– Ein Bericht von Dustin Möller –

Die Saison für unsere 1. Mannschaft war keineswegs von der Souveränität des letzten Jahres geprägt. Damals noch mit einem Rekord von 10 Mannschaftspunkten groß aufgespielt, wurden wir dieses Jahr deutlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das bedeutete nicht weniger als die Favoritenrolle auf den Abstieg. Lange sah es für uns alles andere als rosig aus. Einzig der frühe Sieg gegen den Abstiegskonkurrenten aus Itzehoe ließ Hoffnung schöpfen. Da das Niveau in der Spitze der Liga durch einen starken Aufsteiger aus Norderstedt nochmals angestiegen war, hieß es insbesondere gegen die vermeintliche Konkurrenz im Tabellenkeller zu punkten.

Die Ausgangslage vor dem entscheidendem Mannschaftskampf gegen die Kieler Schachgesellschaft war wie folgt: Gemäß der Annahme, dass zwei Mannschaften die Rückreise in die Verbandsliga würden antreten müssen, kämpften drei Mannschaften um einen Platz am rettenden Ufer. Itzehoe konnte dabei außen vorgelassen werden, da bereits vor dem Spieltag Stimmen von der Nordseeküste verlauten ließen, dass man arg ersatzgeschwächt gegen die historisch starken Lübecker wohl kein Licht sehen würde. Dem war auch so, Itzehoe verlor 2½:5½ und wird nächstes Jahr in der Verbandsliga erneut den Aufstieg anvisieren.

Die Kieler SG war neben uns die letzte Mannschaft im Kampf um den Klassenerhalt. Beide Mannschaften waren punkt- sowie brettpunktgleich. Nur die Berliner Wertung, die die erzielten Brettpunkte an den oberen Brettern mit einem höheren Faktor als an den unteren bewertet, sprach marginal für die Kieler. Dies war insofern von Bedeutung, dass im Falle eines 4:4 die Berliner Wertung den Ausschlag geben würde. Somit lag der Druck vor dem Spieltag insbesondere auf unseren vorderen Brettern. Sollte der Vergleich 4:4 ausgehen, allerdings mit positivem Score an den ersten Brettern, würden wir die Klasse halten können. Dementsprechend hieß es, permanent mitzurechnen, wo wir gerade stehen.

Schmerzlich vermisst wurden Enrique Ruiz-Hampel und Rolf Möller, die sich beide aus verständlichen Gründen vorzeitig für den Spieltag abgemeldet hatten. Insbesondere Rolfs Fehlen war im Anbetracht seiner erfolgreichen Saisonleistung als Handicap zu bewerten. Aber nun gut, dafür haben wir ja unsere Ersatzbank! Christian Devic und Ralf Koch sprangen beide zum dritten Male in dieser Saison ein, um uns zu helfen.

Fairerweise muss man auch bei der Kieler SG das Fehlen eines Schlüsselspielers erkennen, mit Klaus Rabe fehlte ebenfalls ein sehr solider Spieler. Beide Mannschaften traten also ersatzgeschwächt an. Damit genug der Vorrede, auf zum Eigentlichen: dem Kampf an den Brettern.

Die erste Kuriosität ereignete sich bereits früh zu Beginn. Die Bretter Eins, Drei und Vier hatten die von Dustin Möller für die auf ihre Gegner zugeschnittenen Eröffnungen vorbereitet. Dabei ist der Erfolgsfaktor, dass genau die vorbereitete Stellung sich auch tatsächlich auf dem Brett wiederfindet, ungefähr nur mit 1:3 zu bewerten. Dass Wahrscheinlichkeiten nicht die unbedingt die Wirklichkeit darstellen, zeigte sich an diesem Sonntag: Manfred Homuth (Brett 1) konnte der Vorbereitung einige wenige Züge folgen, Kai Krüger (Brett 3) 14 Züge und Matthias Braun (Brett 4) ebenfalls vergleichbar lang. Dies bedeutete für uns von Beginn an eine gewisse Sicherheit. Eine Stellung zu spielen, die man in dieser Aufstellung vorbereitet hat, spart einiges an Bedenkzeit zu Beginn der Partie und verunsichert dementsprechend das Gegenüber. Die favorisierten Spieler der Kieler SG zeigten sich durchaus beeindruckt. Dies ging soweit, dass wir an den genannten Brettern nach gut anderthalb Stunden Bedenkzeit drei Remisen zu verzeichnen hatten.

