Am 16.09. hat das Klubturnier des HSK mit 135 Teilnehmern in 14 Klassen begonnen. Die berechtigte Frage: was bedeutet das für unseren Verein? Die Antwort lautet wie im Vorjahr: unser Mitglied Ralf Koch ist wieder dabei. Der HSK erlaubt es auch Nichtmitgliedern, gegen einen Gastbeitrag an seinem Klubturnier teilzunehmen. Und so hat sich Ralf Koch nach den guten Erfahrungen des vergangenen Jahres entschieden, auch heuer wieder ab dem 19.09. bis kurz vor Weihnachten an diesem Turnier teilzunehmen. Er spielt in einer der vier C-Gruppen (DWZ >1550) und ist dort in der Gruppe C4 einer der Favoriten für den Turniersieg. Wir werden an dieser Stelle seinen Erfolgs(?)weg begleiten.

Die Organisation eines Klubturniers mit 135 Teilnehmern ist eine Aufgabe von besonderer Delikatesse. Insofern lohnt sich ein Blick auf die Website des HSK. Es ist beeindruckend, wie diese Aufgabe angegangen und gelöst wird – also gern hier kurz mal drücken.

 

Rd. 1

Rd. 2

Rd. 3

Rd. 4

Rd. 5

Rd. 6

Rd. 7

Rd. 8

Rd. 9

Punkte

Platz

Ralf Koch

1

1

½ 

½ 

 1

0

½ 

1

1

 2

 

Weihnachtsblitz

Für den 15.12.14 hatte unser Verein zum traditionellen Weihnachtsblitzturnier eingeladen. Dieses Turnier gilt gleichzeitig als offizielles Turnier zur Ermittlung des Blitzmeisters, so dass sich 17 Teilnehmer zu diesem Turnier einfanden. Nicht jeder konnte hoffen, Sieger des Turniers zu werden, aber die Creme de la creme unserer Blitzer war vollständig vertreten. Unser Turnierleiter Löwenstrom eröffnete das Turnier gegen 20 Uhr mit der Losung „Die Uhren sind frei“- verbunden mit der durchaus begründeten Ermahnung, die Uhren pfleglich zu behandeln. Noch vor der letzten Runde hatten vier Spieler die Chance, den Titel oder zumindest einen Stichkampf zu erreichen, aber die Ergebnisse der letzten Runde erbrachten einen eindeutigen Sieger: Dustin Möller hatte als einziger 14 Punkte erkämpft und errang damit den Titel des Blitzmeisters 2014. Gratulation auch an dieser Stelle!

Alle übrigen Spieler mussten oder durften sich trösten mit einem der Preise, die mit einem Trend zu Schokolade und Süßigkeiten von Edmund Lomer und Bruno Geruschkat ausgesucht worden waren. Die pflanzliche und vitaminreiche „Goldene Ananas“ – eigentlich für das Schlußlicht der Tabelle bestimmt – war aber so verlockend, dass sie vorzeitig von einem der Spieler als sein persönlicher Preis erwählt wurde.

Die einzelnen Ergebnisse der Partien wurden von den Spielern im Selbstschreibemodus festgehalten und bei Turnierende dem Turnierleiter übergeben. Mitglieder, die einem gewissen Kontrollzwang unterliegen, können feststellen, dass alles korrekt gelaufen ist, denn die Gesamtsumme der Gewinnpunkte entspricht dem rechnerischen Soll, nämlich 17 x 16 / 2 =  136. – Die Ergebnistabelle: 

 

Punkte

Platz

D. Möller

14

1.

Krüger

13½

2./3.

Ruiz Hampel

13½

R. Möller

13

4.

Homuth

12½

5./6.

Lomer

12½

Braun

10

7./8.

Bußmeier

10

Wiederkehr

9.

Langmann

6

10.

Kiesbye

4

11./13.

Libuda

4

Meyer

4

Geruschkat

14./16.

Löwenstrom

Strahwald

Eigenberz

0

17.

 

Ein erfolgreiches Remis

– Ein Bericht von Dustin Möller –

Der für den 09.12. angesetzte Mannschaftskampf gegen die erste Mannschaft des SK Doppelbauer Kiel war unser letzter Mannschaftskampf im Kalenderjahr 2014. Doppelbauer hat für die aktuelle Saison ein ungemein starkes und erfahrenes Team auf die Beine gestellt. Mit einem DWZ-Schnitt von 2091 gehören sie auf jeden Fall zum Aufstiegskaliber der diesjährigen Landesliga. Dass man uns jedoch mittlerweile durchaus auf dem Zettel haben muss, zeigt vor allem der Umstand, dass unser Gast mit seiner besten Acht antrat. Ob wir dem Respekt unseres Gegners gerecht wurden, sollte sich in den folgenden Stunden zeigen.

Der Mannschaftskampf fing recht friedlich mit einem Remis am 8. Brett an. Ralf Koch, der ersatzweise für Edmund Lomer in dieser Saison sein Landesligadebut gab, legte seine Partie sehr ruhig an und sicherte uns somit ein ungefährdetes Remis (½:½).

