– Schlagzeilen aus unserem fiktiven Eckernförder Schachmagazin „The Funny Ecktown News“:

Wenn ein Sonntag mit drei Mannschaftssiegen für den Eckernförder Schachclub mal kein Grund ist, die Homepage wiederzubeleben!

Wenn Eckernförde antritt, werden neuerdings Tabellenführer geschlagen! Es gibt Spieler, die gewinnen, wo man es nicht für möglich hält. Eckernförde II lebt! –

Es ist toll wie sich die Erste für die Zweite einsetzt, diesmal Brett 20 als Ersatzspieler aufspielen ließ und auf sogenannte stärkere Ersatzspieler verzichtete, damit die Zweite einen weiteren Strohhalm auf dem Weg zum Klassenerhalt bekam.

Die Erste spielte also mit der gewohnten 7 und Olaf Zeuch als 1400er an 8 in der Landesliga. Ich wusste schon immer, dass er Verbandsliga- und Landesligaformat hat. Gegner Lübecker SV II kam als Tabellenführer und Auguren tönten was von drohender Klatsche. Am Ende wurden Olaf Zeuch und Manfred Homuth beklatscht, die beiden Matchwinner. 5 ½ zu 2 ½ . Die Erste hat noch schlimmer den Tabellenführer an die Wand gespielt als die Zweite in der vorigen Runde eine Klasse tiefer die SF Burg. Wichtig war es, vorne mit 2 aus 4 gegen zu halten, da der LSV II da schlicht saustark ist. Okay, Dustin musste Federn lassen, aber Jan-Hendrik und Frank sind immer für ein Remis gut, und Manfred ist anscheinend nach einer gewissen Schwächeperiode dies Jahr endlich wieder „der Alte“, der fiese Hai im Becken. Gut so! Und hinten die Bank, Siege von Brett 5 bis 7. Rolf macht an 5 sein Ding, um Argumente für die nächste Grillfeier im Sommer zu sammeln, Christopher ist ja an 6 immer für was gut und Edmund hat an 7 in die Spur gefunden. Und hinten Olaf an 8, gestandener Veganer, aber am Brett absoluter Fleischfresser, bildlich gesprochen! Gratulation, der Klassenerhalt und aktuell Platz 5 in der Landesliga ohne mich sind toll!

Und die Zweite kommt endlich in Fahrt. Vorige Runde in Burg gleich hinterm Kanal ein 4 ½ zu 3 ½ beim Tabellenführer und heute ein 5 zu 3 gegen Glückstadt. Da, wo es am Anfang wackelte und haperte, in der „Mittelleiste“ der Mannschaft, gab es heute Siege an Brett 3, 4 und 5 und Remisen an Brett 6 und 7. Es freut mich, dass Torsten, Eduard und Matthias die Kurve gekriegt haben. Das tröstet mich darüber hinweg, dass Gerd an 2 und ich, Kai, an 1 heute beide zäh überspielt wurden. Das war von Stefan Kock und Manfred Kröncke beharrlich gut herausgespielt. Merk ich mir, mach ich ab nächstes Jahr umgekehrt auch so. Ja, und unsere Kanone hinten ist und bleibt Maik, der sich mit Wucht in die Mannschaft gespielt hat. 2 ½ aus 3 macht was her. Letztes Mal war er mit Eduard Matchwinner, diesmal mit Matthias. Torsten hat eine Figur gewonnen, um diese in eine gewonnenes Bauernendspiel zu stecken. Eduard hatte Glück mit einem kampflosen Punkt und Matthias hat beim Stand 3 ½ zu ½ eine Damenfalle ausgelegt. Da hatte Maik schon alles auf eine Karte gesetzt und Erfolg zum 3 ½ gehabt. Ralfs frühes Remis und Ulrichs spätes Remis ergeben den Rest. Mit 5 Punkten auf dem 8. Platz der Verbandsliga A stecken wir noch mitten im Abstiegskampf mit Rendsburg (6), Glückstadt (5), Segeberg II (3) und Uetersen(2), sodass Itzehoe und Rendsburg sich in den beiden kommenden runden warm anziehen müssen, Frühling hin oder her.

Die Dritte ist auch endlich da! 3 zu 2 bei der Spielgemeinschaft Scheersberg/Kappeln ist der erste Mannschaftssieg, und das ersatzgeschwächt, Gratulation! Für das neu gegründete Team stehen jetzt schon 3 Mannschaftspunkte nach 3 Spieltagen zu Buche, das kann sich sehen lassen. Gratulation auch an Feras, der endlich, endlich seinen ersten Sieg feiern konnte, das freut mich echt!

Hab mich insgesamt selten so gefreut nach einer eigenen Niederlage. Heute hat man deutlich Teamgeist in allen Teams sehen können.

Kai Krüger

1.Vorsitzender

Eckernförder Schachclub

Mögen die Spiele beginnen

– Einige Worte von Mirko Beyer –

Nach einem spannenden Sinquefieldcup mit gleich drei Siegern (Fabiano Caruana, Levon Aronian und Magnus Carlsen) steht auch schon das nächste große Schachevent vor der Tür. Auch in diesem Jahr wird nach erfolgreicher Einführung des Schweizer Systems, eine weitere Vereinsmeisterschaft in diesem Modus ausgetragen.

Sagenhafte 22 Vereinsmitglieder wollen also in neun spannenden Runden herausfinden, wer der Beste unter ihnen ist. Neuer Turnierleiter ist Titelverteidiger Dustin Möller. Besonders freuen wir uns auf die neuen Vereinsmitglieder Frank Hamann und Feras Mardnli, aber auch auf Christopher Deutschbein und Gerd Bernhardt, die ebenfalls zum ersten Mal (oder nach langer Pause) an der Vereinsmeisterschaft teilnehmen.

Doch nicht nur die Vereinsmeisterschaft wird ein Leckerbissen für alle Schachfreunde, auch die neue Saison verspricht Spannung pur. Nicht nur dass die erste Mannschaft wieder in der Landesliga aufmischen kann, sondern auch die 2. Mannschaft darf sich nach Aufstieg in der Verbandsliga ins Kampfgetümmel schmeißen. Für den Klassenerhalt scheinen die Chancen der beiden Teams gar nicht mal so schlecht zu stehen, ob da noch mehr drin ist, warten wir gespannt ab…….

Und da alle guten Dinge 3 sind, haben wir auch gleich die Anzahl der Teams auf drei erhöht und freuen uns auf die 3. Mannschaft. Unter dem Mannschaftskapitän Bernd Lenz wird diese Truppe die Bezirksklasse unsicher machen und für Spiel und Spaß sorgen.