Kai Krüger hatte, wie bereits erwähnt, 14 Züge die Vorbereitung durchspielen können. Lediglich drei weitere Züge aus eigener Hand waren nötig, um den Gegner zu einem Remisangebot zu verleiten. Kai überlegte lange hin und her, immer in Absprache mit dem Rest der Mannschaft, ob er dem Angebot nachgeben sollte, immerhin war es – wie eingangs erwähnt – enorm wichtig, vorne zu punkten!

Nach einer guten halben Stunde war es dann jedoch nicht Kai, sondern Manfred Homuth, der den ersten halben Punkt auf dem Punktezettel notierte. Sein Gegner Joachim Neumann war vor Kurzem noch geteilter Landesmeister der Senioren geworden, befand sich also deutlich in bestechender Form. Daher verwundert es nicht, dass Manfred, mit den schwarzen Steinen spielend, dem Remis nicht allzu abgeneigt war (½:½).

Wenig später fügte sich auch Kai Krüger in die Punkteteilung. Brettnachbar Dustin Möller hatte ihm irgendwann nur noch rübergeflüstert: „Nun mach es halt“. Mit der „Genehmigung“, den Druck weiter geben zu können, reichte Krüger seinem Gegenüber die Hand (1:1).

Nahezu zeitgleich wurde sich auch an Brett 4 friedlich geeinigt. Matthias Braun kam gemäß der Vorbereitung gut aus der Eröffnung und genoss einen frühen Zeitvorteil von 40 Minuten. Nachdem an den Brettern 5 und 6 Vorteile für unsere Spieler abzusehen waren, war auch das dritte Unentschieden durchaus in unserem Sinne. Die Stellung mag zwar im Zeitpunkt der Einigung noch sehr reichhaltig gewesen sein, doch waren die Meinungen in der späteren Analyse durchaus geteilt, für wen die Stellung vorteilhafter sei. Insbesondere die oberen Bretter Homuth und Möller attestierten dem Gegner von Matthias Braun ein leichteres Spiel. In diesem Sinne war das Remis auch stellungstechnisch belegt und somit in Ordnung. Nach diesen drei Kurzremisen stand es folglich 1½:1½.

Während alle drei noch über die Remisangebote an ihren Brettern nachdachten, hatte ich an Brett 2 eine für meine Partie prägende Entscheidung zu treffen. Mir war die Verantwortung meines nächsten Zuges durchaus bewusst, da meine Brettnachbarn alle remisiert hatten und somit einiges auf dem Spiel stand. Zum ersten Mal schlich sich so etwas wie Anspannung und Nervosität ein.

In dieser Stellung hatte ich drei Kandidatenzüge zu evaluieren.

1. Lg5 – Rückzug des Läufers. Diese Variante rechnete und verwarf ich zuerst. Die Fortsetzung Sxc4 bxc4 nebst Tb6 gefiel mir trotz des Bauernplus nicht. Ab diesem Moment würde mein Gegner den Takt der Partie mit seiner Aktivität auf der b-Linie vorgeben, was es definitiv zu vermeiden galt.

2. Ta1 – die taktische Fortsetzung. Ich war zunächst sehr stolz, diese Idee gesehen zu haben. Der Punkt ist, dass nach Txa1 der Zwischenzug Lxd6 mit Angriff auf die Dame möglich ist. Nach dem Schlagen auf d6 hängt ebenfalls der Springer auf e5, weshalb ich mir erhoffte, vorteilhaft die Qualität zu geben, begründet durch die beiden Bauern im Zentrum. Leider funktioniert das Ganze wegen folgender Variante nicht: Ta1 Txa1 Lxd6 Da8 Lxe5 Lxe5 Sxe5 Txh1 Kxh1 Da1+ (und der Springer auf e5 fällt). Auch Ta1 stellte somit keine spielbare Alternative dar.

3. Lxd6 – Qualität für 2 Bauern. Diesen Zug hatte ich lange im Voraus gesehen, dennoch entschied ich mich, zunächst die beiden vorigen Züge auf potentielle Vorteilhaftigkeit zu prüfen. Lxd6 ist definitiv der solideste Zug. Ich gebe meinen Materialvorteil zwar wieder ab, verhindere aber im Vergleich zur ersten Variante jegliches Gegenspiel meines Gegners. Mit dem mobilen Bauernzentrum und den unkoordinierten gegnerischen Figuren erhoffte ich mir durchaus Siegchancen. Der Computer gibt mir in meiner Einschätzung recht: Lxd6 war der beste Zug in der Stellung, ebenso wie nahezu jeder folgende Zug für den Rest der Partie, den ich spielte. In der Folge versuchte mein Gegenüber, meine Bauernwalze zu stoppen, allerdings auf Kosten der nun unharmonisch stehenden Figuren.

