– Ein Bericht von Claus Langmann –

Die Überschrift ist einen Hauch zu persönlich gefärbt, in Wirklichkeit hatte die Schachschule des Hamburger Schachklubs am  17.01.15 zu einer Veranstaltung mit Elisabeth Pähtz eingeladen und etwa 12 Gäste – einer davon war ich – leisteten dieser Einladung Folge.

Ich habe schon an mehreren Veranstaltungen der Schachschule teilgenommen. Das Motiv meiner Teilnahme war in der Regel nicht das Thema des Vortrags, sondern viel eher die Person, die das jeweilige Thema vertrat. Meist kenne ich die Vortragenden nur abstrakt aus Veröffentlichungen in einschlägigen Zeitschriften und mein Interesse besteht darin, diese Personen der schachlichen Zeitgeschichte persönlich zu erleben.

Das war auch das Hauptmotiv, mich für die Teilnahme am Lehrgang der WGM Elisabeth Pähtz, der Nr. 1 der deutschen Frauenrangliste anzumelden. Ich war dieser Spielerin noch nie begegnet und hatte von ihr ein völlig indifferentes Bild, dem ich einige Konturen geben wollte. Der Vortrag stand unter dem Thema: „Positionelles Schach“.

Und das sind die Konturen, die sich nach dem siebenstündigen Lehrgang bei mir eingestellt haben: Auf angenehme Weise sehr professionell, sehr gut vorbereitet. Sie ging auf Fragen der Kursteilnehmer individuell und sachgerecht ein, sie blieb in ihrem vorgegebenen Stoffrahmen und arbeitete zügig Schritt für Schritt die Themenkreise ab. Sie ging stets freundlich und humorvoll auf Anregungen ein und bewies in jedem Teil ihres Vortrags ihre hohe schachliche Kompetenz.

Es war ein rundum erfreulicher Schach-, Arbeits- und Fortbildungstag. Er wurde dadurch gekrönt, dass die Schachschule Elisabeth Pähtz mit einer selbst gebackenen Torte nachträglich zu ihrem Geburtstag überraschte, den sie wenige Tage zuvor begehen konnte. Die Kursteilnehmer durften am Genuss der Torte teilnehmen.

Die von Elisabeth Pähtz vorgetragenen Beispiele wurden zusammen mit ergänzendem Material in einer Datenbank zusammengefasst und am nächsten Tag allen Kursteilnehmern per E-Mail zugeschickt. Eines dieser Beispiele möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Es steht in der Datenbank unter der Überschrift „Lustiger Bauernzug“. Weiß steht erkennbar besser und Schwarz muss es darum gehen, den Punkt c5 zu knacken.

Schwarz geht es mit dem scheinbar paradoxen Zug 1. … g5 an. Und es geht wie folgt weiter: 2. hxg5 c5! 3. Sxc5 Lxc5 4.Dxc5 und jetzt zeigt sich der Sinn von 1. … g6-g5: Die h-Linie ist geöffnet und ermöglicht ein Dauerschach nach 4. … Dd1+ 5. Kg2 Sf4+ usw.

Für Interessenten: Die Schachschule des HSK veranstaltet in unregelmäßigen Abständen weitere Vorträge dieser Art. Das Programm finden Sie hier. Als Dauerlink finden Sie es auch auf unserer Link-Seite. Ich spitze mich schon auf das Seminar am 28.03.15 zum Thema „Die Schönheit der Studien“.