (und in Zeitnot völlig verständlichen) Auflösens der Spannung – durch den Tausch eines Turmes wohl verloren gehen würde.

Parallel dazu hatte Kai seine Stellung zu übermütig vereinfacht und in einem spannenden Endspiel mit der Materialverteilung Springer+Turm+Bauer vs. Turm+3 Bauern die Türme im wohl falschen Moment abgetauscht. Mit dem Geschmack des Sieges auf den Lippen musste Kai jedoch erkennen, dass die mittlerweile entstandene Stellung (siehe Diagramm) nicht zu gewinnen ist. Der entfernte Freibauer bindet den Springer, sodass der schwarze König lediglich auf g7/h7 pendeln muss, um die Stellung zu remisieren, schade! Erst gab Kai dem unvermeidbaren Remis statt und wenig später gab Enrique seine Stellung auf (2½:5½).

Eine trotz der schlechten Vorzeichen ernüchternde Niederlage.

Die Konstellation vor dem letzten Spieltag ist so einfach wie selten: Es gilt gegen die KSG zu gewinnen, um in 9 von 10 Fällen in der Liga zu bleiben. (Abstiegsszenario trotz Sieges gegen die KSG wäre ein unerwarteter Sieg von Itzehoe gegen Lübeck, sowie ein durchaus möglicher Nicht-Klassenerhalt der Bargteheider in der Oberliga.) Ein 4:4 wird uns leider nicht großartig helfen, sofern durch einen Bargteheider Abstieg zwei Mannschaften aus der Landesliga absteigen müssen, da die KSG eine minimale Führung in der 2. Feinwertung innehat.

Es gilt also mit offenem Visier den Konkurrenten zu schlagen, eine nicht unmachbare Aufgabe, schließlich gewannen wir im letzten Jahr mit 5:3!  

 

… und ein Aufstiegskampf pur!

– Ein Bericht von Maik Madelmayer –

Hallo liebe Schachfans! – Die erste Mannschaft hat am Sonntag leider verloren. Schade. Die zweite Mannschaft ist geschwächt mit 7 Mann zum Schafott gegangen gegen Flensburg II, und kam mit einem Ergebnis von 3½:3½ Brettpunkten aus diesem Dilemma heraus. Ein weiterer Punktgewinn für den ESC II und immerhin ein kleiner Lichtblick an diesem Tage.

Dass so wenige Spieler aus Flensburg anwesend waren, störte uns nicht, da wir so gleich 2:0 in Führung gingen. Denn der Flensburger Schachklub entsandte nur 5 Vertreter, um gegen uns anzutreten. Der ESC II war mit sieben Mann vor Ort, was gut für uns war, denn wie gesagt, gingen wir durch die Anzahl unserer Spieler 2:0 in Führung. Die Punkte gingen an Brett 3 und 6 an uns. Das Spiel an Brett 8 wurde für beide Mannschaften nicht gewertet, da sie keine Besetzung dafür hatten. Rein rechnerisch mussten wir nur noch 1½ Punkte aus 5 Partien machen, um ein Unentschieden zu erreichen. Laut der DWZ-Zahlen unserer Gegner war allerdings höchstens ein Unentschieden zu erreichen. Um die DWZ-Zahlen vergleichen zu können, habe ich sie hier aufgelistet. 

 

 

 

 

 

ESC II

1355

 

Fl´bger SK II

1572

 

 

 

 

 

1635

½

1761

Beyer, Mirko

1293

0:1

1662

1347

+/-

1699

1222

0:1

1516

1214

1:0

1342

1207

+/-

1783

1189

0:1

1532

1733

-/-

1281

 

 

 

 

 

Der Spieltag am Sonntag gestaltete sich wie folgt: Wegen der Tatsache, dass die Mannschaft von Flensburg II nur mit 5 Leuten antrat, davon 4 aus der Nachwuchsgeneration, machten wir gleich zu Anfang dieser Begegnung 2 Punkte gut. Danach war erst einmal eine lange Zeit Ruhe vor Ort. Ich verglich die DWZ-Zahlen nicht der Mannschaften, aber ich wusste um unsere DWZ-Schwächen und der starken Besetzung unseres Gegners an den Brettern 1 und 2. An Brett 2 wurde Mirko Zeuge eines explodierenden Stephan Millgramm, den Mannschaftsführer des SK FL II, dessen ELO bis 1850 heraufgeht. Mirko erlag nach ca. zwei Stunden dem Druck des hochmotivierten Stephan Millgramm. Gerd hatte zu diesem Zeitpunkt auch verloren, und so stand es auf einmal 2:2.

