– Ein Bericht von Bruno Geruschkat –

In der vergangenen Woche hatten Claus Langmann und ich beschlossen, am 30.08. nach Hamburg zu fahren. Der Grund: im Rahmen des Hamburger Alstervergnügens boten der Hamburger Schachklub und die Hamburger Schachschule viele Möglichkeiten, Simultan- oder auch freie Partien zu spielen.

Also starteten wir am Freitag frühmorgens von Eckernförde in Richtung Hamburg. Bei leicht bewölktem Himmel und angenehmen Temperaturen ging es los und je näher wir Hamburg kamen, desto schöner wurde es. Kurz vor 11 Uhr trafen wir in Hamburg ein und da das Schachspielen erst ab 16 Uhr beginnen sollte, hieß es, bis dahin die Zeit zu überbrücken. In Hamburg kein Problem: Bei schönstem Wetter ein Spaziergang durch den Jenischpark, dort der Besuch einer sehenswerten Fotoausstellung, Erholung bei einer Tasse Kaffee, Abstecher in die Hafencity, usw., usw. Die Zeit verflog und als wir beim Schach an der Lombardsbrücke eintrafen, war es schon deutlich nach 16 Uhr.

Dort war alles in vollem Gange. Zwei Pagodenzelte waren aufgebaut. In einem wurde auf einem erhöhten Podest geblitzt, in dem anderen wurde simultan gespielt. In diesem trat Julian Grötzbach – ein Jugendbundesligaspieler des HSK – gegen vier Gegner simultan an, und immer, wenn ein Brett frei wurde, durfte ein neuer Gegner Platz nehmen.

In dem anderen Zelt wurde Minuten-Blitz gespielt. Jeder Gegner hat pro Partie eine Minute Bedenkzeit, wessen Zeit abgelaufen ist, bevor er gezogen hat, der hat verloren. Durch diese kurze Bedenkzeit und das dadurch bedingte rasend schnelle Spiel wirkt das Ganze für die reichlich vorhandenen Zuschauer sehr viel spektakulärer als das Simultanspiel.

Als wir kamen, blitzte gerade die Hessische Frauenmeisterin 2013 und Dritte der Deutschen Frauenmeisterschaft 2013 My Linh Tran (jetzt in Hamburg wohnend) gegen den Jugendtrainer des HSK David Chyzynski. Nach einiger Zeit des Zusehens begab sich Claus – er begeistert sich nicht so sehr für das Blitzen – zum Simultanspiel, aber vorher wurde ich von ihm (in seiner Eigenschaft als Webmaster) verdonnert, einen Bericht zu schreiben. Also machte ich mir Notizen, während Claus sich dem Schachspiel widmete. Nach einem ziemlich ausgeglichenen Morra-Gambit – mit leichten Vorteilen für Claus – bot Claus seinem Gegner remis an, was dieser auch dankend annahm. Der Grund für das Remisangebot war allerdings nicht etwa mangelnder Kampfgeist, sondern eine weitere abendliche Veranstaltung, zu der wir rechtzeitig erscheinen wollten.

Nach einem ereignisreichen Tag ging es dann am Abend über die S-Bahn-Station Reeperbahn – in deren Nähe wir das Auto abgestellt hatten – zurück nach Hause.