Der gewinnbringende Moment ist im Diagramm rechts zu erkennen. Dr. Bracke entschied sich zwischenzeitlich, mit h5 am Königsflügel Raum zu gewinnen, ein verheerender Fehler. Nach e5 kann Schwarz den Bauern nicht einfach schlagen, da nach Ta6 nebst Dxg6 die Stellung hoffnungslos verloren wäre. Da der Bauer nicht geschlagen werden kann, stellt dieser nach späterem e6 natürlich eine eklatante Gefahr dar, eine Drohung, die mir den Springer gewinnen sollte.

Wenige Züge später erreichten wir die Endstellung (s. Diagramm links):

Zuvor spielte mein Gegner c4 und hoffte, wohl nochmals durch einen Freibauern Gegenspiel kreieren zu können. Im 40. Zug mit 5min Restzeit spielte ich allerdings ganz abgebrüht Tc1. Der Trick ist simpel: Nach cxb3 kommt Tcc7 und ein Matt in 3 Zügen ist nicht zu verhindern.

1. Tut Schwarz gar nichts, kommt Th7#

2. Spielt er g5, um sich Luft zu verschaffen, spiele ich Tc6#

3. Probiert er zu tricksen mit Lg7 (jetzt kann er nach Txg7 g5 spielen, da kein Matt durch Tc6 droht, der Turm auf g7 hängt), spiele ich den wundervollen Zug f5. Nun ist doppelt Matt gedroht, Th7# und Tc6#. Ein schöner Schluss, ein umso wichtigerer Punkt für die Mannschaft. Langer Rede kurzer Sinn – 2½:1½.

 Kurze Zeit nach dem ersten Big Point des Spieltags remisierte Ralf Koch (Brett 8) seine Stellung. Ralf hatte es mit Josef Kollhof zu tun, der ebenfalls bei der kürzlich stattgefundenen Landesmeisterschaft groß aufspielte. Er stieg in die Vormeisterklasse auf! Dementsprechend war es nicht verwunderlich, dass Ralf einen soliden Aufbau wählte, um zunächst einmal das Risiko einer Niederlage zu vermeiden. Doch lässt sich dies gegen manche Spieler nicht so leicht bewerkstelligen. Kollhof spielte sich ein besseres Läuferendspiel heraus, befand sich jedoch kurz vor der Zeitkontrolle in erheblicher Zeitnot. So kam es, dass er kurz vor dem Erreichen des rettenden 40. Zuges die Stellung entscheidend schloss, was keinem der Spieler weitere Fortschritte erlaubte. Es wurde sich folgerichtig auf Remis geeinigt, ein weiterer wichtiger halber Punkt auf dem Weg zum Klassenerhalt (3:2).

Zu diesem Zeitpunkt brach die Ektase im Rest der Mannschaft so langsam aus. Sowohl Edmund Lomer (Brett 6) als auch Eduard Wiederkehr (Brett 5) hatten sich deutlich bessere Stellungen herausgearbeitet. Da Dustin gewonnen hatte, war ebenfalls klar, dass wir im Falle eines 4:4 durch eine nun für uns bessere Berliner Wertung vor der KSG bleiben würden. Solange keiner der Beiden verlöre, würden wir also die Klasse halten!

Zunächst war jedoch Christian Devic fertig. Christian hatte bereits vor der Saison angekündigt, schachlich kürzer treten zu wollen, ließ sich aus Solidarität zur Mannschaft jedoch als Ersatzspieler melden, um der Mannschaft im Falle der Not aushelfen zu können. Insbesondere für sein entscheidendes Remis gegen Schwarzenbek sind wir ihm sehr dankbar! Dieses Mal sollte es leider nicht klappen. Wer nicht spielt, ist natürlich nicht in Form, dies zeigte sich nach langem, ausgeglichenen Partieverlauf im Zuge einer Konzentrationsschwäche Christians, die einen Läufer kostete (3:3).

Kommen wir nun also zum Siedepunkt, der Entscheidung über Verbleib oder Abstieg.

Eduard Wiederkehr hatte zwischenzeitlich einen deutlichen Gewinn in taktisch anspruchsvoller Stellung ausgelassen, konnte in der Folge jedoch ein Springerendspiel mit 3 gegen 2 Bauern erreichen. Normalerweise gewinnt Eduard ein solches Endspiel, doch waren die Figuren so positioniert, dass es ihm nicht möglich war, seinen Mehrbauern zu nutzen. Eduards König wurde erfolgreich an der Aktivität gehindert, wodurch er keine Fortschritte erzielen konnte (3½:3½).