So liefen noch 3 Partien, aus denen sich durchaus ein Remis hätte ergeben können. An Brett 1 Maik Madelmayer gegen den jungen Asbjorn Schack. An Brett 5 Lothar Meyer gegen Florian Kühn, wo die DWZ einigermaßen auf einer Höhe lag, und an Brett 7, wo Michael Wittke gegen Rainer Schwarz spielte, welcher von der DWZ her 300 Punkte mehr auf seinem Konto hatte. Michael hatte 2 gegen 2 zusammenhängende Bauern und es war jeweils ein Springer vorhanden. Eine Remisstellung, die durch einen taktischen Fehler leider verloren ging (2:3). Zu diesem Zeitpunkt liefen noch zwei Partien, in denen nach dem Stand der Dinge zwei Mal remis zu erwarten war. Das hätte zu einem 4:3 Sieg für Flensburg geführt.

Aber nachdem meine Partie tatsächlich im Remis endete (2½:3½), kippte die Partie von Lothar. Lothar konnte durch einen taktischen Fehler seines Gegners Florian Kühn einen Mehrbauern erkämpfen und hatte ab da mit einem gleichfarbigen Läufer auf beiden Seiten und zwei zusammenhängenden Freibauern keine Probleme, das Spiel nach Hause zu bringen.

Juchu, ein Entstand von 3½:3½ Brettpunkten! Der ESC II führt die Bezirksliga Nord immer noch an mit 9 Mannschaftspunkten aus möglichen 10. Gruß an alle Schachspieler und Spielerinnen!

 
Feuriger Sonntag!

– Ein Bericht von Kai Krüger –

Am 21.02.2016 ging es zum SK Schwarzenbek, es stand das Kellerduell des 8. gegen den 10. an. Verlieren war also nicht angesagt, denn der Verlierer verliert den Anschluss.

Ohne Enrique Ruiz Hampel an Brett 4 waren wir etwas geschwächt, aber auch Schwarzenbek musste vorne auf Brett 1 verzichten. Total vereinsdienlich war Verhalten von Ulrich Bußmeier, der wegen des heutigen Fahrerproblems ohne Zögern anbot, zwar nicht zu spielen, aber die Eckernförder Mannschaftsmitglieder bis nach Kiel zum Treffpunkt Plaza-Parkplatz zu fahren, wo Rolf und Kai alle Spieler umverteilen konnten. Herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle!

Anfangs war nicht viel los, bis Dustin Möller an Brett 2 einen Bauern einfach so ohne Kompensation angeboten bekam. stellungsgerecht wickelte er später zum Remis ab (½:½). Manfred Homuth hatte an Brett 1 einen guten Eröffnungsvorteil herausgespielt. Als Kai Krüger an Brett 3 nach 12 Zügen ein Remisangebot erhielt, lehnte er zunächst ab (weiße Steine, Mannschaftsführer, so früh – gehört sich nicht), und spielte, wie das immer so ist, erst mal bedeckt weiter, um drei Züge später zu erkennen, dass diese drei Züge nicht so dolle waren. Der gefühlte minimale Vorteil war zum sichtlichen leichten Stellungnachteil geworden. Also schnell revanchieren mit Remisangebot, da die beiden Vordermänner deutlich besser standen. Der Gegner musste schnell los, zuhause forderte die Ehefrau Anwesenheit – alles gut, wie bei Kai drei Wochen zuvor. Also schnell nach 1,5 Stunden fertig und tatkräftig die anderen mit Zuschauen unterstützen… (1:1).

Dann plumpsten einige Bauern so nach drei Stunden weg. Christian Devic an Brett 8 kämpfte gegen die verdoppelten Türme in der c-Linie und eigenem schwachen Damenflügel mit einem Bauern weniger. Eduard Wiederkehr an Brett 5 gab einen Bauern, um im Turmendspiel nicht schlechter zu stehen (?! Er wird´s wissen…). Matthias Braun, erstmals an Brett 4, hatte einen Bauern am Königsflügel verloren und machte die Bauernstruktur dicht.

Edmund Lomer an Brett 6 mit Schwarz konnte gegenhalten, aber nichts selbst erreichen. Der Vorteil des unangreifbaren gegnerischen Springers auf e4 und sein eigener geschwächter h-Bauer ließen ein Remis als sinnvolle Alternative zum Weiterspielen erscheinen (1½:1½).

Rolf Möller an Brett 7 hatte eine witzige, undurchsichtige Stellung erreicht, in der alle drei Bretthälften umkämpft waren, vielleicht etwas schlechter stehend wegen des guten schwarzen gegnerischen Springers, aber mit vielen beidseitigen Spielideen. Es war schon viel los, und auch viel Luft in allen Partien.

Denn nun drehten sich einige Partien.

