Unser Mitglied Claus Langmann hatte sich in der Woche  vom 30.10.   bis zum 07.11.2010  für die Teilnahme an der 17. Offenen Hamburger Seniorenmeisterschaft angemeldet. Hier sein Bericht:

„Es ist 14 Jahre her, dass ich mich an der – seinerzeit noch nicht „Offenen“ – Hamburger Seniorenmeisterschaft beteiligt hatte. Damals erreichte ich den guten 3. Platz von etwa 30 Teilnehmern. Solch ein angenehmes Ergebnis stand heuer außerhalb der Erwartungen: gesetzt war ich an Platz 17 von 55 Teilnehmern. Es wachsen halt alljährlich gute Senioren nach – in dieser Altersgruppe gibt es keinerlei Nachwuchssorgen! – Quartier fand ich durch eine Internetvermittlung direkt am Fischmarkt, sehr günstig gelegen für alle Arten von Unternehmungen. Das Turnier war auf 9 Runden (ohne Doppelrunden) ausgelegt und fand am nördlichen Stadtrand in Schnelsen in den komfortablen Klubräumen des SC Königsspringer statt. Natürlich traf ich eine große Zahl von Bekannten aus meinem Hamburger Schachleben, nicht nur die zehn Spieler aus meinem Heimatverein HSK, sondern auch aus anderen Vereinen, mit denen ich im Laufe der Jahrzehnte Kontakt hatte. – Das Turnier begann für mich sehr vielversprechend: Nach 6 Runden lag ich mit 4 Punkten nach überwiegend gut gespielten Partien im vorderen Viertel, obwohl ich bis dahin einige recht starke Gegner hatte, was sich in der Schlußabrechnung mit der besten Buchholzwertung in meiner Punktegruppe auszahlte. Die letzten drei Runden allerdings waren eine rechte Katastrophe, ich machte in jeder dieser Partien dicke Fehler und erzielte nur noch einen halben Punkt. Endergebnis also 4½ Punkte und Platz 24 von 55 Teilnehmern – nicht berauschend, aber da sich meine DWZ nur um 3 Punkte verringerte, war es auch kein Einbruch. Hamburger Seniorenmeister wurde FM Gerd Putzbach mit 7½ aus 9 Partien. Er verteidigte damit seinen Titel vom Vorjahr!

Die Spielbedingungen waren einwandfrei, wir wurden gut mit Essen, Trinken und Informationen versorgt und die Turnierleitung durch den Internationalen Schiedsrichter Hugo Schulz und den Hamburger Seniorenbeauftragten Martin Bierwald waltete souverän und humorvoll ihres Amtes. Ein angenehmes Turnier, das ich in guter Erinnerung behalten werde – und doch möchte ich einige Worte der Kritik hinterlassen. Das Turnier war als „Offenes“ Turnier ausgeschrieben und dennoch hatten sich zum Turnier nur vier auswärtige Spieler – Joachim Neumann aus Kiel, Rolf Hunold aus Letmathe (Iserlohn), Hannelore Hoose aus Bremen-Vahr und ich aus Eckernförde – zum Turnier eingefunden, es war also eine fast ausschließlich Hamburger Veranstaltung. Paradox angesichts der Attraktivität, die Hamburg ausstrahlt, aber der Grund für diese Zurückhaltung der Auswärtigen ist schnell gefunden: Es war die unglückliche Ansetzung der Spielzeit – täglich von 16 bis 21 Uhr! Selbst ich werde mir sehr überlegen, ein weiteres Mal unter diesen zeitlichen Voraussetzungen an diesem Turnier teilzunehmen, denn so wird der Tag zerrissen und verlockende abendliche Aktivitäten werden unterbunden. Wenn die Hamburger Veranstalter weiter ein „Offenes“ Turnier anbieten wollen, dann sollten sie die Spielzeit z.B. auf einen 10-Uhr-Beginn verlegen, denn sonst bleibt das Turnier weiterhin etwas provinziell und deutlich weniger attraktiv als vergleichbare Turniere anderer Landesverbände.

Ich selbst hatte Glück und konnte im Laufe der neun Runden gegen alle drei Auswärtigen spielen, und alle diese Partien wurden remis!  – Weitere Einzelheiten über das Turnier können Sie hier erkunden.“

Eine interessante Schlußstellung: Weiß droht matt durch Df7 oder Lh6 – aber Schwarz wehrt sich durch „Ewiges Schach“!

Ein Bild aus der 6. Runde: Die Partie Langmann (HSK) – Neumann (Kieler SG/Meerbauer) endet remis.