– Ein Bericht von Dustin Möller –

Wie es nun fast Gewohnheit geworden ist, ist der Mai gleichbedeutend mit einer Vielzahl von Entscheidungen in unseren Vereinsturnieren. Mit Schnellschachmeisterschaft, Pokalendspiel, Start der Finalrunde der Vereinsmeisterschaft und der Bezirksmeisterschaft in Flensburg gibt es somit mehr als genug zu resümieren.

Beginnen wir chronologisch mit der ersten Entscheidung vom 14. Mai – der Schnellschachmeisterschaft.

Zugegeben etwas unglücklich auf den Muttertag gelegt, fanden sich 11 wackere Wikinger ein zum Messen an den Brettern. Nach anfänglichen Schlüsselproblemen (abermals sorry von Seiten der Organisation!) ging es fast pünktlich um 10:15 los – als Student verbuche ich das mal unter der Volkskrankheit meiner Art: dem akademischen Viertel.

Nach 7 Runden Schweizer System und einer reichhaltig nahrhaften Mittagspause – Kai hatte wie im Vorjahr mit hohem Aufwand Brötchen für die ganze Mannschaft liebevoll mit all der ihm zur Verfügung stehenden Kreativität vorgeschmiert (der Trick mit den Röstzwiebeln hat es bis ins Hause Möller geschafft) – mussten alle Versammelten feststellen, dass auch in diesem Jahr an unserem Maestro des Schnellschachs nicht zu rütteln war. Manfred Homuth gewann mit sagenhaften 7/7 zum fünften(!) Mal in Folge den Titel des besten Schnellschachspielers des Vereins. Herzlichen Glückwunsch Manfred! Weit abgeschlagen folgten auf den Plätzen 2-4 die punktgleichen Christopher Deutschbein (4½), Dustin Möller und Neumitglied Timo Bücker, der abgesehen von seinen Partien gegen die zuvor Genannten mit einem 100% Score auftrumpfen konnte.

Schlag auf Schlag folgte am Folgetag direkt das nächste Highlight der Saison: das Finale im Vereinspokal. Manfred Homuth und Torsten Bahr hatten sich für das Endspiel auf differenzierten Wegen qualifiziert: Während Manfred mit Ralf Koch, Peter Pries und einem kampflosen Sieg gegen Enrique Ruiz-Hampel bisher wenig gefordert war, musste Torsten Bahr – der bereits vor Turnierbeginn ankündigte, in seinem ersten Jahr beim Eckernförder Schachclub gleich eine Trophäe mit nach Hause nehmen zu wollen – einen deutlich schwierigeren Werdegang: mit Holger Hogreve, Claus Langmann, Edmund Lomer und Eduard Wiederkehr eliminierte Torsten den einen oder anderen bekannten Pokalschreck der Vorjahre.

Nachdem Manfred – fast obligatorisch – die schwarzen Steine zugelost bekam, nahm auch der Verlauf der Partie sehr düstere Pfade aus schwarzer Sicht. Nach einem strategischen Fehlgriff Manfreds kam Torstens Königsangriff furios zur Entfaltung. Nach ruhiger und dennoch energischer Vorbereitung schlugen Torstens Figuren endlich durch – er gewann die Partie und somit den Titel im Vereinspokal. Herzlichen Glückwunsch Torsten! Ein Sieg mit Ansage.

Nur wenige Tage später war es wie immer zum Herrentag: Zeit für die Bezirksmeisterschaft in Flensburg. Wir traten mit einer sehr starken Besetzung an. Mit den Setzlistenplätzen 1, 3, 4 und 5 konnten sich Enrique Ruiz-Hampel, Kai Krüger, Edmund Lomer und meine Wenigkeit zurecht Hoffnungen auf einen Eckernförder Bezirksmeister machen. Doch einzig Enrique wurde der Vorschusslorbeeren gerecht. Während mein Turnier mit 4/7 miserabel verlief – Edmund und Kai mit 4½/7 ebenfalls ½-1 Punkt hinter dem eigenen Anspruch landeten – war es lediglich Enrique mit seinen starken 6/7, der die Eckernförder Flagge hoch hielt. Nur der Turniersieger Jan Urbansky aus Flensburg (6½/7) konnte ihm erfolgreich Paroli bieten. Seinen eindrucksvollsten Sieg konnte Enrique gegen mich verbuchen. Mit starkem Angriffsspiel und nahezu behäbiger Leichtigkeit setzte Enrique meinen König matt.