Möglich wird diese jetzt schon tolle Saison nur durch die vielen Neuzugänge, die mit ihrer Lust am Vereinsleben schon jetzt richtig Freude aufkommen lassen. Bernd, Frank, Feras und Maike, wir freuen uns riesig, euch im Eckernförder Schachclub willkommen zu heißen.

Über aktuelle Ergebnisse sowohl in der Liga als auch in der Vereinsmeisterschaft werden wir euch alle selbstverständlich auch auf der Website informieren. Bis dahin…

Mögen die Spiele beginnen!!!

Enttäuschung in Happytown

– Ein Bericht von Dustin Möller –

Mit besten Aussichten ging es für unsere Erste am 10.12. in das ferne Glückstadt, um im Rahmen der vierten Runde der Verbandsliga die zuvor errungene Tabellenführung zu behaupten – leider vergeblich.

„Pünktlich“ um 11:15 kamen wir im Spiellokal der Hausherren an. In Abstimmung mit dem Mannschaftsführer unseres Gegners einigten wir uns auf diesen späteren Spielbeginn, um die ferne Reise mit der Bahn antreten zu können (und so niemandem die weite Fahrt mit dem Auto zuzumuten).

Die ersten zwei Stunden ließen kein Spielergebnis verlauten. Erst im Laufe der dritten Stunde fanden sich die ersten Punkteteilungen auf dem Paarungszettel wieder.

Zunächst remisierte Christopher, nachdem er seinen Gegner bereits in hoffnungslose Passivität gedrängt hatte. Anstatt die eigene Stellung weiter zu verbessern und dann die Stellung in einen Gewinn zu liquidieren, versuchte er zu früh zuzuschlagen und befreite so die Figuren seines Kontrahenten. Wenig später war aus der Stellung nichts mehr herauszuholen. Ein sehr ärgerliches Unentschieden für Christopher, der bis zum Aussetzer eine fabelhafte Partie gespielt hatte – (½:½).

Wenig später wurden auch an Edmunds Brett die Hände gereicht. Nachdem sein Gegner im Mittelspiel einen Bauern gewinnen konnte und Edmund eine sehr präzise Verteidigung abverlangte (eine Bürde, der unser Altmeister gerecht werden sollte) war der Mannschaftskampf auf dem Papier immer noch völlig offen – (1:1).

Die erste – und leider einzige – Eins durfte ich zu unseren Gunsten eintragen. Nachdem weder mein Gegner noch ich bestrebt schienen, in gewohnten theoretischen Bahnen zu bleiben, konnte ich früh in der Partie einen kolossalen Raumvorteil genießen. Mit 6(!) Bauern auf der vierten/fünften Reihe konnte sich mein Gegenüber kaum rühren und musste dazu jeden einzelnen Bauerndurchbruch permanent durchrechnen. Letztlich konnte ich die Partie für mich entscheiden, indem ich den Raumvorteil mit der fehlenden Koordination der gegnerischen Figuren in Zählbares zum 2:1 ummünzen konnte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich erstmalig wirklich Gelegenheit, mir alle verbleibenden Bretter näher anzusehen. Meine Einschätzung war deutlich: Sieg für die Mannschaft, anzunehmen in Richtung 5½:2½ oder 6:2. Während ich Tims Partie auf Remis einschätzte und bei Manfred nur ein dynamisches Gleichgewicht vermuten konnte, war meiner Ansicht an den anderen Brettern alles im Lot für uns. Kai, Eduard und Torsten standen alle besser und genossen dazu (wie an allen anderen Brettern auch an diesem Tage) einen deutlichen DWZ-Vorsprung gegenüber ihren Gegnern. Hochmut kommt vor dem Fall, Dustin. Tatsächlich lief keine der verbleibenden Partien so, wie ich es zu Beginn der vierten Spielstunde eingeschätzt hatte.

Als erster remisierte Torsten, der mit langer Rochade und vielversprechenden vorgerückten g- und h- Bauern aussichtsreiche Chancen auf den Skalp des gegnerischen Königs zu haben schien. Leider konnte Torsten seinem Angriff nicht genügend Nachdruck verleihen und die Stellung verflachte ins Unentschieden – (2½:1½).

Ebenso machte es ihm wenig später Eduard gleich. Nachdem er (wie gewohnt) seinem Gegner aus einem ausgeglichenem Endspiel Probleme bereiten konnte, fehlte es in den entscheidenden Momenten an Präzision. Zweimal konnte Eduard das Spiel für sich entscheiden, leider beide Male ohne den entscheidenden Kniff zu sehen – schade! (3:2).

Bis dato zwar ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Bis die Welt dann einmal Kopf über kippte. Während Tim eigentlich klar auf Remis stand, Kai ungefährdet besser und Manfred zumindest immer Remis durch Zugwiederholung zu haben schien, war der Mannschaftskampf eigentlich nach wie vor in sicheren Händen … bis Caissa kurzerhand den Fanschal der Hausherren rausholte und erst Tim und dann Kai ihre Partien verloren.

Tim hatte ein Bauernendspiel erreicht, indem es offensichtlich für keine Seite Aussichten auf Fortschritt gab. Getrieben vom unbedingten Siegeswillen überzog Tim die Stellung vollkommen unverständlich und verlor – (3:3).

Gleichzeitig musste auch Kai die Segel streichen, nachdem er ein taktisches Zwischenschach übersehen hatte und erst die Qualle, wenig später den König hergeben musste – (3:4).

Und plötzlich ist es wie in alten Zeiten: Manfred muss den Tag retten. Dass das aber nicht so einfach ist, wenn der Gegner gut spielt, die Zeit gering und die Stellung schärfer als das Chili meiner Tante ist (Rolf hat Tränen vergossen!), war an diesem Tage leider deutlich. Manfred konnte mehrmals mittels Zugwiederholung das sichere Remis einfahren, musste als letzte Hoffnung der Mannschaft eine extrem schwierige Stellung (offene Könige, alle Schwerfiguren auf dem Brett) jedoch weiterspielen. In beidseitiger Zeitnot schlug selbst mir als Zuschauer das Herz bis in die Kehle, nicht davon zu sprechen, wie angespannt Manfred gewesen sein muss! Die „Remisdrohung“ seines Gegners erwies sich leider als Manfreds Niedergang. In einer derartigen Stellung nicht nur die Verlustdrohungen zu bedienen, sondern darüber hinaus auch jegliche Liquidierungen zu vermeiden, ist eine nahezu unmachbare Aufgabe. Daher gibt es von meiner Seite auch keinen Vorwurf, dass Manfred diese Partie letztlich verlor. Da hast du alles probiert, alter Löwe. (3:5).

