– Ein Bericht unseres Mannschaftsführers Kai Krüger –

Unsere Neuzugänge sichern den Sieg gegen Bad Segeberg!

Endlich hat die neue Schachsaison in der Landesliga Schleswig-Holstein begonnen. Verstärkt mit den Neuzugängen Tim Bendfeldt, Christopher Deutschbein und Torsten Bahr haben die Spieler unserer ersten Mannschaft um Mannschaftsführer Kai Krüger das Ziel abgesteckt, sich schnell in sichere Bereiche der Landesliga als höchster Spielklasse in Schleswig-Holstein zu spielen. Das ist in der ersten Runde am 25.09.2016 beim Aufsteiger aus Bad Segeberg bestens gelungen.

Obwohl die Segeberger Schachfreunde formell in Bestbesetzung auftraten und obwohl gerade an den beiden Spitzenbrettern der in höheren Schachligen übliche Kampf um die bessere Vorbereitung auf den erwarteten Gegner diesmal von den beiden Segeberger Spitzenspielern Steffen Wrage und Mirko Neitzel gegen unsere Spitzenspieler Dustin Möller und Manfred Homuth gewonnen wurde und im Lauf des Wettkampfs diese Partien für uns verloren gingen, wurde die neue spielerische Stärke im Mittelfeld der Mannschaft sichtbar, die sich Mannschaftsführer Kai Krüger durch die Neuzugänge erhofft hatte. Selbst mit einem kampflosen Sieg „beschenkt“, konnte er an den Brettern 4 – 8 einen verlässlichen Schwung erkennen, der mit letztlich 4:1 Punkten an diesen mittleren und hinteren Brettern belohnt wurde. Nachdem Enrique Ruiz Hampel einen relativ schnellen Sieg einfuhr und Ralf Möller ein sicheres Remis einspielte, konnte Matthias Braun eine verloren geglaubte Partie im Endspiel zum Remis drehen.

Beim Stand von 3:3 kam es auf die Neuzugänge Deutschbein und Bahr an den Brettern 4 und 7 an. Beide zogen ihre Partien kampfstark durch. Deutschbein mit einem erfolgreichen Mattangriff, Bahr mit einem gekonnten Bauernendspiel. Damit wurde der 5:3-Sieg gesichert. Durch diesen Erfolg rangiert unsere Erste derzeit an vierter Stelle in der Landesliga, direkt hinter dem Aufstiegsfavoriten SK Doppelbauer Kiel (gespickt mit den Deutschen Jugendmannschaftsmeistern), dem SK Norderstedt II (mit bundesligaerfahrenen Spielern) und dem SV Bargteheide als aktuellem Oberliga-Absteiger.

Kurios war der Wettkampf schon. Am Samstagnachmittag ist Edmund Lomer erkrankt ausgefallen. Super, dass Ralf Möller doch noch kurzfristig einspringen konnte. Die Breite in der Ersten ist diesmal so gut, dass der Kern der Zweiten nicht angetastet werden muss. Danke an Dustin Möller, dass er das regelte, derweil ich auf Pokémon-Jagd mit meinem Sohn war (ja, nicht lachen, das macht sogar Spaß…).

Und am Sonntag fuhren Matthias Braun, Enrique Ruiz Hampel und Kai Krüger mit PKWs nach Bad Segeberg, um völlig vom Stadtlauf überrascht zu werden. Die gesamte Innenstadt war abgesperrt. Der Navi gab – nach Maßgabe des Routenplaners des Landesschachverbands – das falsche Altenheim (!) als Spielort bekannt. Nur per Zufall erkannte Ralf Möller den Segeberger Spieler Manfred Haß auf der Straße und so konnten wir zum Teil rechtzeitig zum Spiellokal finden. Unsere beiden Spieler Manfred H. und Enrique  R.H. irrten derweil zu Fuß weiter in die falsche Richtung, bis eine ältere Dame den Lotsendienst übernahm und beide mit fast 40 Minuten Verspätung ankamen. Die Segeberger hatten freundlicherweise eine halbe Stunde gewartet. Irgendwie trotzdem blöd, wenn man in Panik, kampflos zu verlieren und nichts dafür zu können, völlig abgehetzt ans Brett kommt. Noch unschöner, dass dafür dann keiner verantwortlich ist … – Für Manfred Homuth war das ein Konzentrationskiller.

Im Spielsaal im richtigen Altenheim fing plötzlich eine Pflegekraft an, am PC zu arbeiten und hörbar zu tippen, zwei Meter vom gegen die Niederlage strampelnden Dustin Möller entfernt. Auch dass der Segeberger Mannschaftsführer nach vier Stunden im Spielsaal am Tablet Partien analysierte, war störend. Aber was soll´s, wir haben gewonnen.