Zu guter Letzt ein Blick ins Vereinsturnier, welches nunmehr seine zweite von drei Finalrundenspielen beendet hat. Die Ausgangslagen in den Gruppen A und B waren verschiedener Natur: Die Gruppe A wurde mit einer klaren Führung von 1½ Punkten auf den Zweiplatzierten von Dustin Möller angeführt, während die Gruppe B voller Spannung noch jedem der Teilnehmer realistische Aufstiegschancen bot.

Mit Siegen über Kai Krüger und Manfred Homuth sowie einem noch offenen Ergebnis gegen Enrique Ruiz-Hampel konnte ich die Führung der Vorrunde vorzeitig in den sicheren Hafen bringen und den Vereinstitel zum dritten Mal in Folge für mich verbuchen (Herzlichen Glückwunsch vom Webmaster!).

Die Gruppe B verspricht ein spannendes Endspiel am letzten Spieltag. Sowohl Bruno Geruschkat als auch Mirko Beyer konnten ihre bisherigen zwei Partien gegen Hanfried Kiesbye und Lothar Meyer eindrucksvoll gewinnen und werden sich ein direktes Duell um den Titel der B-Gruppe sowie das Aufstiegsrecht liefern. Bruno geht mit einer minimalen Führung in die Schlussrunde. Seinen 6 Punkten stehen 5½ auf Mirkos Seite gegenüber. Für Spannung ist somit gesorgt!  

 
Einladung zur Schnellschachmeisterschaft 2017

Datum: 14.5.2017

Start/Ende: 10:00-16:00 // Mittagspause 13:00-13:30

Spielmodus: 7 Runden Schweizer System

Bedenkzeit: pro Spieler 20 Minuten ohne Zeitaufschlag

Turnierleiter: Dustin Möller

Schiedsgericht: Manfred Homuth, Edmund Lomer, Rolf Möller

Spielberechtigung: Mitglieder des Eckernförder SC sowie angehende

Mitglieder (Spielberechtigung wird vom Turnierleiter ausgesprochen)

Zeitplan:

10:00

1o:45

11:30

 

12:15

 

13:00

13:30

14:15

15:00

 

15:45

 

Rd. 1

Rd. 2

Rd. 3

Rd. 4

Pause

Rd. 5

Rd. 6

Rd. 7

Siegerehrung

Anmerkung: Die Teilnehmerzahl des Vorjahres betrug 14 – kommen lohnt sich! 

 
Ergebnisse unserer Spieler bei der Landeseinzelmeisterschaft

 

Klasse

gesetzt an … von …

Punkte / Runde

Punkte

Endstand

Möller, D.

Meister

 10 Teiln. / Rd.-Turnier

0

1

 1

0

½ 

½ 

0

½

1

7.

Bahr, T.

Vormeister

  10 Teiln. / Rd.-Turnier 

0

½ 

 ½ 

 ½ 

0

1

0

0

 ½ 

3

9.

Braun, M.

Kandidaten

 6/21 – Schw.System

0

0

1

½

1

0

1

0

1

13.

Beyer, M.

Hauptklasse

 8/22 – Schw.System

1

½ 

0

1

½ 

0

1

1

0

5

8.

Sa

So

Mo

Di

Mi

Do

Fr

 

 

 
Ein sehr spannendes 4:4 in Kropp

                      – Ein Bericht von Mirko Beyer –                                   

Mit viel Regen, Wind und Kälte im Gepäck ging es am Sonntag, den 19.03.17 in Kropp in die nächste Runde der Bezirksliga Nord. Im Vorfeld gab es noch ein großes Fragezeichen, ob wir unsere acht Bretter besetzen können, doch mit Zusagen von Ulrich Bußmeier und meinem Bruder Lukas waren wir vollständig. Wie wichtig diese Zusagen waren, sollte uns erst später bewusst werden. Kropp selbst schien in starker Besetzung aufzutreten. Zwar fehlte an Brett 1 Wilhelm Jäke, doch dafür wurde im Mittelfeld stark aufgerüstet und man konnte die Freude darüber beim Gegner spüren.