Aus und vorbei! Eine bittere Niederlage gegen eine – zumindest auf dem Papier – deutlich unterlegene Mannschaft. Letztlich müssen wir uns da alle an die Nase fassen. Da wurden zu viele halbe Punkte fahrlässig weggeschmissen! Da muss ich auch in mir ein dickes Manko zugestehen. Ich hätte als Mannschaftsführer den Mannschaftskampf deutlicher leiten müssen und so Manchem früher zu einem Remis raten sollen, damit zunächst der Mannschaftssieg gesichert ist. Da fehlt noch die Erfahrung. Rolf hat mich diesbezüglich schon geschult am Analysemontag – diesmal nur im übertragenen Sinne mit Tränen in den Augen.

Mund abwischen – weitermachen! In den kommenden zwei Heimspielen geht es gegen die Aufstiegskonkurrenz aus Flensburg und Leck – da müssen vier Punkte her, so einfach ist die Ausgangslage nun.

 
Winterliche Schachfreude an der Nordsee

– Ein Bericht von Mirko Beyer –

Nach Husum am 10. Dezember durch das winterliche Schleswig-Holstein (!), das war unsere Aufgabe am zweiten Adventssonntag. „Unsere“ heißt an diesem Sonntag: Timo Bücker, Ralf Koch, Ulrich Bussmeier, Bruno Geruschkat, Holger Hogreve, Lothar Meyer, Gerd Libuda und Mirko Beyer. Nach dem Mannschaftssieg gegen Rendsburg wollten wir auch in Husum mit Spielspaß und Kampfgeist den nächsten Mannschaftssieg erspielen. So begann auch unser erstes Auswärtsspiel dieser Saison, als es wieder hieß: „Auf ein gutes Spiel!“

Und was soll ich sagen, das Zuschauen hat richtig Freude gemacht. Gerd mit schwarz auf Brett 8 nahm das Angebot seines Gegners an und ergriff die Initiative. Angriff war also die Devise, als Weiß mit Verteidigen offenbar voll und ganz zufrieden war. Gerd schaffte es mit Pressing, Materialgewinn zu erzielen und schon bald sah sein Brett ziemlich verdächtig nach einem Brettpunkt für uns aus. Auch Lothar auf Brett 7 kam richtig gut ins Spiel und konnte nach einem Abtausch den plötzlich unhaltbaren schwarzen c-Bauern abholen. Aus einem Mehrbauer wurden zwei, dann drei und schließlich rollte Lothar auf dem Brett über seinen Gegner hinweg. 1:0 für die Gäste!

Auf Brett 4 spielte Ulrich auf die offene c-Linie und schon bald kam sein Gegner unter dem Druck seiner guten Türme und Dame in Schwierigkeiten. Schließlich gewann Ulrich zwei verbundene Freibauern auf der a- und b-Linie und ging mit Abtausch und einigen weiteren Bauerngewinne in den Endspielmodus … Sieg. Da hieß es doch glatt 2½:½!

…½, jep – das war ich gewesen. Mit Weiß kam ich eigentlich ziemlich gut aus der Eröffnung, hatte das Läuferpaar und konnte auch einen Mehrbauern gewinnen … dann ließ meine Konzentration für einen Augenblick nach und ich verlor ärgerlicherweise meinen Bauern wieder. Bisschen verunsichert von meinem Patzer, schaute ich interessiert in die Runde und sah die beneidenswerten Bretter meiner Teamkameraden und bot Remis … und während ich hier schreibe, fühlt sich das einfach immer noch unbefriedigend an, da ich einfach nicht alles in dieser Partie versucht habe.

Gerd setzte seine gute Stellung durch und machte das 3½:½ sicher. Holger, Bruno, Ralf und Timo spielten ebenfalls teils wirklich spannenden Partien gegen kämpferische Husumer, die sich gegen einen frühzeitigen Auswärtssieg vehement wehrten. Ralf Koch führte seine schwarzen Figuren auf Brett 2 in eine gnadenlose Offensive und machte sich selbst das Spiel so aufregend wie möglich. Schon bald rückten Bauern, gestützt von Leichtfiguren und der Dame auf gen weißen Königsflügel und sein Gegner konnte sich nur mit einem Qualitätsverlust ein wenig Luft verschaffen.

Bruno und Holger bekämpften auf den Brettern 5 und 6 ihre Gegner in weitestgehend ausgeglichenen Stellungen. Holger musste sich jedoch mit einem Bauern weniger und der schwächeren Bauernstruktur im Endspiel wiederfinden und es drohte auf dem Damenflügel ein schwarzer Bauer durchzubrechen. Auch wenn dies nahezu sicher war, versuchte er bis zuletzt, die Partie zu spielen (ich könnte mir da mal was von abschneiden). 3½: 1½ zählte der neue Punktestand

Brunos ausgeglichene Stellung blieb bis zum Schluss, und nach langem und zähen Spiel kam das Remisangebot seines Gegners und die Annahme. Vier Punkte hatten wir, ein halber fehlte uns noch zum Mannschaftssieg.

Ralf drückte mit Vollgas auf Angriff und sein Gegner musste in taktisch schweren Stellungen immer wieder die richtigen Züge finden. Und obwohl ich einen ganzen Punkt sicher glaubte, die Qualität auf einen Turmgewinn ausgebaut wurde, war es eben dieser Turmgewinn, der seinen Gegner die Eintrittskarte zum Konter gab. Mit zwei verbundenen, freien Zentrumsbauern jagte die Husumer Nummer 2 mit der einen oder anderen Mattdrohung im Gepäck gen Grundlinie und Ralf war es nun, der ganz genau hinschauen musste. Schließlich opferte Ralf einen Turm, um Druck zu nehmen und nach langem Spiel trennten sich die beiden Spieler mit einem Remis. 4½ : 2½; Juhu (: !

Kommen wir also zur letzten Partie, in welcher Timo mit Weiß ein packendes Duell mit Waldemar Link bestritt. Das lag nicht zuletzt auch daran, dass sein Gegner mit einigen starken Angriffsideen in einem Damenbauernspiel Timo alles abverlangte. Timo war lange Zeit positionell um Ausgleich bemüht und versuchte gleichzeitig, mögliche Gegenangriffe zu finden und konzentrierte sich auf einen Angriff auf dem Königsflügel. Und tatsächlich tat sich hier eine Möglichkeit auf, als er durch geschickte Fesselung eine Leichtfigur ergattern konnte. Durchatmen war aber noch lange nicht, denn Links Angriffsziel war das Durchbringen eines Bauern auf die Grundlinie. Und diesem kam er gefährlich nahe, doch konnte Timo seinerseits seinen Bauern auf der h-Linie schneller umwandeln.

