– Ein Bericht von Dustin Möller –

Zum nunmehr achten Mal in der laufenden Landesligasaison wurden die Spieler in Bewegung gesetzt. Am 15.03. gastierte der Tabellenführer aus Lübeck bei uns, welcher dank besserer Brettpunktwertung lediglich zwei Siege in den verbliebenen beiden Mannschaftskämpfen benötigte, um den Aufstieg in die Oberliga dingfest zu machen. Dementsprechend saß uns eine Mannschaft gegenüber, die uns an Erfahrung und Spielstärke bei weitem überlegen war. Wir hofften nicht wirklich auf Mannschaftspunkte, statt dessen war Devise, zumindest so viele Brettpunkte wie möglich im Abstiegskampf zu sammeln. Dass wir an diesem Tage 4½ Brettpunkte und damit den Mannschaftssieg holen würden, hatte niemand zu träumen gewagt.

Bereits kurz nach dem für Heimkämpfe so prägenden Glockenspiel war die erste Partie beendet. Dustin Möller saß Altmeister Sergej Salov gegenüber. Beide „gewannen“ einen halben Punkt für ihre Mannschaft, verloren aber einen Teil ihrer Würde mit diesem großmeisterhaften Remis. Bereits nach 12 Zügen hatte man eine 3-zügige Zugwiederholung vollzogen (½:½).

Dem Schnellstart an Brett 2 folgte nach weiterem Fortschreiten der Partien bald eine zweite Punkteteilung am Brett von Matthias Braun an Brett 6. Keine der beiden Parteien versuchte es auch nur ansatzweise, die Partie zu verschärfen, wohl wissend, dass ein Versuch mit der Brechstange nur ein Schnitt ins eigene Fleisch bedeuten würde. Zuvor besprochen oder nicht, Lübeck hatte es bereits früh geschafft, unsere beiden bisher erfolgreichsten Spieler, die zudem beide mit den weißen Steinen spielten, zu egalisieren (1:1).

Bereits zum Anfang der vierten Stunde wagte Matthias die Vermutung, dass dies heute eine engere Kiste werden könnte als vorher gedacht. Er sollte Recht behalten.

Christian Devic (Brett 7) musste sich von Beginn an den aggressiven Bemühungen seines Gegners widersetzen, welcher ohne Rücksicht auf Verluste seinen h-Bauern in Bewegung setzte und sich auf Königsangriff fokussierte. Leider unterschätzte Christian dieses Vorhaben beträchtlich und sah sich nach Einstieg der Schwerfiguren genötigt, die Partie aufzugeben (1:2).

Edmund Lomer hatte bis dato eine für ihn ungewöhnlich schwere Saison. Auch am Sonntag sah es von außen so aus, als würde der auf ihn ausgeübte Druck zu groß werden. Sämtliche gegnerische Figuren hatten Edmunds König im Blick. Selbst der Autor dieser Sätze hatte die Partie längst abgeschrieben, irrte sich aber zum Glück fundamental. Kalt wie eine Hundeschnauze parierte Edmund jede Drohung und lauerte auf das Ende der Initiative seines Kontrahenten. Als diese letztendlich verflachte, sah er seine Chance und brillierte mit einem feinen taktischem Schlag, der ihm die Partie gewann. Auch in der Analyse war Edmunds siegreiche Verteidigung über jeden Zweifel erhaben, ganz großes Kino! (2:2).

Als nächstes beendeten Rolf Möller und Manfred Homuth ihre Partien. Rolf gab in der Eröffnung einen Bauern, der ihm langfristige Initiative bot. Ein starker weißfeldriger Läufer bot ihm Gelegenheit, die gegnerischen Bauern statisch zu halten und den Springer seines Gegenübers zu dominieren. In Zeitnot tauschte Rolf diesen Trumpf ab und war in der Folge nicht in der Lage, das Turmendspiel mit einem Minusbauern zu halten (2:3).

Manfred Homuth hatte an diesem Tage die schwarzen Steine gegen den sehr respektablen Boris Gruzmann. In einer für Sizialinisch ungewöhnlichen damenlosen Stellung brillierte Manfred mehrmals mit kleinen Feinheiten. Mit einer fantastischen Idee gelang es Manfred, zwei Bauern zu gewinnen und schließlich die Partie. Eine souveräne Leistung von unserem Brett 1, der in der Landesliga seinen Status als Nummer 1 wahrlich untermauert und gezeigt hat, warum er zu den Besten im Lande gehört (3:3).

