ESC I – SC Agon Neumünster I

2½ : 5½

ESC II – Schleispringer Kappeln I

3½ : 4½

Unsere 1. Mannschaft in der Landesliga weiter in Abstiegsgefahr …

Niederlage gegen Agon Neumünster aufgrund vieler Ausfälle

Auch am 7. Spieltag gab unsere 1. Mannschaft in der Landesliga gegen Agon Neumünster zwei Big-Points ab – wie schon in der Runde davor gegen den SV Bargteheide. Damit wird der Rückstand zu diesen Mannschaften – und damit zu den Nichtabstiegsplätzen – immer größer. Wie schon in nahezu der gesamten Saison wurde das Team um unseren Mannschaftsführer Kai Karl Krüger durch Spielerabsagen stark gebeutelt. Diesmal mussten wir ohne die Spieler Dreesen, Bernhardt und Lomer auskommen, immerhin an den Brettern 2, 3 und 6 gemeldet. Dementsprechend rückten diverse Stammspieler an vordere, spielstärkere Bretter auf, um den Ersatzspielern an den hinteren Brettern Platz zu machen.

Der Wettkampf gestaltete sich zunächst über mehr als drei Stunden ausgeglichen, das bedeutete bereits: besser als befürchtet. Rolf Möller (3), Enrique Ruiz Hampel (6) und Alexander Koch (8) hatten sich erfolgversprechende Stellungen erarbeitet. Gerade Rolf spielte am 3. Brett stark auf und ließ ein gefährliches Figurenopfer seines Gegners – sicherlich auch aufgrund hervorragender Vorbereitung – ins Leere laufen. Enrique Ruiz Hampel nahm seinen Gegner in sehr guter Stellung nicht ernst genug und überzog seinen Angriff, so dass er sich selbst in einem Mattangriff wiederfand. Damit stand es 1 : 1. Ralf Koch (7) wurde von seiner Gegnerin Britta Leib – wie passend… – am Damenflügel überspielt, während Peter Krebs (5) im Mittelspiel den c7-Bauern verlor. Beide konnten ihre Stellungen nicht mehr halten. (1:3). Unser Spitzenspieler Manfred Homuth (1) nahm ein Remisangebot seines starken Gegners an, so dass es 1½ : 3½ stand. In dieser Phase wartete Matthias Braun (4) zunächst nach einem Remisangebot seines Gegners ab, ob damit entscheidende Brettpunkte eingebüßt würden. Als dann aber Alexander Koch (8) trotz Mehrfigur im Endspiel von den vielen Mehrbauern seines Gegners überrannt wurde, war der Mannschaftskampf bereits zugunsten der Neumünsteraner entschieden (1½ : 4½) . Somit konnte Matthias im Springerendspiel dem Remisangebot stattgeben (2:5). Bei diesem Stand spielte Mannschaftsführer Kai Karl Krüger (2) nach sensibler Mittelspielführung und mit taktisch herausgespielter Mehrqualität mit den weißen Steinen gegen seinen Gegner Hagenstein (DWZ 2159) um den zweiten Einzelsieg. Er berechnete die tatsächlich in Frage kommende Gewinnkombination nicht weit genug und wählte eine Alternative, in der sein Gegner mehrzügig ein Dauerschach wählen konnte. Da somit auch diese Partie Remis endete, hieß es letztlich 2½ : 5½ im Wettkampf Eckernförde gegen Neumünster.