Licht und Schatten ließen sich zum Ende der dritten Stunde an den Brettern 6 und 7 erkennen. Christian Devic musste sich mit den schwarzen Steinen früh seinem Gegner beugen, während Matthias Braun seinem 350 DWZ-Punkte (!) stärkeren Gegenüber nach einem taktischem Patzer eine Figur abnehmen und somit die Partie für sich entscheiden konnte (1½:1½). – Matthias steht mit 2½ aus 4 nunmehr bei einem DWZ-Plus von 39 Punkten, weiter so!

Erfreulich sollte es an Brett 2 weitergehen. Bereits nach knapp 20 Zügen hatte Dustin Möller dank ausgiebiger Vorbereitung nicht nur ein zeitliches Plus von über einer Stunde (man könnte meinen, der Geist Edmund Lomers sei doch anwesend gewesen), sondern auch eine deutlich angenehmere Stellung. Diese beruhte auf Figurenaktivität und der Tatsache, dass es seinem Gegner Alexander Petri schwer fiel, die eigene Entwicklung abschließen. Den Zeitvorteil konstant beibehaltend, sollte Möller den Sack dann schließlich in der Zeitnotphase Petris zumachen (2½:1½).

Der zurückgekehrte Mannschaftsführer Kai Krüger sah sich dem jungen Mats Beeck gegenüber, der es als einziger Jungspund in die erste Mannschaft der Kieler geschafft hat. Krüger war sich bewusst, dass gegen einen solchen Gegner in der Blüte seiner schachlichen Entwicklung eine ruhige Verteidigung die beste Wahl sei. Im Anbetracht der Ergebnisse bis dato entschied er sich, die Partie zu remisieren (3:2).

Eine Partie wie eine Sinuskurve spielte sich an Brett 1 ab. Ghadimi, der Gegner Manfred Homuths, ist bekannt dafür, alles und jede Eröffnung zu spielen und dabei früh jeder Theorie aus dem Weg zu gehen, so auch in diesem Fall. Der Schuss ging aber früh nach hinten los. So stand Homuth bereits keine 15 Züge nach Partiebeginn praktisch auf Gewinn. Eine taktische Fehlkalkulation Homuths ließ Ghadimi dann doch entkommen und bescherte ihm gar eine Mehrfigur für 2 Bauern. Das Endspiel Turm+Läufer+2 Bauern gegen Turm+4 Bauern sollte im Normalfall verloren sein. Homuth ließ sich jedoch nicht beirren und versuchte, seine 2 Freibauern soweit voranzutreiben, um ernsthaftes Gegenspiel zu kreieren. Doch sollte Manfred das Glück an diesem Tag, unüblicherweise, hold sein. Dank  einer taktischen Finesse, die Ghadimi übersah und die ihn den Turm kostete, sicherte Manfred uns den wichtigen vierten Punkt (4:2).

4 Brettpunkte stellten für uns schon ein kleines Wunder dar, doch nun erblühte die Hoffnung, auf 4½ zu erhöhen und den Überraschungssieg zu landen.

Die verbliebenen Kämpfer waren Rolf Möller und Enrique Ruiz-Hampel.

Rolf befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem Endspiel Läufer+Springer+3 Bauern gegen Turm+5 Bauern. Ein Endspiel, das durchaus haltbar ist, aber eine solide Blockade der beiden Freibauern erfordert. Leider stimmte die Koordination zwischen Springer und Läufer ab einem gewissen Moment nicht mehr, so dass die Bauern seines Gegners soweit nach vorne vordringen konnten, dass sie eine nicht zu bewältigende Gefahr darstellten (4:3).

Alle Hoffnungen ruhten nun auf den Schultern von Ruiz-Hampel. Enrique, der sich übers ganze Spiel hinweg den Vorwurf gefallen lassen muss, etwas zu zaghaft gespielt zu haben. Er hatte ein Leichtfigurenendspiel Springer/Läufer versus Springer/Läufer auf dem Brett. Während er eingangs des Endspiels noch der aktive Part war, entglitt ihm mit zunehmender Dauer der Griff auf die Stellung. Er löste die Spannung zu früh und bescherte seinem Gegner einen lästigen Freibauern, der immer weiter das Brett hinunter wanderte und Enrique letztlich zu einem Figurenopfer zwang. Doch es wurde weiter gekämpft. Die Idee, beispielsweise seinen Gegner bei knapper Bedenkzeit im Mattsetzen Springer + Läufer gegen König zu prüfen, lag durchaus in der Luft. Leider vermochte Enrique es nicht, diese letzte Ressource aufs Brett zu bringen. Es muss an dieser Stelle durchaus die starke Endspielbehandlung seines Gegners Bülent Saglam hervorgehoben werden. Nicht viele können dieser Art energischen Schachs über 6 Stunden standhalten, leider auch nicht unser viertes Brett (4:4).

4:4 nun also. Ein Ergebnis, das nach Ende des Kampfes kurz bitter im Mund lag nach einer derartigen Führung mit zwei Punkten. Allumfassend kann man aber mehr als zufrieden sein. Ein erfreulicher Abschluss für 2014!

Die Ausgangslage nach 4 von 9 Runden sieht nun wie folgt aus: Unsere Mannschaft rangiert nach wie vor auf Platz 5 mit 2 Mannschaftspunkten Vorsprung auf die Abstiegsränge. Da unsere Spiele gegen die derzeitigen Abstiegskandidaten Bad Schwartau und Segeberg noch ausstehen, heißt es, diese beiden Wettkämpfe zu gewinnen und der Klassenerhalt wäre in Sicht. Bevor wir uns aber diesen direkten Duellen zuwenden, müssen wir am 18.01. gegen die Kieler SG dort anschließen, wo wir aufgehört haben. In diesem Sinne: Auf ein erfolgreiches Jahr 2015!