3:3! Das Wunder war in Sichtweite. Verrückt. Unglaublich. Vor dem Turnierraum konnte es keiner von uns so wirklich glauben, was da gerade am Geschehen war. Da Eduard an Brett 8 mindestens ein Remis in der Tasche hatte, lagen alle Augen auf Brett 3 und Enrique Ruiz-Hampel.

Man könnte einen ganzen Bericht über nur diese Partie füllen, so aktionsreich und fern von jeder Norm ging sie vonstatten. Erst opferte Enrique eine Figur und wenig später dazu auch noch die Qualität. Trotz eines ganzen Turms weniger (für nur zwei Bauern!) stand Enrique dank seiner aktiven Figuren, der Drohung gegen die feindliche Dame und dem offenen König seines Gegners tatsächlich besser. Dieser sah sich genötigt, eine Figur zurückzugeben, um nicht gleich das Brett um die Ohren geblasen zu bekommen. Die daraus resultierende Stellung war nichtsdestotrotz klar besser für Enrique. „Keine offenen Linien“ – das war die Devise von nun an. Bleibt der Wirkungsradius des gegnerischen Turmpaares eingeschränkt, so bleibt die Partie ein Spiel auf ein Tor. Die vorgerückten Freibauern stellten eine derartig große Gefahr dar, dass die Stellung ohne Gegenspiel der Türme glatt verloren ist. Es reichte zum erkämpften Sieg – es gibt nur einen Ruiz-Hampel!

Da Eduard zwischenzeitlich remisiert hatte, war das Wunder somit perfekt (4½:3 ½).

Bereits den Klassenerhalt feiernd war die Euphorie nicht zu halten, Luftsprünge und Schulterklopfen machten die Runde. Ein Sieg gegen den Tabellenführer in dieser Phase der Saison, kein guter Sonntag für jeden Buchmacher! Dass der Jubel über den Klassenerhalt jedoch verfrüht war, fanden wir später beim Blick auf die anderen Ergebnisse heraus. Abstiegskonkurrent Elmshorn, den wir zu Beginn der Saison noch 6:2 schlugen, vollbrachte ein ebenso großes Wunder und schlug den Tabellenzweiten aus Bargteheide. Dank dieser furiosen Underdogsiege steht der SK Doppelbauer kurz vor dem Aufstieg in die Oberliga. Aber wer weiß, nach dem vergangenen Sonntag darf man sich über nichts mehr wundern.

Die Ausgangssituation vor der letzten Runde ist nun also wie folgt: Segeberg, unser Gegner der letzten Runde, ist mit einem Punkt bereits abgestiegen. Uns folgen 3 Mannschaften mit 7 Punkten, wovon 2 gegeneinander spielen. Wenn wir also mindestens einen Mannschaftspunkt in Segeberg holen, ist der Klassenerhalt geritzt. Das Abstiegsszenario ist von einigen Variablen abhängig:

1) müssten wir in Segeberg verlieren (Gott bewahre)

2) müssen Bad Schwartau und Schwarzenbek 4:4 spielen (beide besitzen mehr Brettpunkte als wir und würden in diesem Falle bei Punktgleichheit vor uns landen)

3) Elmshorn muss mindestens 4:4 gegen Lübeck III spielen (ebenfalls bessere Brettpunkte)

Also Männer, am 26.04.15 noch einmal  voller Fokus auf Segeberg in Runde 9 und durch ist das Ding!

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Zu diesem unerwarteten Erfolg passt ein euphorischer Glückwunsch unseres 1. Vorsitzenden Kai Karl Krüger, der den Webmaster am Tag nach dem Sieg erreichte:

Männer, das war cool!

Vor der Runde habe ich geunkt, dass Elmshorn ja keinen Punkt mehr gegen die ersten beiden der Landesliga holt und wir damit mindestens Achter bei nur zwei Absteigern bleiben würden – Klassenerhalt gesichert! Da wir noch in der neunten Runde Bad Segeberg als durchaus schlagbaren Gegner haben, wäre sogar noch eine eventuelle Sicherung drin.