So endete der Mannschaftskampf zwischen Husum II und Eckernförde II  5 ½: 2 ½ und über den einen oder anderen (schönen) Umweg, ging es durch die verschneite Landschaft zurück nach Hause. Die heiße Adventsschokolade hatte mit dem Mannschaftssieg gleich doppelt so gut geschmeckt (: .

 
Auf in eine neue Saison

– … und noch ein Bericht von Mirko Beyer – 

Nach einer kleinen Sommerpause kann es auch endlich wieder in der Bezirksliga Nord heißen „Auf ein gutes Spiel!“. Am 12.11.2017 hatten wir unsere Rendsburger Schachfreunde zu Gast und beide Mannschaften freuten sich auf ihr erstes Mannschaftsspiel.

Und wenn wir schon über das erste Mannschaftsspiel reden, freue ich mich riesig auf Timo Bücker und Linus Carstensen, die ihr Debüt bei uns im Team gaben.

Um pünktlich 10.10 Uhr (hust…) war der Kaffee gekocht, die Kekse entpackt, die Spieler an ihren Brettern, die Handys ausgeschaltet, meine allererste Begrüßung als neuer Mannschaftsführer getätigt und endlich die Bretter freigegeben.

Traditionell sah es zu Beginn der Partien zwischen dem zum Teil sehr jungen Rendsburger Team und den Eckernfördern sehr ausgeglichen aus. Auf den Brettern 8 und 6 duellierten sich Linus Carstensen und Lothar Meyer mit ihren Gegnern im abgelehnten Damengambit. Lothar entwickelte sich wesentlich schneller als sein Kontrahent und startete mehrere kleine Angriffe in der Hoffnung, eine Blöße in der Verteidigung des Gegners zu finden.

Etwas zäher gestaltete sich der Kampf bei Linus. Nach einigem Schlagabtausch und beidseitigen Ringen um Vorteile, sah das Brett wesentlich leerer und verdächtig nach Remis aus und tatsächlich entwickelte sich hier das erste Ergebnis an diesem Spieltag, als Linus mit starker Leistung in seinem ersten Mannschaftskampf überhaupt einen halben Punkt eroberte und alle Glückwünsche der Mitspieler mehr als verdient hatte. Weiter so Linus!!!

Olaf Zeuch und mein Bruder Lukas Beyer durften an den Brettern 5 und 7 gegen das Geschwisterpaar Katarina und Alexander Bräutigam ran, deren Mutter sich schon bei Rendsburg I auf Brett 1 einen Namen gemacht hatte.

Olaf versuchte es gegen die U8-Landesschnellschachmeisterin mit der Nimzowitsch-Indischen Verteidigung und hatte nach 20 Zügen bereits einen ordentlichen zeitlichen Vorteil sowie einen Freibauern. Doch je leerer das Schachfeld wurde, umso schneller zog seine junge Gegnerin und schon bald musste Olaf aufgrund eines drohenden Angriffs auf seinen Freibauern verzichten. Währenddessen schien auf Brett 7 keiner so recht eine durchschlagende Idee zu haben und schließlich einigten sich beide Spieler auf ein Remis und damit auf den Zwischenstand 1:1

Eduard Wiederkehr, Timo Bücker und Ralf Koch stellten auf den Brettern 1, 2 und 3 unsere Speerspitze dar und versuchten verbissen, dem Teamkampf eine hoffentlich für uns vielversprechende Tendenz zu geben. Eduard hatte jedoch mit großen Eröffnungsschwierigkeiten zu kämpfen, angefangen mit dem Problem, nicht mehr rochieren zu können. Nichtsdestotrotz gelang es ihm, materiell ausgeglichen zu stehen.

Timo eröffnete mit den weißen Steinen Sc3, der ihm schon in der Vergangenheit die eine oder andere gewonnene Partie bescherte. Durch Zugumstellung ergab sich dann die sog. Rubinstein- bzw. Burn-Variante der Französischen Verteidigung, die im Normalfall nach 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Sf6 4. Lg5 dxe4 5. Sxe4 erreicht wird. Aus dieser Eröffnungsposition entwickelte sich im weiteren Partieverlauf ein Spiel, das sich positionell ausprägte und in recht ruhigen Positionsbahnen weitestgehend ausgeglichen verlief. Schwarz konnte letztendlich auch seinen schlechten französischen Läufer abtauschen und es folgte nach insgesamt 31 Zügen eine Remis-Vereinbarung im Bauernendspiel.

Auch Ralf schloss sich diesem Ergebnis an, der sich mit den schwarzen Steinen (selbst mitgebracht, versteht sich) irgendein Vorteil suchend in einem ausgeglichenen Mittelspiel wiederfand. 2:2 also!

Mit meiner brandneuen Sf3-Eröffnung hatte ich die aufregende Vorstellung, schon früh mit einem sensationellen Matt aus der Partie zu gehen, wurde aber schnell aus meinen Träumen gerissen, als ich mich wie Ralf auf einmal in einem ausgeglichenen Mittelspiel ohne direkten Vorteilen konfrontiert sah…

Immerhin war es mir geglückt, eine mir neuartige Stellung auf das Brett zu zaubern und genau das macht für mich eine spannende Partie aus. Im Mittelspiel gelang es mir nach glücklichem Abtausch, einen Mehrbauern zu gewinnen. Da ich in Endspieltheorie weniger bewandert bin, wusste ich, dass mir ein Bauer nicht reichen wird und so versuchte ich meinen leichten Vorteil auszubauen. Dies gelang mir auch mit viermaligen Zwischenschach und einer Neupositionierung der Dame, die mir nebst Mehrbauer auch einen Freibauern auf der a-Linie bescherte und den Gegner zur Aufgabe zwang.

Da war er also, der mögliche Ausgleichspunkt für Brett 1…war zumindest der Gedanke, der sofort verpuffte, als ich Eduards Bauern zählte und auf vier kam…während sein Gegner zwei zählte…und das in einem Turmendspiel. Nach einigem Augenreiben war ich mir sicher, dass ich mich nicht verguckt habe, sondern das Eduard mit dem nächsten Sieg den Zwischenstand auf 4:2 anhob. Was für eine Wendung! Auf die Frage, wie es ihm gelungen sei, die Bauern zu erobern, meinte Eduard nur „Ich habe Raum bekommen“. Verdammt cool, kann man nicht anders beschreiben.