 
Ein Häppchen Regelkunde

– von Claus Langmann –

Vor einigen Monaten hatte ich an dieser Stelle ein wenig Regelkunde betrieben. Der Artikel stammte aus der Feder des Schiedsrichters Olaf Ahrens vom Hamburger Schachklub. Schon damals hatte ich das Gefühl, dass die zum 01.07.14 eintretenden Veränderungen unserer Spielregeln für unsere tägliche Spielpraxis wenig Bedeutung haben. Meine jahrzehntelangen Erfahrungen als schiedsrichternder Mannschaftsführer haben mir gezeigt, dass andere, wichtigere Spielregeln vielen Spielern unvertraut sind. Deren wichtigste ist eine Regel, die ich in meinem Sprachgebrauch die „2-Minuten-Regel“ nenne.

Viele von uns sind noch in der Ära der Hängepartien groß geworden und der Übergang in die Spielpraxis „2 Stunden + 30 Minuten für den Rest der Partie“ wurde hingenommen, ohne die damit einhergehenden neuen Spielregeln zu verinnerlichen. Allgemein bekannt ist nur, dass beim Blättchenfall nach der 30-Minuten-Phase die Partie für den, dessen Blättchen gefallen ist, verloren ist.

Aber schon das stimmt nicht! Bevor diese Entscheidung so getroffen wird, muss geprüft werden, ob der vermeintliche Sieger mit dem verbliebenen Material überhaupt noch gewinnen kann. Und zwar – jetzt zitiere ich die offizielle Regel – „durch eine beliebige Folge regelgemäßer Züge“. Das formal zu prüfen, erübrigt sich allerdings in fast allen Fällen, nämlich immer dann, wenn sich noch einiges Figurenmaterial auf dem Brett befindet. Aber es gibt gewöhnungsbedürftige Fälle, die bei Unkenntnis dieser Regel zu Streitigkeiten führen können.

Angenommen, bei Schwarz sei das Blättchen gefallen:

Fall 1 – Weiß Ka1; Ba6 – Schwarz Kc6: gewonnen für Weiß, weil der Bauer sich noch umwandeln und Weiß dann mattsetzen kann;

Fall 2 – Weiß König + Turm; Schwarz König + 2 Türme: gewonnen für Weiß, weil der verbliebene weiße Turm mattsetzen kann;

Fall 3 – Weiß König + Springer; Schwarz König + 2 Läufer: gewonnen für Weiß, weil der Springer matt setzen kann (z.B. W.: Ka6, Sb6 – S.: Ka8, Lb8, Le4 )

Fall 4 – Weiß König + Läufer; Schwarz König + Turm: Remis trotz Blättchenfall, weil der wL nicht mattsetzen kann.

Das führt in einigen Fällen zu Ergebnissen, die dem Charakter der Stellung nicht entsprechen. So wäre z.B. im Fall 1 die Stellung durch Eroberung des Bauern totremis, im Fall 2 wäre das Matt des Weißen durch die beiden Türme auf Dauer nicht zu verhindern. Diesen Fall habe ich übrigens in einem Turnier in Hamburg persönlich miterlebt: Der Spieler mit den beiden Türmen versuchte in höchster Zeitnot vergeblich – aus Hybris oder aus Unkenntnis der Regeln – zu gewinnen, bis das Blättchen fiel. Er war zunächst etwas indigniert ob der Niederlage, die ihm der Schiedsrichter diktierte, aber schließlich fügte er sich fair und sportlich der regelgemäßen Entscheidung.

Auch die ungewöhnliche Konstellation des Falls 3 wäre für Schwarz mit den beiden Läufern zu gewinnen, allerdings sind lt. der Shredder-Datenbank in einer neutralen Stellung etwa 60 bis 70 folgerichtige Züge nötig, um das Matt zu erzwingen.

Um Probleme dieser Art zu vermeiden, hat die FIDE in ihrem Regelwerk bestimmt, dass jeder Spieler in der „Endspurtphase“ (das sind die 30 Minuten, in der die Partie beendet werden muss) in den letzten beiden Minuten vor dem Blättchenfall die Uhr anhalten und beim Schiedsrichter ein Remis beantragen kann. Das macht schachlich Sinn in folgenden Fällen:

a) wenn die Stellung ausgeglichen ist und der Spieler mit der knappen Zeit Sorge hat, „über die Zeit gehoben zu werden“, oder

b) wenn ein Spieler mit überlegener Stellung Sorge hat, die Partie in den verbleibenden zwei Minuten nicht zum Matt führen zu können.

Beim raschen Lesen dieses Artikels mag überlesen worden sein, dass dieses Remis beim Schiedsrichter beantragt werden muss! Wenn stattdessen wie üblich dem Gegner ein Remis angeboten wird, kann er es ablehnen und die Partie und insbesondere die Uhr läuft weiter! Im Jahr 2001 hat sogar bei einem Bundesligawettkampf einer der Spieler das nicht beachtet und hat seinem Gegner wiederholt und vergeblich bis zum eigenen Blättchenfall Remis angeboten. Die Partie wurde trotz seines Protestes bis in die Bundesebene für ihn als verloren erklärt. Also zum Mitschreiben:

Zwei Minuten vor dem Blättchenfall die Uhr anhalten und beim Schiedsrichter Remis beantragen!