Dann das: Elmshorn haut Bargteheide, die KSG haut Schwarzenbek, Bad Schwartau wie zu erwarten Bad Segeberg. Die für uns schlimmstmöglichen Ergebnisse in der achten Runde. Nö, aber nicht mit Rolfs starken Männern. Was Elmshorn kann, kann Eckernförde auch, dass Sieger-E am Anfang eben. Das Sieger-E: Edmund, Du erfreust mit am meisten: Dein erster und wichtigster Sieg in dieser Saison, gratuliere!

Und jetzt peilt mal den vierten Platz an! Bad Segeberg muss man nicht, kann man aber besiegen, auf dem DWZ-Papier ein Duell auf Augenhöhe, unabhängig vom Tabellenstand. Oben werden die ersten drei Teams unendlich um den Aufstieg fighten, und KSG und LSV II als derzeit Vierter und Fünfter spielen gegen den Ersten und Dritten, müssen nicht, können aber verlieren. Na, das wäre doch der größte Erfolg für uns, Vierter in der Landesliga zu werden. Das gab es – glaube ich – noch nie, oder?!

Ich grüße Euch mit „etwas“ Stolz –  Kai

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… und leider keine Sensation in der Bezirksliga Nord

– Ein Bericht von Olaf Zeuch –

Am 15.03.15 empfing unsere „Zweite“ die „Erste“ des Kropper SC. Keine leichte Aufgabe, zumal die beiden Spitzenspieler Ralf Koch und Eduard Wiederkehr für die Bretter 1 und 2 nicht zur Verfügung standen. Doch es begann gerade an einem dieser Spitzenbretter sehr entspannt, denn der für das Brett 2 vorgesehene Spieler aus Kropp war nicht angereist, wodurch ich den Punkt kampflos für unsere Mannschaft zugesprochen bekam (1:0). Nun konnte ich mich ganz um die Bewirtung der Spieler/-innen sowie um die Beobachtung der laufenden Partien kümmern.

Innerhalb der ersten Stunde bekam ich zu sehen, wie Michael Wittke an Brett 8 einem starken Königsangriff seines Gegners ausgesetzt war. Dieser hatte drei Bauern auf dem Königsflügel erobert und drückte mit einem Läufer, beiden Türmen und der Dame auf Wittkes Königsstellung. Dieser versäumte nach einem „Patzer“ seines Gegners, dessen Dame zu schlagen und das Spiel damit für sich zu entscheiden. Statt dessen brach der Kropper Spieler mit seinem Angriff durch und Wittke musste einen Turm geben, was ihn zwang, die Waffen zu strecken (1:1).

Nicht viel besser erging es Gerd Libuda an Brett 6: Nach einem Scharmützel in der Ecke seines Damenflügels verlor er innerhalb der ersten halben Stunde schon einen Turm und zwei Bauern. Eine weitere Stunde spielte er noch weiter, hatte dann aber nur noch einen Springer und vier Bauern gegen Turm, Läufer, Springer u. sechs Bauern seines Gegners, weshalb er die Partie verloren gab (1:2).

Kurz darauf konnte ein halbes Wunder gefeiert werden, denn der heute erneut an Brett 1 agierende Maik Madelmayer konnte den um ca. 350 DWZ stärkeren Schachgiganten Wilhelm Jäke nach einem orthodox abgelehnten Damengambit in eine Stellung verwickeln, in der dieser entweder in ein Remis hätte einwilligen oder einen Stellungsnachteil hätte hinnehmen müssen. Jäke wählte das geringere Übel. Diese hundertminütige Partie brachte somit einen weiteren, sehr erfreulichen halben Zähler auf unser Brettpunktkonto (1½:2 ½).

Nun kamen allerdings zwei Wermutstropfen auf uns zu: Lothar Meyer verlor an Brett 3 innerhalb der ersten 20 Züge eine Qualität sowie einen Bauern. Mit verdoppelten Türmen auf der c-Linie kontrollierte sein Gegner das Spiel, tauschte später zwar noch die Qualität zurück, behielt aber drei Mehrbauern, was Meyer nach etwas über zwei Stunden Spielzeit zur Aufgabe bewegte (1½:3 ½).