Nur noch die Bretter 5 und 6 waren im Spiel und Olaf und Lothar befanden sich nun auch in der Endphase. Olaf sah sich über lange Zeit einer wirklich ausgeglichenen Stellung gegenüber, bis er nicht bemerkte, dass seine Gegnerin mit einem Läuferzug nicht nur einen Angriff auf seine Königsstellung vorbereiten wollte, sondern auch seinen auf a2 stehenden Turm bedrohte. Nach diesem Einsteller und sieben weiteren Zügen, musste er leider nach fast 4 Stunden die Partie aufgeben.

4:3 zählt also der Zwischenstand und Lothar befand sich in einer wirklich unterhaltsamen Partie, quasi einem Karussell der Gefühle. Beide Spieler hatten in der Partie ihre Chancen. Lothars König sah zeitweise alles andere als sicher aus, doch nach einem sehr optimistischen Zug ging Lothar in die Gegenoffensive und konnte nach guter Kombination einen ganzen Turm gewinnen. Es dauerte allerdings noch 20 Züge, bis sein Gegner schließlich aufgab und der Mannschaftskampf mit 5:3 endete.

Mit einer guten Leistung und hartem Kampf endete also der erste Spieltag 5:3 und mit einem astreinen „Turnaround“ auf dem ersten, einer interessanten Rubinstein-Variante auf dem zweitem, einer ausgeglichenen Partie auf dem dritten, einer experimentellen Partie auf dem vierten, einer unglücklichen Partie auf dem fünften, einem Auf und Ab auf dem sechsten, einer vorsichtigen Partie auf dem siebten und einem tollen Debüt auf dem achten Brett dürfen wir als Team glücklich in den Sonntagnachmittag hineingehen

 
Ein hart erarbeiteter Kantersieg

von Kai Krüger, dem „schlechtesten Stammspieler“.

Am 12.11.2017 hatten wir mit der Eckernförder Ersten die Zweite aus Flensburg zu Gast. Es ist für mich irgendwie schon sehr erleichternd, nicht als Mannschaftsführer verantwortlich zu sein. Einfach hinfahren, die anderen aufbauen lassen und mit Olaf Zeuch Kaffee kochen – ist ja echt wichtig. Olaf ist irgendwie die Seele der Mannschaftskämpfe, das merke ich immer wieder, wenn wir gemeinsam die Erste und die Zweite im Heimkampf in der Bürgerbegegnungsstätte haben. Kaffee und Kekse, das ist Olaf für uns. Und diesmal standen wir vor einem völlig überraschenden Problem: Wir hatten beide Kaffee mitgebracht, aber seit ich 2002 bei uns in den Verein eingetreten bin, haben noch nie Filter gefehlt. Kaffeefilter! Wo sind Kaffeefilter? Schublade auf, Schublade zu. Schublade auf, Schublade zu … Kaffee Heldt um die Ecke hatte auch keine, Tipp: nehmen sie doch Zewa-Tücher, das geht auch. Ich also Kaffee mit Zewa gekocht. Geht doch!

Aber nun zum Wettkampf:

        8 Mann haben gekämpft.

        7 Punkte haben wir geholt.

        6 Eckernförder Pokalsieger haben mitgespielt.         

        5 Eckerrnförder Vereinsmeister waren im Team.

        4 Kieler spielten für uns.

        3 Eckernförder saßen am Brett.

        2 Remisen haben wir abgegeben.

        1 Gettorfer war dafür mitverantwortlich.  

Flensburg II trat als homogene Truppe an. Am Anfang war es echt zäh für uns. Man merkte schon, dass Rolf Möller als beruhigende Instanz der Mannschaft fehlte, aber so konnte er keinen von uns anstecken. Dafür sprang Ulrich Bußmeier endlich mal wieder in der Ersten ein. Und er machte seinen Job am 8. Brett sensationell gut. Sein Gegner war nominell stärker, aber Ulrichs Figurenspiel im Mittelspiel war sehr erfolgreich. Mit einer bombastischen Kombination aus dem Zentrum heraus in die Königsstellung hinein hatte Ulrich seinen Gegner zerlegt, massiv Material gewonnen und konnte den ersten Punkt ergattern.

Ich (Kai Krüger) spielte am 7. Brett ganz ruhig mit schwarz und stand irgendwie nicht so gut wie gewollt, wenn auch nicht sooo schlecht. Aber weil ich dies Jahr hinten spiele, erwarten ja alle völlig zu Unrecht, dass ich alle Partien gewinne, gerade wenn der Unterschied wieder 200 DWZ-Punkte plus X ist. Das geht so nicht, da verkrampfe ich regelmäßig, vor allem diesmal geschwächt vom Zewa-Kaffee. Ich habe wie schon beim letzten Mal das Gefühl gehabt, dass mein Gegner seine Partie des Jahres spielt. Zumindest letzte Runde stimmte das auch … Als ich so getauscht hatte, dass mein Gegner das Läuferpaar mit Raumvorteil hatte, sah ich lieber mal nach links und rechts. Rechts Ulrich, er stand wie beschrieben zu der Zeit schon echt so, dass ich jedes Mal still und heimlich dachte, bitte bitte jetzt genau den machen … und er tat es. Links von mir opferte Edmund Lomer am 6. Brett gerade eine Figur für Mattangriff. Ich vertiefte mich auch dort gedanklich … und bot meinem Gegner Remis. Dieser nahm nach wenigen Minuten Bedenkzeit an. Ulrich hatte da dann schon gewonnen. Und Edmunds Figurenopfer war nur ein Scheinopfer, sodass der Mattangriff durchschlug. So kann ich mit meiner verkrampften Remis-Neigung also behaupten, mannschaftsdienlich einen halben Punkt in Richtung 2,5 : 0,5 beigesteuert zu haben. Torsten Bahr hatte am 5. Brett vorher noch mannschaftsdienlich abgelehnt, aber etwa eine halbe Stunde später die zweite Chance zum Remis mannschaftsdienlich genutzt. Wie Torsten es auch anstellte, es war jedes Mal mannschaftsdienlich. Hinten war die Arbeit damit zufriedenstellend mit 3:1 erledigt, so dass wir vorne luschern konnten.