Der Schiedsrichter hat dann drei Möglichkeiten:

a) er kann dem Antrag stattgeben – damit ist die Partie beendet;

b) er lehnt den Antrag ab – die Partie läuft normal weiter; oder

c) er schiebt seine Entscheidung hinaus, lässt (zügig) weiterspielen und entscheidet über den Antrag spätestens beim Blättchenfall.

Seit dem 01.07.2014 gibt es eine vierte Möglichkeit, die Partie auf Antrag mit Zustimmung des Schiedsrichters – und wenn es technisch möglich ist – mit einem Inkrement von 5 Sekunden pro Zug weiterzuspielen. Ein entsprechender Antrag gilt als Remisangebot! Näheres s. Anhang G/G4 der FIDE-Regeln.

Auf Vereinsebene ist in vielen Fällen kein Schiedsrichter zugegen. Auch das ist im Regelwerk berücksichtigt. Auch in diesem Fall

hält der Antragsteller seine Uhr an. Der Unterschied: damit ist die Partie beendet!

Der Antragsteller schreibt sodann die Endstellung auf – ggfs. auch den Partieverlauf -, lässt beides vom Gegner bestätigen und reicht seinen begründeten Antrag auf Remis beim Schiedsrichter ein. Der entscheidet dann endgültig.

Diese Ausarbeitung ist der Verständlichkeit halber weitestgehend ohne Zitate aus dem Regelwerk ausgekommen. Sie soll als Handreichung für unsere Vereinsmitglieder verstanden werden. Aber ich habe keine Bedenken, wenn andere Vereine diesen Text übernehmen, um ihre Mitglieder zu unterrichten.

Im Internet sind an mehreren Stellen die Spielregeln in einer nicht aktuellen Fassung veröffentlicht. Die korrekte aktuelle deutsche Fassung finden Sie hier.

Lübeck – eine Reise wert!

– Ein Bericht von Dustin Möller –

Am 09.11.14 machte sich unsere 1. Mannschaft zum dritten anstehenden Spieltag der Landesliga auf den Weg nach Lübeck. Bereits auf der Hinfahrt wurde dezent von einem Punktgewinn geträumt, obwohl unser DWZ-Durchschnitt um mehr als 100 Punkte unter dem unseres Gegners lag. Nachdem wir zwei Wochen zuvor gegen Schwarzenbek unnötig mit schlechtem Spiel eine durchaus reelle Möglichkeit auf Punkte gegen den Abstieg haben verstreichen lassen, hieß es nun, die Bringschuld abzuleisten gegen die übermächtig erscheinende 2. Mannschaft des Lübecker SV.

Lübeck 2 ist sehr ausgewogen besetzt. Auf der einen Seite sitzen alte Haudegen mit mehr als genug Spielerfahrung, auf der anderen erfreulicherweise deutlich aufstrebende Jugendliche. Man kann an dieser Stelle die bekannt hervorragende Jugendarbeit Lübecks nur nochmal hervorheben. Mit Frederik Svane (12), Tigran Poghosyan (13), Alexander Rieß (13) und Fin Niklas Tiedemann (14) – alle gegen uns eingesetzt! – muss sich Lübeck keinerlei Sorgen für die Zukunft machen – abgesehen von Abwanderungen in Richtung HSK …

Nun aber zum eigentlichem Ereignis, dem Mannschaftskampf: Bereits früh in der Eröffnungsphase ließ sich der eine oder andere heiße Tanz erahnen. So auch auf dem Brett von Enrique Ruiz-Hampel, der sich mit Weiß (!) früh einem verheerenden Angriff unter Figurenopfer gegenübersah. Es sollte die erste entscheidende Partie des Tages werden, leider zu unseren Ungunsten (0:1).

Edmund Lomer war das zweite Opfer des Tages. Edmund, der seine Probleme gegen den offensiv aufspielenden Poghosyan hatte, verpasste die einzige Möglichkeit, die Partie in ein Remis abzuwickeln (ein Endspiel zweier verbundender Freibauern gegen Turm) und bescherte Lübeck den zweiten vollen Punkt (0:2).

Die Möllerzange an den Brettern 2 und 4 warf nicht viel später die Handtücher: Während Rolf in einer geschlossenen Stellung durch den aktiven Springer seines Gegners die Qualität geben musste und folglich verlor (0:3), geriet Dustin aus einer sehr ruhig erscheinenden Stellung unter zu starken Druck am Königsflügel. Den gegnerischen Angriff konnte er noch durch ein Bauernopfer abwehren. Aber in der Zeitnotphase unterlief ihm der entscheidende Fehler: durch eine taktische Wendung verlor er ebenfalls die Qualität und dadurch auch die Partie (0:4).

0:4 hieß es nun – wie schon zwei Wochen zuvor gegen Schwarzenbek – ein Moment, in dem Helden geboren werden können. Unsere Mannschaft sollte an diesem Tag noch 4 dieser Zunft finden.

Der zunächst nur als Ehrentor erscheinende Sieg von Manfred Homuth an Brett 1 war der erste Streich. Homuth, der in der Eröffnung auf dem falschen Fuß erwischt worden war, zeigte sein bestes Schach und kam zu einem glanzvollen und dominanten Sieg gegen FM Andreas Hein (1:4).