Keine weitere Stunde später hatte auch der an Brett 4 spielende Bruno Geruschkat das Nachsehen, denn seine Gegnerin hatte es im Partieverlauf verstanden, ihm zwei Bauern „abzuluchsen“, was ihr eine 4:3-Bauernmehrheit auf dem Damenflügel sowie einen Freibauern auf der a-Linie einbrachte. Nach Abtausch der meisten Figuren war der Freibauer nicht mehr ohne Figurenverlust von der Umwandlung abzuhalten. So stand es nach drei Stunden 1½:4 ½ und der Sieg war für die gegnerische Mannschaft somit schon perfekt.

Holger Hogreve (Brett 5) und Dieter Eigenberz (Brett 7) hatten nun noch aussichtsreiche Partiestellungen, die nach Schadensbegrenzung aussahen. Hogreve opferte nach einer Skandinavischen Eröffnung zunächst einen Bauern, den sein Gegner aber schnell zurück gab, um nicht in Entwicklungsnachteil zu geraten. Im weiteren Verlauf schaffte es Hogreve, den gegnerischen d-Bauern zu isolieren, nicht jedoch, ihn zu erobern – trotz vehementer Angriffsversuche. Schließlich willigte Hogreve nach etwas über drei Stunden Spielzeit ins Remis ein (2:5).

Eigenberz und sein Gegner gestalteten das Finish an diesem Spieltag noch einmal zu einem Leckerbissen für alle Spieler/-innen der heutigen Begegnung, die wie eine Kibitztraube um das Brett herum standen. Beide Spieler hatten jeweils noch einen Turm sowie einen a-, f- und h-Bauern. Da gelang es Eingenberz nach einer mehrzügigen Kombination, die Türme abzutauschen sowie zwei seiner Bauern gegen die drei des Gegners aufzulösen. Mit dem ihm noch verbliebenen h-Bauern konnte Eigenberz aufgrund der rechtzeitigen Intervention des gegnerischen Königs allerdings nicht mehr auf das Umwandlungsfeld gelangen und setzte seinen Gegner nach dreieinhalb Stunden Spielzeit aber noch demonstrativ „Patt“ zum 2½:5 ½-Endstand.

Durch diese Niederlage sind wir vor der letzten Runde in dieser Saison auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht; Grund genug, am 26.04. im Auswärtsspiel gegen Kappeln vor allen Dingen uns selbst noch einmal zu zeigen, dass wir zu punkten imstande sind.

 

Rückfall in den Abstiegskampf …

– Ein Bericht von Dustin Möller –

Die siebte Runde der Landesliga 2014/2015 fand am vergangenen Sonntag statt. Während wir mit einem Sieg den Klassenerhalt dingfest hätten machen können, ging es für Bad Schwartau um nicht weniger als den drohenden Abstieg abzuwenden. Unser Gegner hatte sich durch ein schwieriges Anfangsprogramm schon früh in der Saison auf den Abstiegsrängen eingefunden und besaß vor dem Spieltag lediglich drei Mannschaftspunkte. Dass Bad Schwartau aber keineswegs eine Mannschaft ohne Landesligapotential ist, wurde uns eindrucksvoll aufgezeigt. Wir waren doppelt ersatzgeschwächt, so waren die Vorzeichen vor diesem ungemein wichtigen Spieltag leider nicht die Besten.

Der Beginn des Mannschaftskampfes ließ jedoch wieder Hoffnung schöpfen. Manfred und Dustin (Bretter 1 und 2) standen früh in der Eröffnung etwas besser – Edmund und Rolf (Bretter 3 und 4) ausgeglichen – Matthias und Christian (Bretter 5 und 6) standen bereits sehr angenehm, wenn nicht sogar klar besser – Ralf und Eduard (Bretter 7 und 8) wiederrum ausgeglichen. Insgesamt also ein sehr erfreulicher Beginn.