Dustin Möller am 1. Brett hatte kaum Zeit verbraucht, sein Gegner aber schon fast alles. Dennoch stand Dustin echt gut. Bei Manfred Homuth am 2. Brett habe ich die verwickelte Stellung nicht verstanden, da komme ich immer nicht mit. Bei Christopher Deutschbein am 3. Brett sah es gut aus. Schon nach 2 Zügen hatte er einen Bauern mehr. Er hatte im Königsgambit auf f4 genommen und ahnte gleich, dass er damit den König des Gegners einengen würde. Also deckte er den Mehrbauern mit Ld6. Tim Bendfeldt am 4. Brett spielte auch so, dass ich es nicht verstanden habe, wenn auch nicht so verwickelt wie Manfred. Sah aber alles nicht so schlecht aus, und hinten hatten wir ja schon 3:1 vorgelegt. Da konnte ich schon Mal bei der Zweiten gucken, wo unser Jüngster, Linus Carstensen, seinen ersten halben Turnierpunkt machte – ganz toll, freut mich! Aber zurück zur Ersten, und dort zu den vier ersten Brettern:

Bei uns gibt es eine mannschaftliche Geschlossenheit, die uns beliebter macht als andere Vereine. Es ging keiner nach Hause oder sonst weg. Wir warten und stehen den verbleibenden Kämpfern bei. Dustin an 1 konnte seinen Zeitvorteil in Gedanken umsetzen, spielte eigentlich gar nicht so gut, aber dies Jahr haben wir die Rollen getauscht. Während ich gegen nominell schwächere Gegner nicht gewinnen kann, trickst er seine Gegner taktisch aus. Upps die Qualle! Das kommt davon wenn der Gegner zu viel Zeit verbraten hat und dann in begrenzter Zeit was übersieht. Die Partie war schon Richtung Endspiel, sodass das für Dustin aber auch Zeit wurde. Hat er aber mit hohem Niveau gemacht, den Trick! (hat er ja von mir).

Tim an 4 hatte am Damenflügel Raumgewinn, konnte die Springer mit Weiß auf d4 und c6 reinpfriemeln und den Versuch seines Gegners, das zu widerlegen, widerlegen. Wer mal die Negation der Negation von Nietzsche gelesen hat, wird verstehen, dass man das verstehen muss, um es zu verstehen, oder eben nicht nicht versteht, nur wenn man versteht. Jedenfalls ging das nicht, gerade als sein Gegner ein paar vor dem 40. schneller ziehen musste. Damenflügel und Zentrum brachen ein und Tim hat gewonnen. Tim: Super, Du kannst es, das wussten wir schon seit 10 Spieltagen. Der Knoten ist geplatzt, das ist der Beginn einer legendären Serie!!!

Es stand somit 5:1 und Manfred an 2 und Christopher an 3 konnten befreit auf spielen. Kein Druck mehr. Wenn auch die hohe Führung völlig unverdient war, weil die Spieler von Flensburg II lange gut gegen gehalten hatten. Christopher hatte an 3 das schönste Stellungsbild des Tages. Wie beschrieben, hatte er schon mit Schwarz nach 1. e4-e5 2. f4-e:f4 mit einem Mehrbauern vielleicht auf Gewinn gestanden. Vielleicht! Als ich nach so 3,5 – 4 Stunden auf das Brett schaute, stand der Bauer immer noch auf f4 und war er immer noch der Mehrbauer. Christopher wollte die Dame eigentlich auf dem Brett behalten. Aber er ist schlau. Das erzählt er immer gern! Sonst waren neben Königen und diversen Bauern nur noch sein schwarzer Springer und ein weißer schwarzfeldriger Läufer des Gegners auf dem Brett. Er tauschte die Damen und hatte dabei gesehen, dass ansonsten auf dem Königsflügel der weiße König auf g1 hinter den Bauern auf h2 und g2 stand. Da er den Springer auf d3 platzieren konnte und seine Bauer auf f7, f4, g4, h7 standen, zog er f3. Der weiße König war unrettbar im goldenen Käfig gefangen. Völlig nutzlos! Es macht nichts mehr, dass Weiß am Damenflügel 4 gegen 3 Bauern hatte, da alle schwarzen Bauern auf weiß standen und der schwarze König als Mehrfigur einfach loslaufen konnte, um seine Sammlerleidenschaft zu befriedigen.

Und daneben hatte es sich Manfred an 2 wieder unnötig schwer gemacht. Er konnte mit Weiß auf g6 mit dem Bauern nehmen, da der Bauer auf f7 wegen der gefesselten Diagonale g8-a2 nicht zurücknehmen konnte. Man trug mir zu, dass auch noch b7 gehangen habe, aber Manfred hatte bei 7 gegen 3 Minuten Manschetten und wollte auf Nummer sicher gehen. Aus dem doppelten Bauernvorteil oder dem Angriff gegen den König wurde ein Mehrbauer mit sichtbarem Zeitbedarf zum Umsetzen. Mit Hunger im Bauch haben wir aber alle gewartet. Nach seinem Seuchenjahr in der vorigen Saison musste der Sieg her. Und nach der Zeitnot, die eigentlich keine war (hach Herr Nietzsche …), kam die positionelle Werthaltigkeit von Manfreds Gehirn wieder ans Tageslicht: den Kampf der Damen um die besseren Felder hinter der vordersten Linie des Gegners im Damenendspiel, den kann er! Dame hier-Dame da-Dame dort, immer ein bisschen umpositionieren, immer ein bisschen die gegnerische Dame zum Ziehen zwingen und immer ein Stück die Felder abluchsen. Bis endlich der Gegner 13 Minuten nachdachte und aufgab, als der Bauer auf e5 nicht mehr zu halten war. 7:1, ein hart erarbeiteter Kantersieg.

Nun sind wir Tabellenführer der Verbandsliga A Schleswig-Holstein mit 6:0 Mannschaftspunkten und 17 Brettpunkten. Dustin Möller marschiert vorne an Brett 1 mit 3 aus 3 vorne weg, Edmund Lomer an Brett 7 folgt mit 2 aus 2. Dann folgen Manfred, Christopher und Tim mit je 2 aus 3 und Torsten und Rolf mit je 1,5 aus 2. Und ich trotte am Ende als Brett 8 mit 1 aus 2 hinterher. Die heiße Diskussion auf der Mannschaftsbesprechung beim Sommergrill hat mich wohl zu Recht ans 8. Brett strafversetzt. Aber da bin ich wie Kurt, Kurt steht immer wieder auf!  Wer mehr über Kurt wissen will, kann mich persönlich fragen …

Am Ende haben wir zu sechst im Oblomow gesessen, so wie sich das nach einem Mannschaftssieg mindestens gehört. Bei Bier, Grünkohl und anderen Mahlzeiten und Getränken war gute Laune am Tisch. Das machen wir so und in ähnlicher Form gern jedes Mal, so der Plan. 