Auch Eduard Wiederkehr, der für den fehlenden Mannschaftsführer Kai Krüger einsprang, zeigte gegen den 14-jährigen Fin Niklas Tiedemann solides Schach gegen das gefährliche Königsgambit. Ein gutes Beispiel für Erfahrung, welche jugendlichem Eifer gelegentlich doch (und noch) überlegen sein kann. 2:4 hieß es also – ein Wunder war in Sichtweite.

Sowohl Matthias Braun als auch Christian Devic an den Brettern 6 und 7 hatten sich leicht bessere Stellungen im Endspiel erkämpft. Beide sollten dem Druck, gewinnen zu müssen, standhalten. Christian hatte es geschafft, nicht nur einen freien Bauern auf der a-Linie im Turmendspiel zu erzeugen, sondern auch den gegnerischen König auf der völlig falschen Seite des Brettes so zu isolieren, dass dieser nicht in die Verteidigung eingreifen konnte (3:4). Ein Paradebeispiel an Endspieltechnik!

Matthias bekam es mit dem jungen Frederik Svane (DWZ 1939) zu tun, dessen Bruder Rasmus mit einer DWZ von 2514 derzeit für den Hamburger SK in der Bundesliga aufläuft. Matthias gewann nach einem inhaltsreichen und spannenden Spiel zum 4:4 und rettete uns dadurch einen Mannschaftspunkt. Nach diesem Spiel liegt die Vermutung nicht fern, dass Matthias womöglich einen zukünftigen Bundesligaspieler geschlagen haben könnte.

Dass Matthias und Christian mit unzureichender Leistung seinerzeit noch entscheidenden Anteil an der Niederlage gegen Schwarzenbek   hatten, macht den Umstand, dass gerade diese Beiden uns das 4:4 erkämpfen konnten, umso schöner. Das ist mal eine Antwort, die sich gewaschen hat! Ein mehr als zufriedenstellender Arbeitstag für unsere Mannschaft und ein ungemein wichtiger Mannschaftspunkt, der uns temporär im Mittelfeld der Tabelle etabliert. Ob wir dieser Position weiter gerecht werden können, wird sich am 07.12. zeigen, wenn es für uns gegen Doppelbauer Kiel I geht.  

 
Auswärtsspiel unserer 2. Mannschaft gegen SV VHS Rendsburg II

– Ein Bericht von Maik Madelmayer   –

Nachdem wir entschieden hatten, die Jugend mehr zu fördern, waren bei diesem Wettkampf erfreulicherweise Lukas und Mirco Beyer wieder dabei. Die genaue Aufstellung war:

DWZ

SV VHS Rendsburg II

ESC II

DWZ

 

1641

Rosenkranz

Koch

1695

1634

Hanowski

Madelmayer

1671

1492

Schierling

Beyer, Lukas

1351

1524

Wichmann

Meyer

1211

1443

Petersen

Geruschkat

1405

1326

Moser

Beyer, Mirco

1172

1495

Rammler

Hogreve

1319

940

Krasemann

Libuda

1184

An der Mannschaftsaufstellung sah ich gleich, dass der DWZ-Schnitt von Rendsburg unserem überlegen war. Tatsächlich übertraf er unseren Durchschnittswertung um 60 Punkte. Die Rendsburger hatten nur einen Spieler mit einer DWZ unter 1000 aufgestellt, die anderen lagen – außer an den ersten beiden Brettern – um die 1500 DWZ.

An Brett 1 spielte Rosenkranz gegen Ralf Koch und fuhr leider einen Sieg für seine Mannschaft ein. Die Stellung wurde bis zum Mittelspiel allerdings von Ralf dominiert. Schade. – An Brett 2 spielte Maik Madelmayer mit Schwarz einen Sizilianer und gewann gegen Hanowski.

An Brett 3 hatte Lukas Beyer gegen den erfahrenen Schierling kaum eine Chance. – An Brett 4 verschenkte Lothar Meyer nach langem Kampf sein eigentlich verdientes Remis, indem er zum Schluss leider und ohne Not seine Dame einstellte.

An Brett 5 spielte Geruschkat gegen Petersen. Beide haben eine DWZ von mehr als 1400, jedoch hatte Petersen an diesem Tag das glücklichere Händchen und hatte am Ende einen Offizier mehr. Bruno gab auf. – An Brett 6 spielte Mirco Beyer gegen Moser. Mirco behielt in der Hochphase der Partie den kühleren Kopf und gewann, weil sein Gegner die Zeit überschritt.

An Brett 7 kämpfte Holger Hogreve gegen Rammler. Obwohl Rammler fast 200 DWZ-Punkte mehr hatte, konnte Holger ein Remis erringen. – An Brett 8 spielte Gerd Libuda gegen Krasemann und beendete als erster eine Partie mit einem Sieg für unsere Mannschaft.

Insgesamt war das Spiel gegen Rendsburg 2 ein harter Kampf. Wir lagen vor Gerds Sieg mit 0:3 zurück, hatten uns aber in der Folgezeit auf 3½:3½ herangekämpft. Deshalb hofften wir mit gutem Grund auf ein Remis, welches leider durch die Einstellung der Dame im letzten Spiel am 4. Brett nicht mehr zustande kam.