Es verblieb Edmund Lomer als letzter Matador. Ein Remis wäre zu 95% der sichere Klassenerhalt, ein Sieg würde uns sofortige Gewissheit über den Klassenerhalt geben. Edmund dominierte das Spiel von Beginn an und ließ seinem Kontrahenten nie Raum für Aktivität.

Die Stellung links bietet eigentlich alles was man sich als positioneller Spieler wünschen kann: mehr Raum, insbesondere durch den Dolch auf d6; aktivere Figuren, insbesondere die nicht schlagbare Dame auf e5 und schwache gegnerische Bauern auf c6 und e3 als potentielle Ziele.

In einer solchen Stellung ist es nicht unüblich, dass der Gegner irgendwann die Nerven verliert, so auch hier. g5?! ist ein deutlicher Fehler! Zunächst einmal gewinnt Weiß einen Bauern, ab diesem Moment sind zudem alle Bauernendspiele gewonnen, da man den entfernten Freibauern besitzt. Das dies die essentielle Idee der Stellung ist, zeigt sich wenige Züge später – s. Diagramm rechts: hier hätte Edmund den Arbeitstag bereits beenden können, indem er die Türme tauscht. Das Bauernendspiel ist nach Kd3, a4 und danach Rückkehr zum Bauern f5 klar gewonnen.

Es mag dem Druck, der auf ihm lastete, geschuldet sein, dass Edmund statt des klaren Sieges eine andere, immer noch für ihn deutlich bessere Variante vorzog. Auch in der Folge blieb die Stellung deutlich gewonnen, jedenfalls bis zur folgenden Stellung – s. Diagramm links.

Der simple Bauernvorzug e6 gewinnt die Partie ohne Umschweife. Schwarz kann den Bauern nicht aufhalten. Nähert sich der König via f5, wird dieser sofort mithilfe des Turmschachs von hinten abgeschnitten. Edmund sah die Stellung bereits als gewonnen an und quälte sich nicht mehr mit solchen Kleinigkeiten. Er zog zunächst den König vor – dieser müsse ja ohnehin früher oder später den Durchmarsch des Bauern unterstützen – sollte man meinen. Es stellt sich heraus, dass die Stellung unglaublicher Weise nach Kd6 remis ist! Die Feinheit ist folgende: Mit dem König auf d6 ist Schwarz das Feld e4 für den schwarzen König zugänglich nach dem wie vorher genannten Motiv Kf5-Tf3+.

Dies verändert die Stellung grundlegend! Die Stellung ist danach nicht mehr zu gewinnen, da der Bauer e6 eine permanente Schwäche bleibt. Der schwarze König droht in Kombination mit dem Turm stets den Bauern zu schlagen, wonach die Stellung remis ist, selbst wenn Schwarz den Randbauern verliert.

Keine andere Möglichkeit sehend, begab sich Edmund jedoch trotzdem in eben besagtes Endspiel, welches durchaus trickreich zu verteidigen ist, wenn man den theoretischen Remisweg, wie später von Spitzenbrett Manfred Homuth offengelegt, nicht kennt. Dazu kam eine akute Zeitnot des Gegners. Edmund hatte gewohnt schnell gespielt und hatte in der Diagrammstellung noch über eine volle Stunde Bedenkzeit für den gesamten Rest der Partie – der Gegner besaß lediglich wenige Minuten. Und so probierte Edmund es, schob seinen Bauern vor und hoffte auf den entscheidenden Fehler des Schwarzen – der auch kam!

Der entscheidende Patzer unterlief dem Spieler der Kieler SG in dieser Stellung  – s. Diagramm links. Geht der König nach dem Turmschach nach d7, wie von Manfred im Nachhinein lehrreich erklärt, ist es Weiß nicht möglich, die Stellung zu gewinnen. In eklatanter Zeitnot wurde Kb5?? gezogen, welcher die Partie mit sofortiger Wirkung einstellt. Warum? Der Trick ist folgender: nach Kb7 kann Schwarz den verlockenden Bauern a6 nicht nehmen, da nach Turmschach auf b1 der König vom Turm abgelenkt wird und dieser verloren ginge. Schlägt er den Bauern jedoch nicht, läuft dieser selbstverständlich einfach durch!

Ein wahres Herzschlagfinale wurde uns geboten – 4½:3½!

KLASSENERHALT! Die Freude kannte an dieser Stelle keine Grenzen. Nur Sieger Edmund Lomer, sichtlich geplagt von Druck und Anspannung während der Partie, nahm sich zunächst einige Sekunden abseits des Trubels Zeit zum Luft holen, wohlverdient!

