– Ein Bericht von Dustin Möller –

Unsere Vereinsmeisterschaft im Schnellschach wurde in diesem Jahr am 22.05. ausgetragen. Aufgrund der schwindenden Beteiligung in den letzten Jahre entschloss ich mich, das Turnier an einem Tag stattfinden zu lassen und erhoffte mir so, dem Trend entgegensteuern zu können. Dem sollte erfreulicher Weise auch so sein. Kai, Maik und ich rührten kräftig die Werbetrommel, so dass wir mit 14 Teilnehmern den Raum voll hatten!

Unter Besagten 14 tummelte sich auch ein externer Schachfreund, Torsten Bahr. Torsten hatte sich unseren Verein genauer anschauen wollen, sodass ich Ihm eine Sondererlaubnis aussprach, denn am besten lernt man sich natürlich am Brett kennen.

Bevor wir uns dem Spielgeschehen zuwenden, einen Dank an alle Helfer an jenem Tage. Maik, der selbst telefonisch noch Mitglieder der zweiten Mannschaft mobilisiert hat – Enrique, der mir mit seiner langjährigen Erfahrung als Turnierleiter bei der Technik unter die Arme gegriffen hat – und nicht zuletzt Kai, der nicht nur, wie bereits angesprochen, die Werbetrommel rührte, sondern zusammen mit Maren (auch an Dich herzlichsten Dank!) für eine reichhaltige Verpflegung am Spieltag sorgte. Unmengen an liebevoll geschmierten Brötchen und gebratenen Frikadellen ließen keine Wünsche offen.

Nun aber zum Wesentlichen, dem Turnier!

Bereits die erste Runde ließ den ein oder anderen „Favoriten“ ins Wanken geraten. Manfred remisierte seine Partie gegen Matthias, Dustin musste arg aufs Zahnfleisch beißen, um Christian zu besiegen und Torsten verlor überraschend gegen Lothar.

Doch wie es seine Art ist, formulierte Manfred bereits Sekunden nach seiner kleinen Enttäuschung die Kampfansage an den Rest: „6½ aus 7 reichen auch zum Sieg“ – eine Aussage, die – wie sich herausstellte – nicht zu hoch gegriffen war.

In der zweiten Runde musste ich gegen Edmund schmerzhaft feststellen, dass ein Läuferpaar dem Turmpaar in seltenen Fällen tatsächlich überlegen sein kann und fiel damit bereits früh im Turnier entscheidend zurück, während mit Kai, Manfred und Enrique die restlichen Favoriten souverän gewannen.

In der Folge sollten es Manfred, Kai und Eduard sein, die den Turniersieg unter sich ausspielten. Eduard hatte aus eigenem Fehler die ersten drei Partien mit Schwarz bestritten (die Paarungsliste zeigte im Nachhinein deutlich, dass er sich aus Versehen in Runde 2 an die falsche Seite des Brettes gesetzt hatte). Dennoch spielte Eduard bockstark. Erst gewann er (!) in typischer Wiederkehr-Manier gegen meine Wenigkeit in einem Turmendspiel mit zwei Bauern weniger und später brachte er Manfred an den Rand der Niederlage. Er verlor besagte Partie mit dem sicheren Remis in der Hand, weil er die Geduld verlor und die Stellung mit Mehrbauer überzog – die womöglich entscheidendste Partie des Turniers. Dennoch kann man hier keineswegs nur von einem Patzer reden. Die Falle, die Manfred bereits lange vorher aufgestellt hatte, um in genau diesem Moment per Läuferopfer seinen Bauern umwandeln zu können, gehört ebenso zur Geschichte wie Eduards positioneller Missgriff.

Kai war vor der Schlussrunde der Einzige, der Manfred die Krone noch wegschnappen konnte. Nachdem er in Runde 6 gegen mich positionell von vorne bis hinten deutlich das Spiel bestimmte und zurecht gewann, lag er nach beendeter Runde 6 einen halben Punkt hinter Manfred.

Die Letztrundengegner der Beiden waren der toll aufspielende Maik mit 3½/6 und ebenso erfreulich, Christian mit gleicher Punktzahl. Klasse!

Beide sollten den beiden Dominatoren des Turnieres leider nicht gewachsen sein, auch wenn insbesondere Christian einen glorreichen Kampf aufs Brett zauberte, nicht schlecht für einen inaktiven Schachspieler, Herr Devic!

So sollte sich Manfreds Prophezeiung tatsächlich bewahrheiten. Mit 6½/7 gewann er verdient vor dem Rest des Feldes. Große Worte sind das eine, Taten folgen lassen zu können das andere, Glückwunsch!

Im selben Atemzug gilt es Kai und seine 6/7 zu nennen, der abgesehen von der Niederlage gegen Manfred (was mit den schwarzen Steinen durchaus mal passieren kann) jede Partie für sich entschied. Das Treppchen komplettierte Eduard mit 5/7, bereits mit deutlichem Rückstand auf die beiden anderen, aber trotz alledem mit einer starken Performance.

Ich freue mich über die zahlreiche Beteiligung an der diesjährigen Schnellschachmeisterschaft, die Austragung an einem Spieltag werden wir so beibehalten.

Besonders gefreut hat mich nicht nur das Spielgeschehen an sich, sondern auch, dass zwischen jeder Runde intensiv miteinander geredet und gelacht wurde. So hatte ich mir das Ganze vorstellt – einen schönen Tag im Kreise des Vereins, an dem nicht nur der Wettbewerbsgedanke, sondern insbesondere die gemeinsame Freude im Vordergrund stehen sollte.

Zum guten Schluss noch die Endtabelle: 

Spieler

Punkte

Buchh.-Wtg.

Manfred Homuth

28

Kai Krüger

6

29,5

Eduard Wiederkehr

5

25,5

Dustin Möller

4

25,5

Torsten Bahr

4

19,5

Enrique Ruiz-Hampel

28,5

Maik Madelmayer

28

Edmund Lomer

26,5

Christian Devic

26

Claus Langmann

3

20,5

Matthias Braun

23

Bruno Geruschkat

2

20

Lothar Meyer

1

21,5

Gerd Libuda

1

21