ESC I – SK Doppelbauer Kiel I

5 : 3

Die Einzelergebnisse finden Sie auf der Mannschaftsseite.

Ein Überraschungssieg ermöglicht uns eine Chance auf den Verbleib in der Landesliga

Ein Blick auf die mögliche Mannschaftsaufstellung des SK Doppelbauer Kiel verhieß für unser Heimspiel am vergangenen Sonntag nichts Gutes. An den Spitzenbrettern hatten die Kieler die spanische Großmeisterin Monica Ruiz Calzetta sowie die Internationale Meisterin Luba Kopylov – gefolgt von diversen Meisterklassenspielem – gemeldet. Als das Spiel um 10:00 Uhr in der Bürgerbegegnungsstätte begann, war der Kieler Riese aber auf Menschengröße geschrumpft. Von der Stammbesetzung fehlten nicht weniger als sechs Spieler, unter ihnen die gefürchtete weibliche Doppelspitze. Zudem ließen die Kieler ein Brett krankheitsbedingt unbesetzt.

Unsere Mannschaft nutzte die Gunst der Stunde zu einem 5:3-Sieg, mussten dafür aber mehrfach die Hilfe der Glücksgöttin in Anspruch nehmen. Nach dem kampflosen Sieg von Gerd Bernhardt an Brett 4 war lediglich Enrique Ruiz-Hampel an Brett 2 vorteilhaft aus der Eröffnung herausgekommen. Sein Gegner hatte einen Läufer geopfert, was der Eckernförder durch ein schönes Gegenopfer zu widerlegen schien. Manfred Homuth (Brett 1), Rolf Möller (Brett 6), Peter Krebs (Brett 7) und Matthias Braun (Brett 8) waren allesamt in defensive Stellungen geraten. Edmund Lomer hatte an Brett 5 den Verlust von zwei Bauern in Kauf nehmen müssen und dafür keine ausreichende Kompensation erhalten. Eine Mannschaftsniederlage, die gleichbedeutend mit dem Abstieg aus der Landesliga wäre, zeichnete sich ab.

Doch mit dem Rücken zur Wand entwickelten unsere Spieler immense Zähigkeit und auch das notwendige Glück stand ihnen in nicht unbedeutendem Maße zur Seite. Während Manfred Homuth noch relativ sicher den Remishafen erreichte, hatte Peter Krebs bis zur vereinbarten Punkteteilung einige bange Momente zu überstehen. Derweil konnte Jan Dreesen an Brett 2 den Versuch seines Gegners, eine Figur zu „fangen“ mit einem tödlichen Bauernvorstoß zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung kontern. Ein Mannschaftssieg lag dennoch in weiter Ferne.

Enrique Ruiz-Hampel hatte bei der Verwertung seines Eröffnungsvorteils eine zu aggressive Fortsetzung gewählt und dabei einen teuflischen Zwischenzug seines Gegners übersehen, der zum Verlust der Partie führte. Auch Edmund Lomer musste nach stundenlanger erbitterter Gegenwehr seine Partie aufgeben. Die Wende zum Guten brachte dann ein Akt der Verzweiflung. Matthias Braun spekulierte in schwieriger Lage einfach darauf, dass sein Gegner eine mehrzügige Gewinnkombination übersehen würde. Und tatsächlich: statt der Gewinn- folgte die „Verlustkombination“; und Eckernförde führte mit 4:3. Als „gemeiner“ Fallensteller entpuppte sich dann auch Rolf Möller, der seinem Widersacher einen „vergifteten“ Bauern zum Schlagen anbot und damit noch erfolgreicher war als die böse Schwiegermutter bei Schneewittchen.

Sollte unsere Mannschaft am letzten Spieltag den Tabellennachbarn KSG/Meerbauer besiegen, wäre mit großer Wahrscheinlichkeit der Klassenerhalt geschafft. Nach diesem Sieg scheint alles möglich.