Souveräner Sieg beim SF Burg!

– Ein Bericht von Dustin Möller –

Bei schönstem Sonnenschein führte uns unsere zweite Reise in der aktuellen Saison in das kleine Burg in Dithmarschen. Bereits die Hinfahrt bot genug Grund für Gelächter (Zitat Tim: „Ohne Spaß geht´s nicht!“). Während Rolf das Kieler Auto souverän über Stock und Stein vorbei an jeder Fähre führte und Tim – mit Rennfahrerbrille ausgestattet – das Eckernförder Auto mit eindeutig zu viel Begeisterung überholte („Hol die Parkplakette raus!!“), musste Kai feststellen, dass das Teilen seines Handys mit dem 15-jährigen Sohnemann ungeahnte Herausforderungen bedeutete („Der Wecker ist während der Fahrt einfach angegangen und ging nicht mehr aus!“). Bestens gelaunt kam die gesamte Mannschaft somit in Burg an und durfte auf den – wie ich als Teil der u-1,80m Fraktion finde – sehr bequemen Grundschulstühlen platznehmen.

Weniger amused über die Sitzsituation war mein nur marginal größerer Onkel, der sich kurzerhand entschied, das eigene Leiden mit einem Sieg in Rekordgeschwindigkeit zu beenden. Nach gerademal 20 Zügen war die Partie beendet, wobei die Stellung seines Burger Gegenübers bereits im 15ten verloren war. Mit einem sehenswerten Bauernvorstoß nach f5 konnte Rolf den auf e6 eingesperrten Läufer gewinnen und somit auch die Partie. Rolf, fortan gibt es für dich nur noch Grundschulstühle! (1:0).

Nachdem Christophers Gegner in einem oft gesehenen Sizilianisch-Abspiel die aktuelle Modevariante bereits im 9ten Zug nicht mehr kannte, verließen beide früh die theoretische Nähe. Leider konnte Chris das sofortige positionelle Eingeständnis seines Gegners nicht zu einem Vorteil verwerten, sodass nach einigen Abwicklungen ein Remisangebot im Raum stand. Nachdem Chris die Uhr für 40 Minuten ticken ließ und auf Tendenzen an den restlichen Brettern wartete, entwickelte sich der Mannschaftskampf zunehmend zu unseren Gunsten, sodass er letztlich doch die Hand über das Brett reichte (1½:½).

Ein Verantwortlicher für diese sonnigen Aussichten war meine Position, die zu diesem Zeitpunkt bereits vollkommen gewonnen schien. Nachdem ich in der Eröffnung in eine lange Vorbereitung meines Kontrahenten gelaufen war, landeten wir in einem für den Computer vollkommen ausgeglichenen Endspiel mit Turm/Springer/Bauern vs. Turm/Läufer/Bauern. Ich wusste über die Möglichkeit, dort zu landen und hatte bis zum 23. Zug auch noch Stellungsbilder im Kopf, die es zu erstreben galt, sodass ich trotz fehlender Vorbereitung keinesfalls planlos vor der Stellung stand. Das Endspiel ist in der von mir gewählten Eröffnung nicht zu verhindern und bietet bei genauer Verteidigung des Schwarzen wenig Hoffnung auf einen vollen Punkt. Jedoch hatte ich vor einigen Monaten, als ich mich erstmalig mit der Eröffnung beschäftigte, bereits bemerkt, dass die Position keineswegs einfach zu spielen ist. Meine Annahme sollte sich bestätigen. Mein Gegner griff mehrmals positionell daneben und schien die Stellung nicht in ihrer Gänze verstanden zu haben. Ich gewann einen Bauern und wenig später die Partie (2½:½).

Wenig später folgte mir Tim in den Analyseraum. Nach einer taktisch sehr interessanten Partie, in der das Überleben des in der Mitte gebliebenen Königs von Tim durchaus am seidenen Faden hing, fehlte es beiden Parteien an Mut, die Partie wirklich auf Messers Schneide auf Sieg zu spielen (3:1).

Edmund gab bei seinem verspäteten Saisonauftakt eine Vorstellung in bester „lomerscher“ Manier ab. Nachdem Edmund in der Eröffnung dezent überrascht über die Anfangszüge seines Gegners war („Sowas habe ich ja noch nie gesehen …“), musste sich unser Altmeister doch deutlich strecken, um die Partie zu gewinnen. Letztlich war es – wie so oft – die Zeit, die Edmunds Gegenüber zu den entscheidenden Fehlern verleitete (4:1).

Auch Kai startete am Sonntag sein Jahr in der Verbandsliga, jedoch nicht so erfolgreich wie erhofft. Nachdem Kai früh mit einem vorgerückten g-Bauern Druck in Richtung des gegnerischen Königs aufbaute, konnte er den sich gut verteidigenden Gegner nicht wirklich in ernsthafte Gefahr bringen. Das sich anbahnende Gegenspiel, kombiniert mit dem sicheren Mannschaftssieg, waren dann Grund genug, die Punkteteilung zu akzeptieren (4½:1½).

Unglücklich verlief Manfreds Partie. Nachdem meine Zwischeneindrücke durchwegs positiver Natur waren, erlag Manfred den Angriffsbemühungen seines Gegners und verlor die Dame. Zumindest schien es so! Manfred, der keine Rettung mehr sah, gab die Partie auf und übersah damit die rettende (und gewinnende) Pointe, die die gegnerische Dame sofort zurückgewonnen hätte und Manfred mit einer Mehrfigur hätte enden lassen. Schade! (4½:2½).

Den Schlussakt setzte diesmal Timo. Nachdem er von Beginn der Partie seiner leichten Favoritenrolle gerecht wurde und das Spiel zum Gegner brachte (Bauern auf f5, g5, e5 sind immer ein glänzender Indikator für Angriffsspiel), fehlte unterm Strich nicht viel, um den vollen Punkt einzufahren. Letztlich verteidigte sich sein Gegenüber jedoch zäh und so musste sich Timo mit einem Remis zufrieden geben (5:3).