Eine schöne Sache war es am Ende, mit allen acht Männern zusammenzusitzen und auf den Sieg anzustoßen. Das hebt die mannschaftliche Geschlossenheit und kann gern ein Ritual werden.  

 
Niedernhausen, ja, wo liegt denn das ?

– Ein Bericht von Edmund Lomer –

In diesem Ort, besser „Nest“, sollte in der Zeit vom 13.08. bis zum 21.08.2016

die 28. Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft 2016

ausgetragen werden.

Trotz guter Erdkundekenntnisse aus meiner schon etwas länger zurückliegenden Schulzeit hatte ich von dieser Region weder gehört, noch diese gar bereist. Das Internet zeigte mir eine bescheidene kleine Ortschaft in der Nähe von Frankfurt/Main.

Hennig Geibel, mein lieber Schachfreund aus Bargteheide, bewog mich mit herzlichen Worten zur Teilnahme mit der Aussicht auf einige schöne Ausflüge durch den Taunus und nach Wiesbaden, seiner Heimat in jungen Jahren. Also nahm ich die Herausforderung an und es kam noch etwas schlimmer, als gedacht. Turnierort war das Ramada-Hotel, einsam gelegen mitten in der „Pampa“, gut 30 Minuten vom Ort entfernt. Wem kein Auto zur Verfügung stand und schlecht zu Fuß war (was nicht gerade selten in unserer Altersklasse ist), war praktisch kaserniert. Immerhin war das Frühstück ordentlich und auch die Turnierverhältnisse tadellos, so dass optimale Spielbedingungen gewährleistet waren.

Kommen wir nun kurz zum Turnierverlauf in der Gruppe A. In der Rangliste der 133 Teilnehmer erwartete ich in der 1. Runde einen schwächeren Gegners, da ich es gewohnt war, der ersten Hälfte zugeteilt zu werden. Groß war daher meine Überraschung, als Spitzenreiter der zweiten Hälfte mit der Setznummer 67 gegen FM Hans-Werner Ackermann aus Dortmund, die Nummer 1 der Rangliste und hohen Favoriten auf den Turniersieg anzutreten, zudem mit Weiß, wo doch meine Vorliebe für Schwarz allgemein bekannt ist. Es dauerte immerhin bis zum 28. Zug, bis die Partie nach einer eher kleinen Ungenauigkeit kippte. Spieler dieser Stärke nutzen das gnadenlos aus und nach 35 Zügen gab ich nicht zu früh auf.

Nach zwei Remispartien gegen schwächere Gegner in den Runden 2 und 3 (es hätte getrost mehr herauskommen können!) brachte mir die 4. Runde endlich den ersten Gewinn gegen Walter Gerhards aus Ratingen, natürlich mit Schwarz. Mein zweiter Gewinn in der nächsten Runde gegen den stärker eingestuften Dieter Hottes aus Stuttgart erweckte die ersten euphorischen Gefühle in mir. Mit zwei hart erkämpften, zum Teil sogar erspielten Remis gegen deutlich höher eingestufte Gegner hatte ich nach 7 Runden immerhin 4 Punkte, schnupperte damit nicht gerade an der Spitze, war aber mit meiner Plazierung zufrieden.

Die vorletzte Runde bescherte mir mit Ulrich Waagener/Remscheid meinen zweitstärksten Gegner des Turniers, der geduldig auf einen Fehler meinerseits wartete – und nicht vergebens. Meine zweite Niederlage blieb unvermeidlich. So war ich in der Schlussrunde stark motiviert, durch einen abschließenden Gewinn wenigstens die 50%-Marke zu überschreiten. Es gelang! Mit Weiß (!) ließ ich meinem Gegner Johann Schwertel/Koblenz wenig Chancen und gelangte mit 5 Punkten (3g/4r/2v) auf Platz 48, immerhin eine Verbesserung gegenüber dem Startplatz um 19 Plätze. Verdienter Lohn war auch meine DWZ-Verbesserung um 20 Punkte auf 1896. Es hätten aus optischen Gründen gerne 4 Punkte mehr sein dürfen für das nächste Tausend.

Gewinner des Turniers wurde etwas überraschend IM Boris Khanukov aus Wuppertal durch einen Schlussrundensieg gegen Ackermann mit 7½ Punkten vor FM Clemens Werner/Karlsruhe sowie FM Horst Degenhart/Lorsch (beide 7 Punkte).

Aus Schleswig-Holstein dabei waren auch FM Boris Grunzmann/Lübeck (Rang 11, 6 Punkte), IM Sergej Salov/Lübeck (Rang 13, 6 P.), Joachim Neumann/Neumünster (Rang 35, 5½ P.), Helmut Kracht/Kaltenkirchen (Rang 79, 4 P.), Manfred Zimmermann/Kiel, Hardy Wenske/Kiel, Joachim Thielemann/Eutin und Dietlind Meinke/Leck.

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