Doch in der Folge sollte die dritte Spielstunde eine bittere Wende einleiten. Zuerst wickelte Ralf unglücklich in ein verlorenes Turmendspiel ab, dann stellte Rolf die Qualität ein und auch Manfred hatte eine klare Chance auf Vorteil verworfen. Christian hatte seine Schwerfigurenbatterie auf der d-Linie eingebüßt. Die einzigen Bretter mit Vorteil waren Dustin, der sich einen langfristigen Druck auf den rückständigen Isolanie seines Gegners sicherte, sowie Matthias, der einen gedeckten Freibauern bilden konnte.

Zur vierten Stunde sollten die Verhältnisse dann eine klare Form annehmen. Im Minutentakt fielen die Stellungen von Rolf, Christian und Edmund zusammen. Manfred fand im Endspiel Läufer gegen Springer auch kein Gewinnpotential mehr und remisierte. Nach der vorangegangenen Niederlage von Ralf bedeutete dies bereits den Verlust des Mannschaftskampfes (½:4½).

Dustin, Matthias und Eduard spielten in der Folge nur noch für die Galerie. Eduard, geknickt von unserer Niederlage, fand keine Motivation mehr, sein Damenendspiel weiter zu kneten und womöglich auf Gewinn (und Brettpunkte) zu spielen. Er teilte den Punkt mit seinem Gegner (1:5). Eduard steht somit nach 4 gespielten Spielen dieser Saison bei 2 Siegen und 2 Remisen, einen solideren Ersatzspieler kann man sich wahrlich nicht wünschen! Matthias und Dustin reizten ihr Glück bis zum Ende der fünften Stunde aus. Matthias hatte lange Zeit angenehmer gestanden und ließ sich in einem ihm unbekannten Stellungstyp dann etwas die Butter vom Brot nehmen. Zwar musste sein Gegner erhebliche weiße Felderschwächen in Kauf nehmen, erhielt dafür aber leider einen wichtigen Bauern und einiges an Aktivität.

Die einzige wirklich erfreuliche Partie fand am 2. Brett zwischen Oliver Schwarz und Dustin Möller statt. Der zuvor erwähnte schwache Isolanie sollte gewonnen werden und demnach auch die Partie. Ein klinischer Sieg von Dustin, der nun mit 4½ aus 7 die Chance hat, seine hervorragende Saisonleistung in den verbleibenden zwei Spielen zu krönen (2:5). Matthias reichte seinem Gegenüber zeitgleich die Hand, das erhoffte Gegenspiel auf den weißen Feldern sollte zum Sieg nicht genügen.

6:2 für Bad Schwartau unterm Strich. Ohne groß herumzureden: Es war eine klare Klatsche, die uns wieder in den Abstiegsstrudel hinabzieht. Bad Segeberg (1 Punkt) ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits abgestiegen, was in den folgenden Spieltagen einen heißen Dreikampf zwischen Bad Schwartau (5 Punkte), Elmshorn (5 Punkte) und Eckernförde (6 Punkte) entbrennen lassen wird.

Elmshorn hat dabei wohl die Herkulesaufgabe, gegen Lübeck III oder Bargteheide – die klaren Führenden der Liga – noch punkten zu müssen, um sich eine Chance zum Klassenerhalt offen zu halten. Sowohl Bad Schwartau als auch wir haben unser Spiel gegen das Tabellenschlusslicht in Segeberg noch offen. Die Devise ist somit recht eindeutig: Gewinnen wir gegen Segeberg in der letzten Runde, sollte der Klassenerhalt recht sicher unter Dach und Fach sein. Punkten sowohl Elmshorn und Bad Schwartau in Runde 8, während wir gegen Lübeck III recht wahrscheinlich eine Niederlage hinnehmen werden müssen, dann liegt der Druck am letzten Spieltag auf uns.

Der Spitzenkampf zwischen Lübeck III und Bargteheide endete 4:4, wonach beide Mannschaften 11 Mannschaftspunkte besitzen und nur durch einen Brettpunkt getrennt sind. Von nun an werden die Betroffenen also nicht nur auf Mannschaftssieg, sondern auch auf die Brettpunkte schauen, was die Vermutung nahe legt, dass wir am 15.03. eine stark besetzte und bis unter die Ohrläppchen motivierte Lübecker Mannschaft empfangen werden.

