– Ein Bericht von Claus Langmann –

Die „letzte Runde“, die am vergangenen Montag gespielt wurde, war gar keine letzte Runde. Sie diente nur dazu zu ermitteln, welche vier Spieler aus den jeweiligen Gruppen A und B die vorderen vier Ränge belegen würden. Denn diese werden dann in den ab Mai beginnenden beiden Finalrunden die tatsächlichen Sieger unseres Klubturniers ermitteln.

Vorher mussten aber noch einige bisher nicht gespielte Spiele durchgezogen werden, unter anderem die Ansetzung Krüger – mich am Sonntag davor. In der nebenstehenden Diagrammstellung dachte ich etwa drei Minuten über den Zug Sf6–d7 nach, fand ihn gut und brachte ihn aufs Brett. Als ich noch beim Notieren des Zuges war, hörte ich eine Stimme: „Claus, ist das Dein Ernst?“ Schon bei diesem Text und bei dem damit verbundenen Tonfall schwante mir Böses, was sich dann beim Blick auf das Brett auch bewahrheitete. Ohne den hergeschenkten Läufer gab ich auf. Üblicherweise verschweigt man einen derartigen Blackout, aber es ist die kürzeste Partie meines Lebens und sie gewinnt dadurch einen gewissen Denkmalcharakter.

Am Montag nun waren alle noch ausstehenden Partien gespielt und die Spieler fanden sich ein, um die jeweils Besten ihrer Gruppe zu ermitteln. Dustin Möller und Manfred Homuth hatten die Berechtigung für die Finalrunde auf Grund der von ihnen gesammelten Punkte schon erreicht, dennoch kämpften sie – wie man sieht – am Montag zäh um den Sieg. Des Rätsels Lösung: Die bisher erreichten Punkte werden in die Finalrunde mitgenommen! Durch seinen Sieg gegen Manfred H. hat Dustin M. nun in der Finalrunde 1½ Punkte Vorsprung, die in einem nur 3-rundigen Turnier wohl kaum aufzuholen sind.

Für die restlichen beiden Plätze der A-Gruppe konnten noch drei Spieler auf die Finalteilnahme und damit auf die Klubmeisterschaft hoffen: Edmund Lomer, Kai Krüger und Enrique Ruiz Hampel. Das hing nun in vielen Fällen nicht nur vom eigenen Ergebnis ab, sondern auch von den Resultaten der Mitbewerber. Dustin hatte in minutiöser Kleinarbeit alle Szenarien aufbereitet und wenn ich richtig zähle, gab es insgesamt 10 verschiedene Möglichkeiten des Ausgangs dieses Wettbewerbs. Einzig und allein Ruiz-Hampel konnte durch einen Sieg oder durch ein Remis sicher die Finalrunde erreichen. Das Remis brachte er sicher in den Hafen. Nun hätte Edmund L. mich schlagen müssen, um auf Grund eines winzigen Vorsprung in der Sonneborn-Berger-Wertung in die Finalrunde zu kommen, aber unsere Schlussstellung ergab – wohl für jedermann erkennbar – nicht mehr als einen halben Punkt.

So treten in der Finalrunde A folgende Spieler an: Möller, Homuth, Ruiz-Hampel und Krüger und in der Finalrunde B Geruschkat, Kiesbye, Libuda und Beyer. In der Gruppe B gibt es noch eine kleine Unklarheit, die aber wohl keine Auswirkungen auf die Auswahl der Teilnehmer hat. Diese jeweils drei Runden sind für den Mai angesetzt, können aber einvernehmlich vorgezogen werden.