Drei Mitglieder unseres Vereins – Gerd Bernhardt, Ralf Koch und Claus Langmann – hatten sich für den erstmalig ausgeschriebenen Kalifornien-Cup eingetragen, der am Wochenende vom 12. bis 14.06.09 in Schönberg-Holm an den Gestaden der Ostsee ausgetragen wurde. Die Attraktivität der Veranstaltung litt ein wenig darunter, dass zwei Großmeister – davon ein männlicher – zunächst auf der Teilnehmerliste standen, dann aber im Laufe der Tage vor dem Beginn des Turniers wieder gestrichen wurden. Auf Nachfrage gab Suren Petrosyan – der Veranstalter des Turniers – komplizierte, aber einleuchtende Gründe an.

31 Teilnehmer fanden sich zu Beginn des Turniers ein. Die Zusammensetzung war sehr heterogen: An der Spitze der Rangliste stand der FM Frank Hegeler (DWZ 2197) vom Hamburger SK, am Ende standen einige Jugendliche noch ohne DWZ. Unsere Spieler waren an folgenden Plätzen gesetzt: Bernhardt (2), Langmann (8) und Koch (18). An den zweieinhalb Tagen von Freitagnachmittag bis Sonntag mußten fünf Partien gespielt werden. Ein derart kurzrundiges Turnier verzeiht keine Sünden und so brachte schon in der 2. Runde die unerwartete Niederlage von FM Hegeler gegen seinen Klubkameraden Lars Janzen den Favoriten um seine Siegeschance.

Es gab auch Überraschungen anderer Art! In der dritten Runde wurde Langmann (DWZ 1832) gegen einen fast 50jährigen Spieler mit einer DWZ von nur 1101 gelost. Beide hatten zu diesem Zeitpunkt 2½ Punkte, was schon etwas verwunderlich war. Und dann spielte der DWZ-Schwächere ein durchaus seriöses, durchdachtes Schach und die Partie endete remis. Das gab natürlich Anlass zu Fragen und Erklärungen. Nach Angaben des Spielers hat er erst vor etwa 7 Monaten Schach kennen gelernt, seitdem übt er täglich zwei bis drei Stunden konzentriert und ernsthaft mit einschlägigen Materialien und Methoden (u.a. Fernlehrgang bei Jussupow) und nimmt Trainingsangebote insbesondere vom Hamburger SK wahr. Der Lohn der Mühe: bei einer DWZ von 1101 eine unglaubliche Turnierperformance von 1908! Der Name dieses Spielers: Rudolfo Malicki – man sollte sich ihn merken.

Turniersieger wurde – dank seines Favoritenkillersieges in der zweiten Runde – Lars Janzen (HSK, dort in der 7. Mannschaft spielend) mit 4½ Punkten vor FM Frank Hegeler (4). Unsere Spieler schnitten wie folgt ab: Langmann (3 Punkte, Platz 8), Bernhardt (3/12), Koch (2/19).

Das Turnier gefiel durch die räumlich großzügige Gestaltung und durch die nahezu familiäre Atmosphäre – eine größere Zahl von Teilnehmern wäre im Sinne der Spieler und auch des Veranstalters wünschenswert. Weitere Einzelheiten über das Turnier finden Sie unter http://www.kalifornien-cup.de.