Im Anschluss konnte man sich natürlich nicht ohne eine entsprechende Feier verabschieden. Die anwesenden Mitglieder des Vorstandes beschlossen einstimmig, dass ein Essen auf Kosten des Vereins in einer örtlichen Lokalität mehr als angebracht sei. Über einem schmackhaften Mahl voll gebratener Heringe, Ackerkartoffeln, Pfannkuchen, Schnitzel und dem einen oder anderen kühlem Bier wurde auf die restlichen Ergebnisse der Liga gewartet und der gesamte Saisonverlauf nochmals reproduziert. Dabei kam man zur Auffassung, dass die Saison doch eigentlich gar nicht so schlecht gewesen sei, wie lange von außen gedacht. Man verlor gegen die deutlich favorisierten Mannschaften und holte 5 aus 6 möglichen Punkten gegen die direkte Abstiegskonkurrenz!

Des Weiteren stellte man fest, dass ein jeder, der während der Saison zum Zuge kam, seinen Anteil am Klassenerhalt hatte. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Rolf Möller, der vor seinen gesundheitlichen Beschwerden mit 4 aus 6 der Topscorer der Mannschaft war; Edmund Lomer, der wie im Vorjahr den womöglich wichtigsten Punkt der gesamten Saison holte und mit 4½ aus 8 ebenfalls sehr gut aufspielte; sowie die 3 obersten Bretter mit Manfred Homuth, Dustin Möller und Kai Krüger. Während Homuth und Möller zwar eine schwächere Saison als letztes Jahr spielten, sind ihre Leistungen jedoch nach wie vor ohne jede Frage überdurchschnittlicher Natur im Anbetracht der sehr starken Konkurrenz. Kai Krüger hingegen brillierte mit einer für die Mannschaft wichtigen Eigenschaft: Solidität. Bei Kai konnte man immer sicher sein, mindestens ein Remis zu bekommen, was eine ungemeine Sicherheit für den Rest der Mannschaft darstellt. Er gewann zwar lediglich nur eine Partie, die aber zum besten aller Zeitpunkte: beim Sieg gegen Itzehoe.

An den mittleren Brettern haben wir es gewohnt schwer. Der Rest der Landesliga ist so breit besetzt, dass an den Brettern 4-6 Spieler vorzufinden sind, die bei uns ganz vorne spielen könnten. Dementsprechend heißt es hier meist, irgendwie die Balance zu halten. So holten Enrique Ruiz-Hampel, Matthias Braun und Eduard Wiederkehr das, was man in etwa erwarten konnte. Alle tummelten sich bummelig um die 3 Punkte-Marke.

Die von mir bereits eingangs gepriesene Ersatzbank darf an dieser Stelle keineswegs unterschlagen werden: Ralf Koch und Christian Devic halfen wie angesprochen drei Mal aus, während Olaf Zeuch sich einmal in den Dienst der Mannschaft stellte. Alle drei holten einen ungemein wichtigen halben Punkt für die Mannschaft. Christian rettete uns das 4:4 gegen Schwarzenbek, Ralf den wichtigen halben Punkt Vorsprung gegen die KSG und Olaf sicherte uns mit seinem Unentschieden die vor dem letzten Spieltag wichtige Option eines potentiellen 4:4. Bei einem halben Brettpunkt weniger hätten wir diese Möglichkeit nie gehabt. Der Leser darf sich vorstellen, was dann für ein Druck auf Edmund gelastet hätte, wenn er unbedingt hätte gewinnen müssen! Die These, unter solchen Umständen dann dem Druck zu erliegen, liegt nicht allzu fern. In diesem Sinne: Danke euch allen für jeden halben Brettpunkt!

Eckernförde verbleibt also in der Landesliga und beendet die Saison gar auf Platz 7. Neben der KSG überholten wir die Mannschaft aus Schwarzenbek. Insbesondere aus Itzehoe erhielten wir auf multiplen Wegen Glückwünsche zum Klassenerhalt, eine schöne Geste in Anbetracht des eigenen Abstiegs. An dieser Stelle wünschen wir dem Itzehoer Schachverein trotz aller Neutralität viel Erfolg im Rennen um den erneuten Aufstieg in die Landesliga.

Mit Agon Neumünster steigt die mit Abstand beste Mannschaft in die Oberliga auf. Vor 18-0 Punkten kann man wahrlich nur den Hut ziehen, eine bärenstarke Leistung!

Das soll´s dann auch gewesen sein soweit. Wir freuen uns auf ein weiteres Jahr im Oberhaus des Landesverbandes. „Heute ist nicht alle Tage; wir kommen wieder, keine Frage!“