Dustin ließ seinen Gegner am Königsflügel Druck aufbauen, sodass ein Remis – wie schon erwähnt – bei Bauernminus – die sichere Variante wurde. Manfred stellte – ja dieser harte Bursche! – eine Qualität ein, eigentlich in gefühlter Gewinnstellung. Er musste fortan ums Überleben kämpfen. Christian pulte bei Minusbauern 2 gegen 3 einen zentralen Freibauern aus. Matthias hatte seine Stellung mit Minusbauer dichtgemauert. Eduard frohlockte, obwohl alle von uns ihn auf Verlust sahen. Wie immer sagte er „Aaach, ein Bauer nich´ schlimm!“ Sehr witzig!?

Matthias machte also auch Remis und es stand 2 : 2. Christian war bissig, aber zu gewinnen war das Turmendspiel trotz vorgerücktem schwarzen e-Bauern auf die 2. Reihe nicht mehr (2½:2½).

Manfred und Rolf kamen in Zeitnot, und auch Eduards Gegner. Aber statt eines schlimmstenfalls 2 ½ : 5 ½ nach der Zeitnot war immer noch nichts weiter entschieden, bis auf die Stellung an Eduards Brett. Noch nie hatte er an Brett 5 gespielt, sein Remisangebot lehnte der Gegner lachend ab, und Eduard freute sich anschließend beim Turmopfer, sodass er aufsprang und im Stehen forsch weiterspielte – gefährlich, so hatte er schon mal eine Figur eingestellt, aber nicht heute. Im Nebenraum wollten einige das analysieren, was Kai Krüger untersagte. Also blieben Hände vor den Augen von Spielern beider Mannschaften nach dem Motto „das will ich nicht sehen…“. Wir hielten es für ein Notopfer, sonst wäre der Schwarzenbeker b-Freibauer durch zur Dame gewesen, und alle waren einig, dass die weißen Freibauern von Eduard auf h3 und g5 aufzuhalten waren. Aber wenige Züge später standen die beiden auf g7 und h7, keiner weiß warum – nur Eduard! Er kann nun mal Bauernendspiele wie ein Bundesligaspieler! Selbst wenn der andere einen Turm hat, reicht ihm das! Nach seinem Sieg stand es plötzlich 3½:2½ für uns Eckernförder, und Rolf und Manfred kämpften noch. Manfred baute mit Minus-Qualle solch einen Druck auf, dass sein Gegner die Qualität zurückopferte, um in ein Damen-Figuren-Endspiel mit Mehrbauern umzulenken. Leider hatte Manfreds Springer schlechte Felder, so dass nach dem Figurentausch das Damenendspiel verloren war (3½:3½). Rolfs Partie kippte hin und her. Mal stand sein Gegner auf Gewinn, mal Rolf. Und Rolf blitzte in endgültiger Zeitnot letztlich zum Remis (4:4).

Somit haben wir ein Unentschieden erkämpft. Echt erkämpft, sieht man von Kai an Brett 3 ab. Hut ab vor Christian, Matthias, Rolf und vor allem Eduard mit seinem Spielwitz. Alle Vier hätten verlieren können, haben aber stattdessen 2½ Punkte erstritten.

Und in der Liga sind wir auf den 7. Platz geklettert. Dort ist es immens spannend, weil ein oder zwei Absteiger ermittelt werden und alle vier möglichen Kandidaten – Itzehoe, Schwarzenbek, Kiel und Eckernförde – mickrige 3 Mannschaftspunkte aufweisen. Nur bei den Brettpunkten sind wir derzeit äußerst knapp die besten:

7.             Eckernförde          3 MP        23½ BP

8.             Kieler SG             3 MP        23    BP

9.             Itzehoe               3 MP        22½ BP

10.           Schwarzenbek       3 MP        21½ BP

Nun haben wir noch Norderstedt II und die Kieler SG vor der Brust. Vielleicht reicht schon ein Sieg, aber bitte gleich in der 8. Runde, um in der 9. Runde einen Puffer zu haben!

Gratulation an die 2. Mannschaft, die mit 8:0 Mannschaftspunkten die Bezirksliga Nord anführt. Mit Ralf Koch als Spitzenspieler ohne Niederlage und Maik Madelmayer als engagiertem Mannschaftsführer ist das Team zusammengewachsen und sorgt für die Erfolge, die der 1. Mannschaft noch fehlen. Macht weiter so!  

… und nun der Bericht der so gelobten 2. Mannschaft

– von Maik Madelmayer –

Im Wettkampf gegen den Kropper SC ging als Erstes die Partie von Hanfried Kiesbye an Brett 4 kampflos nach einer Stunde zu Ende. Sehr zum Bedauern von Hanfried, der kampfbereit gerne für uns angetreten wäre. Aber es sollte eben nicht sein. Schade, schade. Trotzdem brachte das uns einen wichtigen Punkt ein. 1:0 nach einer Stunde.