Ich bin zufrieden! Abermals ein ungefährdeter 5:3-Erfolg, der geschwind bei einem Becher Eis im sonnigen Burg genossen wurde. Edmund stellte sich abermals als wahrer Kenner jeglicher Eisspezialitäten heraus und gab seine jahrelange Zuckerbombenerfahrung an uns Jungspunde weiter. Viel zu lachen gab es auch auf der Rückfahrt! Nachdem Tim seine Ortskenntnis durch die Erprobung aller Kreiselausfahrten erweitert hat („Jetzt rechts!!“ – die deutlich zu viel Spaß habenden Mitfahrer tragen hier merklich die Schuld), kamen alle Beteiligten am späten Nachmittag wieder daheim an.

So kann´s weitergehen, Jungs!

 
Auftaktsieg in der Verbandsliga

– Ein Bericht von Dustin Möller –

Nachdem das Abenteuer Landesliga in der vergangenen Spielzeit zumindest vorzeitig ihr Ende gefunden hat, fand sich unsere Erste zum Saisonbeginn im behaglichen Verbandsligadschungel wieder. Die Marschroute ist deutlich: Wiederaufstieg. Mit den starken Konkurrenten aus Leck und Flensburg keine leichte Aufgabe, dennoch: eine Machbare!

Am ersten Spieltag am 07.09.17 begrüßten wir die Schachfreunde aus Rendsburg. Mit unserer „ersten Sechs“ + Neuzugang Timo Bücker und Haudegen Ralf-Johannes Koch ging es gegen nur dezent geschwächte Gäste in die neue Saison.

Standesgemäß endete die erste Partie im friedfertigem Einverständnis: Nachdem Rolfs Gegner sich mit all seiner Erfahrung solide gegen die Englische Eröffnung aufgestellt hatte, ließ sich bereits im frühen Mittelspiel die kommende Punkteteilung erahnen (½:½).

Auch die zweite Ergebnismeldung zeigte eine Punkteteilung – diese jedoch weitaus unterhaltsamer. Nachdem Christopher den „ruhigen Italiener“ zu einem „wilden Waliser“ transformierte, die Königsbauern nach vorne schmiss und zunächst gewaltiges Druckspiel gegen seinen Rendsburger Gegenüber aufbaute, gelang es ihm im weiteren Spielverlauf nicht, den positionellen Vorteil in etwas Verwertbares umzumünzen (1:1).

Den ersten Skalp in der Spielzeit 2017/2018 holte sich Torsten. Nachdem die Eröffnung in ruhige Londoner Bahnen gelenkt wurde, gelang es Torsten, seine Figuren harmonischer zusammenarbeiten zu lassen als sein Kontrahent. Trotz akuter Zeitnot mopste Torsten sich entscheidend Material und setzte den ersten Sieg aufs Ergebnisformular. Wie schon im Jahr zuvor gewann Torsten damit das erste Spiel der Saison (2:1).

Den nächsten Sieg konnte ich selber einfahren. Nachdem meine Gegnerin bereits in der Eröffnung frühweihnachtliche Geschenke verteilt hat, die ihren König langfristig auf f1 stranden ließ – ohne f2-Bauern und mit eingesperrtem Turm auf h1 – ging es fortan nur darum, diesen bestmöglich an den Kragen zu gehen. Letztlich gewann ich durch Zeitüberschreitung meiner Gegnerin im 29. Zug – die Stellung war zu diesem Zeitpunkt zwar besser mit Mehrbauer/Strukturvorteil/Königssicherheit, jedoch keineswegs gewonnen (3:1).

Kurioserweise wurde wenige Sekunden später eine weitere Partie durch Zeitüberschreitung entschieden – etwas sehr Unübliches bei der Bedenkzeit im Fischer-Modus. Ralf Koch ließ leider die Zeit im totremisigen ungleichfarbigen Läuferendspiel runter ticken und konnte sich dadurch nicht für seine bis dahin sehr ansehnliche Leistung belohnen. In einer schwierigen Partie musste er mehrere Male mit der ihm so geliebten „taktischen Keule“ Materialverlusten vorbeugen und rettete sich – eigentlich – ins Remis. Schade Ralf, Kopf hoch! (3:2).

Nun kommen wir zu dem Moment des Tages, zumindest aus meiner Perspektive. Und dies nicht, weil es das zwischenzeitliche 4:2 bedeutete oder die Schlusspointe wirklich besonders schön war. Nein, einfach nur, weil ich es dir so riesig gönne, Manfred. Mit der Vorsaison in den Knochen hast du heute den „alten“ Manfred wieder rausgeholt. Der Manfred, der in der Eröffnung Fahrt aufnimmt, Druck aufbaut und das Ding dann ganz souverän nach Hause holt. Den Manfred habe ich heute gesehen. Und das freut mich! Es freut mich, dass unsere Doppelspitze wieder da ist. Doppelsieg an Eins und Zwei, so gehört es sich, wenn wir Schulter an Schulter sitzen. Wir sind da vorne schließlich ein eingefahrenes Zwei-Mann-Tag-Team, Du und ich. Und das ist gut so! Dich heute nach einer Partie endlich wieder strahlen zu sehen, war mein Moment des Tages. Wellcome back, Manni! (4:2).

Und auch über den nächsten Sieg durfte sich gefreut werden: Debütant Timo Bücker gewann seine erste Partie im ersten Mannschaftskampf für den Eckernförder SC. Mit offensiver Ausrichtung und taktischem Auge setzte Timo seinen zu vorsichtig agierenden Gegenüber bereits nach der Eröffnung sukzessive unter Druck und konnte im weiteren Spielverlauf mit einem schönen mehrzügigen taktischen Motiv eine Figur gewinnen. Im entstandenden Turm+Bauern- gegen Turm+Läufer+Bauern-Endspiel ließ sich Timo die Butter nicht vom Brot nehmen und kombinierte Mattdrohungen mit Aktivitätseinschränkung des gegnerischen Turms und zwang den Gegner mit doppelter Mattdrohung zur Aufgabe. Das war von Vorne bis Hinten souverän, was ein Auftakt! So kann es gerne weitergehen, Timo (5:2).

Den Schlussakt setzte diesmal ein Rendsburger. Nachdem Tim sich aus schwieriger Eröffnungsstellung zunächst gut rauskämpfen konnte, gelang es ihm nicht, die erhoffte Qualle zu gewinnen. Er verblieb mit einem Bauern weniger und verlorenem Endspiel – am Ende einer längeren Abwicklung übersah er die Parade seines Gegners, die den Qualitätsverlust noch abwenden sollte, ärgerlich – aber auch das passiert. Im nächsten Mannschaftskampf zündest du deine Serie von Einsen, Tim, davon bin ich überzeugt (5:3).