Mit 3½:4½ Brettpunkten verloren wir gegen eine gut besetzte zweite Mannschaft aus Rendsburg. Wir haben alle gekämpft und die Anspannung war entsprechend groß.

Ich fand es auch sehr schön mit anzusehen, dass Lukas und Mirco sich hinsetzten und nach Partieschluss ihre beiden Partien analysierten. Dies wurde mit einem Muffin für Jeden aus unserer Mannschaft belohnt – gesponsert vom Mannschaftsführer Olaf, der an diesem Tag leider verhindert war.

Zwei Niederlagen an einem Wochenende

Die Erste – ein Bericht von Dustin Möller –

Am 26.10.14 fand der Schachklub aus Schwarzenbek seinen Weg zu uns nach Eckernförde. Schwarzenbek war ebenso wie wir hervorragend mit einem Kantersieg von 6½:1½ gegen die Segeberger SF in die Saison gestartet. Man könnte gar soweit gehen, von einem Spitzenspiel zu reden, zumindest vor dem Mannschaftskampf.

Die Ausgangslage war gegen die etablierte Landesligamannschaft unseres Kontrahenten nicht aussichtslos. Wir mochten zwar an jedem Brett leichter Underdog sein, aber nichts, was eine gute Tagesform nicht hätte ausbügeln können. Dass das nicht der Fall sein sollte, ließ sich bereits früh erkennen.

Recht schnell kamen Matthias Braun (Brett 7) und Christian Devic (Brett 8) mit Bauernverlusten in eine unangenehme Stellung. Matthias hatte kurzzeitig vollkommen ausgeglichen und hätte mit weniger Kampfgeist sicherlich ein einfaches Remis mit Schwarz haben können. Doch ein Kämpfer, wie er ist, riskierte er leider etwas zu viel, um Aktivität zu erlangen und sah sich schnell einem verheerenden Angriff gegenüber, der folgerichtig zur Niederlage führte (0:1). Christian mit den weißen Steinen gelang es ebenfalls nicht, etwas Zählbares zu bewerkstelligen. Früh verlor er unangenehm einen Bauern, den er über lange Sicht nicht zu kompensieren vermochte (0:2).

An den vorderen Brettern ging es wie zu erwarten heiß her. Kai Krüger (Brett 3) sah sich mit Problemen in der Eröffnung konfrontiert. Selbst sehr unzufrieden mit seinem Spiel, resignierte unser Mannschaftsführer nach erfolgreichem Angriffsspiel seines Gegners (0:3).

Die Lage für die restlichen fünf Spieler war dementsprechend angespannt. Es war kein Geheimnis, dass nun jeder einzelne unter höchstem Risiko auf Gewinn spielen musste, um uns die nur noch minimale Chance eines Mannschaftssieges zu ermöglichen.

Manfred Homuth (Brett 1) kam mit Schwarz früh in eine gute Ausgangslage, um für uns den ersten Punkt zu erkämpfen. Er stand bereits nach der Eröffnung etwas dominanter, ein Vorteil, den er leider nicht hat verwerten können, da ihm im entscheidenden Moment der Sargnadelzug – eine Abwicklung in ein Figurenendspiel mit gedecktem Freibauern – entging. Doch damit leider nicht genug! In der Folge spielte sein Gegner gewohnt trickreich und überraschte Homuth in einer taktischen Abfolge, so dass auch unser vierter Spieler das Handtuch werfen musste (0:4).

Zu diesem Zeitpunkt war die Messe gelesen. Es war offensichtlich, dass wir nicht an jedem der vier noch offenen Bretter gewinnen würden, der restliche Mannschaftskampf war also dementsprechend weniger bedeutend.

An Brett 2 war Dustin Möller nach einer fraglichen Eröffnungsbehandlung mit dem König in der Mitte stecken geblieben. Während er zwar zwei Bauern gewann, war klar ersichtlich, dass sein Schwarzenbeker Kontrahent mehr als genug aktives Angriffsspiel gegen den König aufziehen konnte, um diesen Umstand auszugleichen. Tatsächlich stand Möller klar auf Verlust, vermochte jedoch im Zuge eines temporären Qualitätsopfers die eigene Stellung zu konsolidieren und in ein ausgeglichenes Turmendspiel abzuwickeln (½:4½).

Edmund Lomer (Brett 6) erging es ähnlich wie Homuth an Brett 1. Er erkämpfte sich mit teilweise hervorragendem Schach nach Qualitätsgewinn eine optimale Stellung. Doch war Lomer zu erpicht, weiter aktiv zu spielen, anstatt seine Stellung mit Materialvorteil ruhig zu festigen. In der Folge gelang es seinem Gegner, einen lästigen Bauern auf der zweiten Reihe zu platzieren, zuverlässig gedeckt von seinem verbliebenen Läufer. Lomer sah sich genötigt, den eigenen Turm für den angesprochenen Bauern+Läufer zurückzugeben und die Stellung somit in remisige Gewässer zu lenken (1:5).

Den Lichtstrahl für uns stellte der vorige Vorsitzende Enrique Ruiz-Hampel dar. Ein klarer und souveräner Sieg, der zwar früher hätte eingefahren werden können, aber nichtsdestotrotz in seiner Art völlig verdient war (2:5).