In dieser Stellung zog Weiß D:b7?! und gab damit den Gewinn her. Es folgte 46.D:b7?! – Sd3 47.Td2 – Se1+ 48.Kf2 – Sd3+ 49.Kg2 Remis.  – Richtig wäre 46.D:e7! – D:a2!? (sucht Kompensation mit Freibauern, auf Sd3 folgt sofort D:f7+) 47.f4 – Dc4  48.f:e5 – D:e4+  49.Kh3!! – (mit einem Turm im Plus, denn der Läufer auf e3 ist vergiftet: 49.Kh3 – D:e3? 50.T:f7+ – mit Matt im nächsten Zug). Weiß übersah die Möglichkeit 49.Kh3 und berechnete nur 49.Tf3, woraufhin der weiße Mattangriff verflacht wäre, der schwarze a-Bauer aber durchlaufen könnte. – Nach über fünf Stunden Konzentration sind vier Züge Vorausberechnung manchmal nicht mehr so einfach. So können sich Punkte also auch zu später Zeit halbieren.

(Analyse und Kommentar Kai Karl Krüger)

Für die Mannschaft hätte auch ein Sieg des Mannschaftsführers nichts an der Niederlage geändert. Die Lage für unsere 1. Mannschaft ist inzwischen nahezu aussichtslos. Denn am nächsten Spieltag geht es zum Auswärtskampf nach Kiel gegen den unangefochtenen Spitzenreiter und Aufstiegskandidaten Turm Kiel, der bislang alle Mannschaftswettkämpfe dieser Saison gewonnen hat und insbesondere im hinteren Mannschaftsteil nahezu unschlagbar ist – genau dort, wo wir in dieser Saison stets ersatzgeschwächt Federn lassen mussten. In Reichweite liegt allenfalls noch Platz 8, den derzeit die SG Glückstadt, der Gegner des letzten Spieltages, innehält. Doch da der SK Schwarzenbek in der Oberliga Nord eine Runde vor Schluss Tabellenletzter ist, wird voraussichtlich sogar der Achtplatzierte der Landesliga absteigen müssen.

 

… und auch unsere „Zweite“ verliert, wenn auch äußerst knapp.

Am selben Tag waren die „Schleispringer“ aus Kappeln bei unserer „Zweiten“ zu Gast. Wir wollten alles daran setzen, auch diesmal eine Niederlage abzuwenden.

Andreas Koch war an Brett 6 der erste, der diese Hoffnung nährte, indem er sich in der Eröffnung einen Bauerngewinn sowie eine gute Stellung herausgespielt hatte. Im Mittelspiel unterlief ihm jedoch ein Fehler, der dazu führte, dass ihm die Siegchance entglitt und er im Endspiel mit dem Glück des Tüchtigen aber immerhin ein Remis erzielen konnte (½:½). An Brett 5 wählte Holger Hogreve mit den schwarzen Figuren eine passive Eröffnungsvariante, konnte seine Stellung aber die gesamte Spielzeit über ausgeglichen halten. Als ihm bei kompliziertem Spielverlauf für 16 Züge nur noch 35 Minuten bis zur Zeitkontrolle blieben, willigte er nach fast zweistündiger Spielzeit in das von seinem Gegner angebotene Remis ein (1:1). Das dritte Remis sollte 20 Minuten später an Brett 4 markiert werden, wo Bruno Geruschkat nach Tausch der Damen sowie fast aller Leichtfiguren mit seinen Türmen und seinem Springer gegen die Türme und den weißfeldrigen Läufer seines Gegners bei gleicher Bauernzahl stand. Als letzterer eine Punkteteilung vorschlug, willigte Geruschkat ein (1½:1½).

