Unter dieser krytischen Überschruft verbirgt sich die „Offene Senioreneinzelmeisterschaft (von Schleswig-Holstein) des Jahres 2014. Nachdem sie mehrere Jahre hindurch in Eckernförde ausgetragen worden war, findet sie jetzt zum zweiten Mal in Büsum statt. Sie hat am 25.09.2014 begonnen und wird mit 104 Teilnehmern in neun Runden bis zum 03.10. ausgespielt. Von uns nimmt Edmund Lomer an diesem Turnier teil und er hat sehr gut mit 2½ aus 3 begonnen. Lohn der Mühe: in der 4. Runde spielt er gegen den an 1 gesetzten FM Dr. Braun. Wir wünschen ihm in Runde 4 und auch für die folgenden Runden viel Erfolg! …  und wir werden den Erfolg unserer guten Wünsche an dieser Stelle beobachten!

 

gesetzt an

Rd. 1

Rd. 2

Rd. 3

Rd. 4

Rd. 5

Rd. 6

Rd. 7

Rd. 8

Rd. 9

Punkte

Platz

Lomer

23

1

½

1

0

½ 

0

½ 

½ 

1

5

37.

 

 Auftaktsieg in der Landesliga!

– Ein Bericht von Christian Devic –

Unsere frisch in die Landesliga aufgestiegene 1. Mannschaft durfte heute beim Saisonauftakt gegen den Elmshorner SC von 1896 spielen. Die Elmshorner als Gastgeber erwiesen sich als sehr faire Gegner, da eine Hälfte unserer Mannschaft sich wegen Funkstörungen des Navis etwas verspätete und die Elmshorner die Uhren dennoch nicht laufen ließen.

An Brett 7 fiel die erste Entscheidung in dieser neuen Saison. Matthias Braun wählte eine ruhige Eröffnung. Nachdem er gesehen hat, dass unser am 3. Brett spielende 1. Vorsitzende Kai Krüger eine fulminante Stellung zu bieten hatte, nahm er das Remisangebot seines Gegners an (½:½). Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich auf der Rückfahrt nach dem Mannschaftskampf bereits Notizen für diesen Bericht gesammelt habe. Edmund Lomer bestand darauf, dass ich das Wort „fulminant“ einbringe. Das hat schon mal geklappt, doch das blieb nicht mein einziger Auftrag!

Wie schon angedeutet, sah es an Brett 3 hervorragend für Kai Krüger aus. Bereits nach wenigen Zügen nervte er seinen Gegner durch lästige Mattdrohungen, die er nur durch Materialverlust abwenden konnte. Er wehrte sich zwar noch weitere zwei Stunden, doch schließlich holte Kai Krüger uns den ersten ganzen Punkt! – (1½:½).

Nach dem Motto „Was du schon kannst, kann ich schon lange“ setzte Rolf Möller an Brett 5 nach. Die Partie war längere Zeit ziemlich ausgeglichen, doch schlussendlich verwandelte er seine Stellung in einen weiteren Punkt (2½:½).

Enrique Ruiz Hampel an Brett 4 weckte alle Hoffnungen auf einen weiteren Sieg, nachdem er im Springerendspiel zwei Mehrbauern hatte. Aber leider war mit insgesamt drei Bauern auf seiner Seite zu wenig Material auf dem Brett, so dass er schließlich schweren Herzens ins Remis einwilligen musste. Noch war alles in Ordnung. Es stand 3:1 für uns.

Edmund Lomer an Brett 6 hatte einen Skandinavier auf dem Brett. Ich meine natürlich die Skandinavische Eröffnung. Obwohl sich nicht viel auf dem Brett zu bewegen schien, lehnte Edmunds Gegner ein Remisangebot ab. Nachdem sie in ein Läuferendspiel gerieten, in denen sich die Bauern verkeilten, haben sie sich schließlich doch auf das zunächst verschmähte Remis geeinigt (3½:1½).

An Brett 8 spielte ich eine ziemlich ausgeglichene Partie. Nachdem die Zeit etwas knapper wurde, öffnete sich die Stellung und bot ein paar taktische Tricks. Eine konnte ich nutzen und somit den nächsten Punkt für die Mannschaft holen. Zufällig stand es schließlich auch 4½:1½. Das bedeutete den durchaus nicht erwartbaren Mannschaftssieg!

Manfred Homuth an Brett 1 war zufrieden mit diesem Ergebnis, aber nicht mit dem Ergebnis seiner Partie. Er hat sich eine bessere Stellung durch einen Mehrbauern erkämpft, den er allerdings durch ein Fesselungsmotiv in Zeitnot wieder hergeben musste. So endete seine Partie remis (5:2).