Rolf Möller (Brett 5) war der letzte verbliebene Krieger. Möller hatte im Mittelspiel einen Qualitätsverlust hinnehmen müssen und verteidigte sich in der Folge bis aufs Blut. Bestrebt, zumindest einen halben Brettpunkt zu sichern, welcher in der Endabrechnung den Unterschied zwischen Klassenerhalt und Abstieg ausmachen könnte. Für diesen löblichen Akt des Willens gab es diesmal keine Belohnung: Die Partie ging nach über fünf Stunden letztendlich verloren (2:6).

Ein ohne Zweifel ernüchterndes Ergebnis für die gesamte Mannschaft. Mit Ausnahme von Ruiz-Hampel kann keiner der acht Kämpen mit seinem Spiel zufrieden sein. Es war – wie eingangs erwähnt – ein Tag, an dem die Tagesform entscheiden sollte, leider nicht zu unseren Gunsten.

Weiter geht unsere Reise am 09.11. in Lübeck gegen die 2. Mannschaft des Lübecker SV, eine schwere Aufgabe! 

 

Die Zweite – Ein Bericht von Olaf Zeuch –

Am selben Tag musste unsere 2. Mannschaft gegen die 2. Mannschaft des MTV Leck antreten. Beide Mannschaften traten vollzählig an und wir hatten das Glück, seit langem mal wieder eine – zumindest für unsere Verhältnisse – sehr starke Mannschaft aufbieten zu können, zumal unsere Landesligamannschaft keinen unserer Spitzenspieler „stibitzen“ musste, um Ausfälle zu kompensieren. So gingen wir wohlgemut ans Werk.

In der Eröffnungsphase musste jedoch Lukas Beyer an Brett 6 sehr früh entscheidenden Materialverlust hinnehmen; doch trotz des Fehlens seines weißfeldrigen Läufers und zweier Bauern konnte er sich mit aktiven Figuren zunächst ins Mittelspiel retten. Einen guten Lauf hingegen hatte Hanfried Kiesbye an Brett 8, denn innerhalb der ersten 90 Minuten hatte er eine Vierbauernmehrheit eingefahren, davon waren der a- und b-Bauer Freibauern. Leider stellte zur gleichen Zeit die an Brett 7 spielende Lisa Ruiz ihren weißfeldrigen Läufer ein, der – aufgespießt von einem gegnerischen Bauern – keinen Fluchtweg hatte. Auch Maik Madelmayer hätte sich an seinem dritten Brett einen erbaulicheren Spielbeginn gewünscht, verlor er doch durch einen Patzer einen Bauern auf dem Damenflügel, wonach eine Abwehrschlacht für ihn begann. Ralf Koch (Brett 1) lieferte sich mit seinem Gegner einen derart lebhaften Schlagabtausch, dass nach zwei Stunden beide Königsstellungen einem weit geöffneten Scheunentor glichen; der gegnerische König hatte nicht rochiert, je vier untereinander zerklüftet stehende Bauern, sowie die Damen, beide Turmpaare und je ein Läufer (farblich unterschiedlich) bildeten die kaum zu durchschauende Kulisse. In diesem Stadium der Partie lehnte Ralf ein Remisangebot seines Gegners – nach kurzer Beratung mit dem Mannschaftsführer – ab, denn es keimten leichte Siegeshoffnungen in ihm. Eduard Wiederkehr an Brett 2 hatte mit seinem Gegner nach 15 Zügen in einer bis dahin ausgeglichen verlaufenden Partie die Läuferpaare und die Damen abgetauscht, während es noch keinem der Bauern an den Kragen gegangen war. Ulrich Bußmeier (Brett 4) schien auf dem Meer der 64 Felder mit stoischer Ruhe dahin zu gleiten, mit klarer, freier Sicht und den sicheren Remishafen stets in unmittelbarer Nähe, aber die Angel gleichzeitig nach dem Sieg ausgeworfen; … sollte sein Gegner noch anbeißen? An Brett 5 hatte Olaf Zeuch Tempoverluste seines jugendlichen Gegners nutzen können und diesen – mittels eines druckreichen Bauernsturms auf dem Königsflügel – zu einem Qualitätsopfer gedrängt; der Sieg war erreichbar und schien nur eine Frage der Zeit zu sein … .

Zunächst aber hatten nach zweieinhalb Stunden unsere Youngster Lukas und Lisa ihre Partien aufgeben müssen (0:2), während Hanfried mit einer mittlerweile 5:1- Bauernmehrheit – sowie mit je einem Turm auf dem Brett – den ersten Punkt für uns markierte (1:2). Ralf musste sich nach drei Stunden im Endspiel geschlagen geben, nachdem der Vormarsch seines Königs mit einem Läuferverlust bestraft wurde (1:3). Eduard konnte kurz darauf einen Randbauern auf dem Damenflügel erobern; das reichte unserem Bauernendspielfuchs, um den zweiten Punkt für uns beizusteuern (2:3). Ulrichs Gegner indes biss nicht an, und so willigte Ulrich ins Remis ein (2½ : 3½). Bei je einem Turm auf dem Brett, jedoch leider auch mittlerweile mit drei Freibauern gegen sich, fügte sich Maik nach vier Stunden in die Niederlage (2½ : 4½). Olaf hatte für einen Moment Gespenster in Form eines schnellen Gewinnweges gesehen, wonach es gruselig für ihn wurde, denn er musste nach einem Fehlzug mit seinem Turm die Qualität zurückgeben. Dennoch spielte er bestmöglich weiter auf Sieg, wurde zuletzt aber durch die drängenden e- und f-Freibauern des Gegners ausgekontert und unterlag zum 2½ : 5½-Endstand.