Die Zeit der Remisen war damit vorbei, nun ging es „in die Vollen“. Mit diesem Ziel war Dieter Löwenstrom an Brett 8 Vorreiter für uns; zwar verlor er schon früh eine Leichtfigur, konnte diese jedoch später zurückgewinnen und obendrein einen Mehrbauern herausspielen, der ihm nach zweieinhalb Stunden Spielzeit schließlich den Sieg im Endspiel bescherte (2½:1½). Zeitgleich kam aber auch schon ein Wermutstropfen hinzu, denn Olaf Zeuch musste an Brett 2 die Waffen strecken. Nach einem Springergewinn im frühen Mittelspiel sah Zeuch kurze Zeit später seinerseits einem unvermeidbaren Figurenverlust entgegen, was bei der Wahl einer richtigen Spielvariante aber dennoch eine bessere Stellung für Zeuch bedeutet hätte, denn ein starker Angriff auf den gegnerischen König wäre möglich gewesen. Zeuch entschied sich – bei zunehmender Zeitnot – für ein Abspiel, das für seinen König letztlich in einem Mattnetz endete (2½:2½). Ohne Zähler musste auch Hanfried Kiesbye an Brett 3 bleiben. Das von seinem Gegner in der Eröffnung gewählte Damengambit erwiderte Kiesbye mit Albins Gegengambit. Sein Gegner konnte den Gambitbauern jedoch verteidigen und nach seiner Rochade eine starke Angriffsstellung aufbauen. Im weiteren Spielverlauf verlor Kiesbye einen weiteren Bauern und nach Abtausch der Figuren war das Endspiel dann nach fast dreistündigem Kampf für ihn verloren (2½:3½). An Brett 7 schlug nun die Stunde des „Youngsters“ in den Eckernförder Reihen, dem erst fünfzehnjährigen Mirco Beyer, der – ebenso wie sein Zwillingsbruder Lukas, der heute nicht zum Einsatz beordert wurde – schon in der laufenden Vereinsmeisterschaft bravourös gespielt hat. Beyers Gegner verzettelte sich an einem Punkt der Partie und verlor dadurch eine Leichtfigur. Diesen Vorteil ließ sich der in den vergangenen Jahren von Claus Langmann, Bruno Geruschkat sowie Enrique Ruiz-Hampel bestens trainierte Mirco nicht mehr nehmen und baute diesen sogar noch aus, indem er im Endspiel eine weitere Leichtfigur gewann. Eine sich anschließende Mattdrohung zwang seinen Gegner nach dreieinhalb Stunden Spielzeit zur Partieaufgabe (3½:3½). Das Endergebnis war nun also noch völlig offen und musste von den an Brett 1 fungierenden Akteuren abschließend kreiert werden. Ulrich Bußmeier hatte seinem mit einem Gambit eröffnenden Gegner zunächst die Initiative überlassen. Im weiteren Verlauf der Partie gab der Gegner den Bauern zurück und nach Abtausch der Damen war das Spiel ausgeglichen. Dann opferte Bußmeiers Gegner einen Turm, um dadurch scheinbar (!) zu einem Mattangriff überzuleiten. Zumindest war unser Spitzenspieler so stark von dieser Opfervariante beeindruckt, dass er zwei Züge später aufgab. Zu früh und zu Unrecht, wie eine kurz darauf durchgeführte Spielanalyse zeigte und das Turmopfer als Bluff – zumindest aber nicht konsequent zu Ende durchdacht – enttarnte und Bußmeier die Chance auf einen halben oder gar einen ganzen Punkt eingeräumt hätte. Das Endergebnis lautete somit aber 4½:3½ für die Gäste von der Schlei.

Das gesetzte Ziel, auch diesmal eine niederlagenfreie Begegnung zu gestalten, schlug heute zwar fehl, jedoch haben wir gezeigt, dass wir – obwohl mit fünf Ersatzspielern am Start – über genug Potential verfügen, um uns gut wehren zu können und uns daher nicht verstecken müssen. Immerhin war das heutige Ergebnis die knappste Niederlage in der laufenden Saison. Wenn nun am 3. April der siebente und letzte Spieltag in der Bezirksliga-Nord-Saison stattfindet, wird gegen die SG Niebüll-Bredstedt eine weitere, sehr versierte Equipe in unserem Spiellokal gastieren. Mit einer höchstwahrscheinlich durch Enrique Ruiz-Hampel an Brett 1 verstärkten Mannschaft werden wir aber auch diese Begegnung keineswegs fürchten müssen und – im Gegenteil – auch hier voller Hoffnung und Selbstvertrauen ein bestmögliches Ergebnis anvisieren.