 
… und noch ein Rückfall in den Abstiegskampf

– Ein Bericht von Olaf Zeuch –

Am 22.02.15 fuhr unsere zweite Mannschaft zu einer erneuten Bezirksliga-Begegnung zur ersten Mannschaft des SV Schleswig. Da die Schleswiger im bisherigen Saisonverlauf alle ihre Spiele gewonnen hatten und sich damit schon als potentielle Aufsteiger in die Verbandsliga präsentiert haben, stand die Favoritenrolle in dieser Begegnung außer Frage, zumal unsere Spitzenspieler Ralf Koch und Eduard Wiederkehr zur Verstärkung der ersten Mannschaft herangezogen wurden und nicht ihre Positionen an den Brettern 1 und 2 bei uns ausfüllen konnten.

Doch es begann mit einem schnellen 1:0 für uns, denn Ulrich Bußmeier hatte an Brett 2 keinen Gegner und bekam den Punkt kampflos zugesprochen. Ein Punkt für uns – aber ein schlechtes Zeichen für eine Heimmannschaft! Die anderen Kameraden hatten keinen so ruhigen Sonntag. Dies musste zuerst Bruno Geruschkat spüren, der an Brett 5 schnell Figurenmaterial einstellte, woraufhin sein Gegner konsequent auf Abtausch spielte und seinen Figurenvorteil zum Sieg ummünzte (1:1 nach ca. einer Stunde Spielzeit).

Eine weitere Stunde später musste Michael Wittke an Brett 8 dem Verlust zweier Bauern im Verlauf der Partie Tribut zollen, denn die beiden dadurch entstandenen, miteinander verbundenen Freibauern des Gegners auf dem Damenflügel konnte Michael nicht aufhalten und gab die Partie auf (1:2). Etwa zeitgleich musste Gerd Libuda ebenfalls die Waffen strecken, nachdem sein Gegner nach einem sonst ausgeglichenen Kampf einen Mehrbauern behauptete und unabwendbar drohte, ihn umzuwandeln (1:3).

An Brett 3 hatte Hanfried Kiesbye nach seiner f4-Eröffnung und einem harten Kampf um eine offene Linie im Mittelspiel schließlich im Endspiel einen Bauern weniger. Da jedoch nach dem Tausch der zuletzt verbliebenen Türme nur noch ungleichfeldrige Läufer auf dem Brett standen, konnte sein Gegner seinen Mehrbauern nicht zum Sieg führen. Nach ca. zweieinhalb Stunden Spielzeit bedeutete das einen weiteren halben Punkt für uns (1½:3 ½).

Die nächste Partie war eine weitere Stunde später beendet. Holger Hogreve hatte an Brett 6 in der Eröffnungsphase in der Hoffnung auf einen Entwicklungsvorteil einen Bauern gegeben. Diese Hoffnung erfüllte sich zwar nicht, Holger konnte die Partie jedoch bis ins Endspiel stabil halten, den Mehrbauern des Gegners zurückerobern und schließlich in einen sicheren Remishafen einlenken (2:4).

Die nächsten Ergebnisse ließen auf sich warten, bis Lothar Meyer nach ca. 4 Stunden Spielzeit an Brett 4 eine Turmmehrheit seines Gegners nicht mehr verhindern konnte. Zuvor musste Lothar durch einen weit vorgerückten h-Bauern und ein druckreiches Figurenspiel des Gegners auf seine Königsstellung (mit flankiertem Läufer) eine schwierige Situation überstehen. Fazit: Lothar gab auf zum 2:5.

Unser „letzter Mohikaner“ war an Brett 1 Maik Madelmayer. Wie gewohnt versuchte er bis zum Schluss alles, um die Partie zum Besten zu lenken, was ihm sonst auch meistens gelingt … doch heute leider nicht. Sein um ca. 350 DWZ stärkerer Gegner fand in einer beiderseitigen Angriffsstellung auf jede von Maiks Finten eine gute Erwiderung, bis ihm gar mit einem Schachgebot bei gleichzeitiger Turmbedrohung die Eroberung des Turms gelang. Maik gab wegen dieses entscheidenden Nachteils die Partie nach viereinhalb Stunden Spielzeit zum 2:6-Endstand auf.

Nach dieser erwartungsgemäßen Niederlage hoffen wir auf eine Rehabilitation, wenn am 15.03. die erste Mannschaft aus Kropp bei uns gastiert.