Am 14.06.2012 stellte sich Edmund Lomer zum 12. Mal im Rathaus einer Gegnerschaft, um sie im Simlutanspiel zu bezwingen. Lomer kämpft dabei um seine Reputation, denn es gilt auch in diesem Jahr die Ansage, das er diese beliebte Auseinandersetzung aufgeben würde, wenn er in einem dieser Wetkämpfe den Kürzeren ziehen würde. Einmal war es beinahe schon so weit: Im Jahre 2002 gelang ihm nur ein äußerst kanpper 11:9-Sieg! Das sah zwei Jahre zuvor – bei der Eröffnungsveranstaltung – viel besser aus. Damals gelang ihm mit 14½ : ½ das bisher deutlichste Ergebnis.

In diesem Jahr standen – korrekt: saßen – Edmund Lomer 16 Spieler und eine Spielerin gegenüber. Die Kulturbeauftragte Frau Stephan begrüßte die illustre Runde und wünschte dem Simultanspieler und seinen Gegenspielern viel Erfolg – wenngleich, wie sie sagte – das eine das andere eigentlich ausschließe. Sodann begann Edmund Lomer seine Runden. Er hatte sich Turnschuhe angezogen, damit er den anstrengenden Parcour unbeschadet überstehen würde, denn er musste damit rechnen, so um die 50 bis 60 Runden drehen zu müssen. Und die Gegnerschaft machte es ihm nicht leicht. Es dauerte recht lange, bis einer seiner Gegner die Segel strich. Aber auch Edmund Lomer musste Federn lassen. Dabei kam es zu dem Kuriosum, dass er in seiner Partie gegen Wolfgang Bachor – in einer allerdings verlustträchtigen Stellung – im Eifer des Gefechts irrtümlich glaubte, matt gesetzt worden zu sein und deshalb die Hand zum Zeichen der Aufgabe reichte. Sein Gegner war clever und widersprach ihm nicht.

Die Gleichstellungsbeauftragte Frau Elteste – seit vielen Jahren als einzige Frau treuer Stammgast (oder Stammgästin?) der Veranstaltung – erkämpfte sich eine ausgeglichene Stellung und bot Lomer remis an – aber so leise, dass Lomer das Angebot nicht hörte, seinen Zug machte und die Runde fortsetzte. Frau Elteste zog die Lehre aus der Situation und bot ihm beim nächsten Rundgang zunächst ein deutliches Handzeichen sowie ein lautes „Stop“ und dann ein ebenso lautes Remis an. Lomer bat zunächst noch um ihren ausstehenden Zug und nachdem sie stellungsgemäß seinen Turm auf c1 schlug, willigte er in das Angebot ein – besiegelt durch einen freundlichen Händedruck.

Nach 11 Siegen, vier Niederlagem- und zwei unentschiedenen Ausgängen stand mit 12:5 für Lomer das amtliche Endergebnis fest und das hat zur Folge, dass Lomer im nächsten Jahr wieder zu dieser angenehmen Runde antreten wird.

Die gute Sitte verlangt nach den Namen der Spieler, die obsiegt oder mit einem Remis hinreichenden Widerstand bewiesen haben. Ein Remis erzielten – wie schon erwähnt – Frau Elteste und Christian Tuckermann, der mit einer Figur im Vorteil remis anbot, weil er noch musikalische Verpflichtungen erfüllen wollte. Und die Sieger waren Wolfgang Bachor, Hans-Jürgen Schäfer, Olaf Zeuch und Michael Wittke. Unsere Gratulation auch an dieser Stelle und auf Wiedersehen im nächsten Jahr zur Revanche!