Dustin Möller spielte heute sein Debüt an Brett 2. Dass er dort zu Recht sitzt, konnte er heute beweisen. Nach einer fragwürdigen Eröffnung des Gegners (1.e4 c5 2.Se2) konnte Dustin früh sukzessiv die Initiative übernehmen. Somit ist mein Auftrag komplett erfüllt. Auf der bereits erwähnten Rückfahrt wurde ich nämlich zusätzlich darauf geimpft, auch das Wort „sukzessiv“ in den Bericht einzubringen! Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. Dustin übernahm „sukzessiv“ die Initiative. Er gewann einen Bauern und konnte durch seine dominante Stellung seinen Vorteil ausbauen und der Mannschaft schlussendlich zum deutlichen Endergebnis von 6:2 verhelfen.

Ein hervorragendes Ergebnis und ein schöner Auftakt in die neue Saison. Kai Krüger lud die Mannschaft zur Feier des Tages noch auf Kaffee und Kuchen ein und dafür möchte ich mich auch im Namen der Mannschaft noch mal bedanken! Auch unsere Motivation ist groß. Natürlich liegt das auch an diesem Sieg. Aber einen weiteren guten Grund hat Matthias genannt: Wenn wir schon nach so einer langen Zeit wieder die Chance haben, in der Landesliga zu spielen, sollten wir auch alles dafür tun, in der Landesliga zu bleiben. Ich persönlich war zu den Zeiten zwar noch lange nicht im Verein, aber ein Kern der Mannschaft ging diese Schritte gemeinsam. Hervorragende Idee, wir nehmen dich beim Wort, Matthias! 

 

Bad Neuenahr: Eine Perle des Rheinlands

– Ein Bericht von Edmund Lomer –

Auch in diesem Jahr war mir die Teilnahme an der 26. Deutschen Senioreneinzelmeisterschaft vom 05. bis 13.8.2014 in Bad Neuenahr eine weite Reise wert. Die Bahnfahrt führte mich durch eine reizvolle Region voller Weinberge (die Trauben mussten zwar noch etwas reifen), aber die Gegend bot genügend Schenken zum Verkosten des 2013er Jahrgangs .

Schon die Anreise am Vater Rhein entlang mit klarer Sicht auf längst verfallene Raubritterburgen war faszinierend für mich. An zwei Nachmittagen unternahm ich auch Ausflüge nach Bad Breisig und Bonn, das ein wunderschönes Rathaus hat (jedenfalls von außen gesehen) und auch Remagen mit seiner berühmten Brücke lockte mich an. In den Resten der Türme der in den Märztagen 1945 zerstörten Brücke ist das Friedensmuseum „Brücke von Remagen“ eingerichtet – auf den Türmen flatterten einträchtig die Bundesfahne und die „Stars and Stripes“.

Weniger Freude bereiteten mir meine Spielergebnisse. Wie so oft folgte nach einem guten Turnier (Landesvizemeister) ein Wettkampf der schlechten Art. An Platz 114 bei 200 Teilnehmern in der A-Gruppe eingeordnet, gelangen mir nur drei Partien auf ansprechendem Niveau. Insbesondere in der 1. Runde gegen Michael Schulz/Potsdam (Nr. 13 der Setzliste) war ich mit Schwarz einer Überraschung sehr nahe. Leider gelang es mir letztlich, sogar ein lange noch mögliches Remis zu „vermeiden“.

Erst in der 5. Runde konnte ich mich nach bislang immerhin erbeuteten zwei Zählern mit Ulrich Waagener/Remscheid (Nr.49) mit dem nächsten – und auch letzten – starken Gegner messen. Auch hier zeigte ich nach klaren Vorteilen in meiner geliebten Skandinavischen Eröffnung im Mittelspiel einige Schwächen, die mein Gegner gekonnt ausnutzte. Die Partien der letzten vier Runden gegen schwächere Gegner sind kaum erwähnenswert, denn es gelangen mir nur zwei weitere Zähler, die in der Endabrechnung nicht einmal 50% bedeuteten.

Der „verdiente Lohn“: Ich erreichte mit 4 Punkten aus 9 Partien nur Platz 132 und kann nur hoffen, dass mein nächstes Turnier ab 25.09. in Büsum (8. Offene Senioreneinzelmeisterschaft von SH) mir ein besseres Ergebnis beschert.

Es blieben als Freude und Wohltat die Begegnungen mit meinen Hamburger Freunden Werner Schirmer und Volker Papenbrock, die ebenfalls etwas frustriert über ihre Ergebnisse nach Hause fuhren. Wenigstens nahm mich Henning Geibel auf seinen Ausflügen in die schöne Gegend mit, so dass diese Nachmittage auch in kulinarischer Hinsicht schöne Erlebnisse waren.