Unter der Berücksichtigung, dass wir heute mit einer Mannschafts-DWZ von 1582 gegen Leck mit einer Mannschafts-DWZ von nur 1513 so deutlich verloren haben, möchte ich abschließend nochmals von „Gespenstern“ reden, denen vor ca. 30 Jahren eine kleine Romanserie gewidmet wurde. In diesen Heften stand am Ende einer Geschichte stets zu lesen: „Seltsam, aber so steht es geschrieben.“

In diesem Sinne wünsche ich allen, die unsere Mannschaft am 9.11. in und gegen Rendsburg II vertreten werden, eine weniger gespenstisch-seltsame Begegnung bzw. Ergebnisgestaltung.

 
Wo die Nordseewellen . . .

Edmund Lomer hat seinem Bericht über das Turnier in Büsum eine übersichtliche Tabelle seiner Partieergebnisse vorangestellt: 

1.Rd.: Prof. M. Jung/Osnabrück (ELO 1773, DWZ 1555)  1:0
2.Rd.: K. Burckhardt/Fulda (ELO 1938, DWZ 1720) ½
3.Rd.: E. Perk/Lister Turm (ELO 1934, DWZ 1675) 1:0
4.Rd.: Dr. B. Baum/Erfurt (ELO 2307, DWZ 2219)  0:1
5.Rd.: Jürgens/Göttingen (ELO 1978, DWZ 1826) ½
6.Rd.: Krotofil/Hamburg-Niendorf (ELO 1954, DWZ 1879) 1:0
7.Rd.: B. Duijker/Veenendaal NL (ELO 1910) ½
8.Rd.: Kolkwitz/Eberswalde (ELO 1899, DWZ 1725)  ½
9.Rd.: D. Zoll/Eberswalde (ELO 1850, DWZ 1745) 1:0

Das Resumee: 5 Punkte aus 9 Partien ergaben Platz 37 bei 104 Teilnehmern.

Edmund Lomer berichtet: Eckernförde sollte es nach dem Wunsch und Willen von Gerhard Maiwald nicht mehr sein, also fuhr ich erstmals nach Büsum, um dort vom 25.09. bis zum 03.10.14 die 8. Offene SH-Senioren Einzelmeisterschaft mitzuspielen. Diesmal fuhr ich mit dem Wagen, was sich auf den letzten 500 Metern als spannend und abenteuerlich erweisen sollte. Bei Sonnenschein aus Eckernförde gestartet, schlug das Wetter urplötzlich um und ich kam bei Dunkelheit, Nebel und Regen in dem mir nahezu unbekannten Büsum an. Na, ja, 1975 hatte ich dort Urlaub gemacht, aber nur das prägnante, so gar nicht zum Deich mit seinen Schafen passende Hochhaus erkannte ich im Nebel schemenweise wieder. Ohne Karte, die mir ohnehin wenig geholfen hätte, irrte ich durch einen Wust von Einbahnstraßen durch die Finsternis, ehe ich zu meiner Überraschung doch nach gut einer Stunde vor meinem Hotel stand (die Fahrt von Eckernförde nach Büsum hat nicht länger gedauert)!

Die nächsten acht Tage waren zumeist warm und sonnig und ich nutzte die Nachmittage, um mit dem freundlichen Hennig Geibel als Fahrer die Umgebung zu erkunden. So erlebte ich Tönning mit netten Lokalen und das Eidersperrwerk mit der eindrucksvollen Eidermündung.

Ach ja, Schach spielte ich auch noch, aber wie! Als 23. bei 104 Teilnehmern gesetzt, hatte ich in den ersten drei Runden gegen weniger starke Gegner 2½ Punkte gesammelt (drei hätten es auch sein dürfen), ehe ich in Runde 4 meinen ersten und leider einzigen wirklich starken Gegner bekam. Gegen den als Nr. 1 gesetzten FM Dr. Bernd Baum/Erfurt spielte ich mit Weiß etwas übermütig, was auch prompt bestraft wurde. Das zweite Drittel hatte es wirklich in sich, da nur ein Remis für mich abfiel und ich in der 6. Runde meinem Angstgegner Kurt Krotofil aus Hamburg-Niendorf den Punkt überreichen musste.

Das dritte Drittel galt der Schadensbegrenzung, die keine Niederlage mehr brachte, aber mit 2 aus 3 recht dürftig ausfiel. Platz 37 mit 5 Zählern erfüllte mich verständlicherweise nicht mit Zufriedenheit.

Das Turnier gewann FM Hans Ackermann/Rostock vor Helmut Hassenrück aus Gladbeck mit je 7½ Punkten vor FM Gottfried Schumacher/Bad Neuenahr, FM Dr. Bernd Baum/Erfurt, Joachim Knaak/Dresden, Hans-Rudolf Kreutzkamp/Eimsbüttel, Werner Nautsch und Willy Rosen (beide Katernberg), Werner Szenetra/Berenbostel und dem besten Schleswig-Holsteiner Rainer Gehrmann/Eutin mit je 6½ Punkten.