Etwas später konnte Andreas Koch an Brett 8 durch die fehlende Spielpraxis seines Gegners gewinnen. Laut Andreas tauschte sein Gegner nach einem Bauern- und Qualitätsverlust alles ab was ging, und beendete so die Partie selbst praktisch ohne Gegenwehr zu unseren Gunsten. 2:0 also nach ca. anderthalb Stunden. Super Andreas!

Nach zwei Stunden war dann die Partie von Gerd Libuda, der an Brett 7 spielte, vorbei. Nach einer guten und seinerseits druckvollen Eröffnung griff Gerd etwas verfrüht an und vergaß leider die Absicherung seines Angriffs. Er hatte dann insgesamt zwei Bauern verloren, was Manfred Schmidt, dem erfahrenen Mannschaftsführers des Kropper SC, zum Sieg reichte (2:1).

Eine gute halbe Stunde später remisierte Mirko Beyer seine Partie gegen den frisch verheirateten Richard Richardsen. Der Verlauf der Partie war bis zum Endspiel durchaus zufriedenstellend für Mirko. Er hatte sich einen Mehrbauern erkämpft und konnte seinem Gegner einen Doppelbauern verpassen. Jedoch waren noch beidseits viele Bauern, zwei gleichfarbige Läufer und zwei Türme auf dem Brett. Diese Situation hätte beide Spieler zu einer fehlerlosen Weiterführung des Spiels gezwungen, da aber beide Seiten keine gewinnbringende Fortsetzung fanden, einigten sie sich auf Remis. Auch eine gute Leistung, wenn man bedenkt, dass Mirko erst diese Saison regelmäßig mitspielt 🙂 (2½:1½).

Das sagte aber noch nichts über den Endstand, da die Bretter 1-3 und 6 noch am Spielen waren und zu diesem Zeitpunkt kein Gewinn absehbar war. Und die ersten beiden Bretter waren stark besetzt mit Wilhelm Jäke (DWZ 2009) und Hartmut Gehl (DWZ 1716).

An Brett 6 spielte Bruno Geruschkat, es sah zwar nach Remis aus, aber Bruno stand etwas schlechter. Es waren also durchaus noch Punkte für den Kropper SC drin. Gott sei Dank verlief es ja recht positiv für unsere Mannschaft, denn ich – Maik Madelmayer – konnte nach drei Stunden zufrieden auf ein Remisangebot meines Gegners eingehen. Beide Seiten hatten Chancen auf einen Sieg, den jedoch beide verpassten (3:2).

Nach meiner sehr anstrengenden Partie ging ich mir einen Café Crème an der Tankstelle holen. Als ich zurückkam, war ist so einiges geschehen: Ralf konnte nach starkem Spiel gegen Wilhelm Jäke remisieren (3½:2½) und Olaf stand auf einmal auf Gewinn. Das bedeutete, wir hatten zu diesem Zeitpunkt 4½ Brettpunkte in ziemlich sicherer Aussicht.

Hier ein paar Worte zu Olafs Partie gegen Klaus Dieter Schulze. An Brett 3 spielte Olaf mit den weißen Steinen gegen Klaus-Dieter Schulze, welcher von der DWZ her mit Olaf gleichauf war. In der Partie hingegen konnte Olaf durch gutes Spiel in der Eröffnung und im Mittelspiel eine für ihn vorteilhafte Stellung erreichen. Zum Schluss schwanden wohl die Kräfte seines Gegners, denn er unterschätzte wohl seine Stellung und beging einen verheerenden Fehler im Endspiel, der wie folgt aussah: Olaf hatte einen Freibauern auf c7, also ein Feld vor der Umwandlung, es waren noch 2 Türme im Spiel und jeweils 4 Bauern. Sein Gegner zog allerdings einen Bauern vor, der lieber stehengeblieben wäre. Denn so standen sein König auf f6 und sein Turm auf c6 in einer Linie. Der Turm von Olaf war auf b7 positioniert, sodass er nun Tb6 ziehen konnte und der Bauer auf Grund der Fesselung zur Dame und damit zum Gewinn durchlaufen konnte (4½:2½).

Jetzt war nur noch das 6. Brett am Spielen, nämlich Bruno Geruschkat, der eisern versuchte, seinem Gegner ein Remis abzuringen. Dass dieses auf Grund des Zeitmangels seines Gegners auch noch umsetzbar war, sahen wohl nur Gerd und Bruno. Bruno belehrte mich eines Besseren und bekam sein Remis. Wunderbar!

Dies führte zu einem 5:3 Endstand für uns. Eine Leistung, die nicht unbedingt zu erwarten war, aber so ist Schach eben, nicht immer berechenbar. Eine tolle Leistung der Spieler unserer Mannschaft bisher in dieser Saison. Mir macht es richtig Spaß, dabei zu sein.