Um 10 Uhr hieß es also wieder „Auf ein gutes Spiel“ und die Bretter wurden freigegeben. Streng nach DWZ aufgestellt, versprach es spannend zu werden.

Anders als in Kappeln sah es auf den Brettern auch sehr ausgeglichen aus. Klare Vorteile schien in der ersten Stunde niemand auf das Brett zaubern zu können. Bis auf Bruno Geruschkat, der an Brett 7 durch stetiges Pressing und guter Taktik das Spiel langsam zu seinen Gunsten entwickelte.

Auf Brett 8 gestaltete sich das Spiel wesentlich abwechslungsreicher, wo Gerd Libuda mal mit leichtem Vorteil, mal mit klarem Nachteil und schlussendlich einer völlig offenen Partie ein Remis erspielte. Noch kurz zuvor konnte uns Bruno mit der ersten entschiedenen Partie und einem Brettpunkt beglücken. Soweit so gut (1½:½).

Auf Brett 6 spielte Lukas Beyer mit Schwarz ein überraschend starkes Spiel, von jahrelanger Schachabstinenz keine Spur. Holger Hogreve schien, soweit ich das beurteilen konnte, in einem aktionsreichen Duell am Damenflügel seinen Spaß zu haben. Ulrich an Brett 4 spielte wie gewohnt eine ruhige und stabile Partie und ich wusste noch nicht, dass ich auf meinem Brett die in meiner bisherigen Schachkarriere schlechteste Partie spielen sollte. Maik übte Druck auf einen isolierten Bauern im Zentrum und Ralf hatte in einem Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und gleicher Anzahl von Bauern wenig Möglichkeiten, einen Vorteil zu erringen.

Zwar hatten wir durch Bruno einen Punkt mehr, aber als meine Partie getrost als verloren gewertet werden konnte, war es immer noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen (1½:1½). Ulrich unterstrich dies mit seinem Remis (2:2). Auch Ralf schloss sich diesem Ergebnis an (2½:2½). Blieben also nur noch Lukas, Holger und Maik übrig.

Holger hatte eine ziemlich starke Stellung, Maik einen Mehrbauern und Lukas näherte sich einem Endspiel, das mit einem Freibauern ebenfalls zu gewinnen war. Sollte man zumindest meinen ….

Denn Lukas hatte nur noch 5 Min. auf der Uhr und ich wurde sein persönlicher Schreiber. Holger musste sich irgendwie um einen feindlichen Freibauern kümmern, der noch „eskalieren“ könnte, und Maik musste erst mal seinen Mehrbauern auf die Grundlinie wuchten.

Bemerkenswert war, mit wieviel Kampfgeist der Gegner spielte. Kropp wusste um seine Chance und die Spieler befeuerten sich gegenseitig. Aber auch in unserem Team wurden Remisgesuche abgelehnt, wohl wissend, es geht langsam im Teamkampf um alles oder nichts.

Und das Schreckensszenario nahm tatsächlich Form an, als der gegnerische Freibauer auf Holgers Brett langsam, aber unaufhaltsam gen Grundlinie kroch … und durchkam … und in Form einer Dame eskalierte (2½:3½).

Da war er, der Rückstand. Genauso wie die letzte Minute auf der Uhr meines Bruders, jedoch war ein Ende seines Spiels noch nicht in greifbarer Nähe. Aber eiskalt blitzte er sein Spiel runter, erst brachte er seinen Freibauern durch, tauschte ihn in Form einer Dame gegen die ebenfalls umgewandelte Dame des Gegners, nur um dann den nächsten Bauern auf die Grundlinie zu bringen. Astrein würde man meinen, wenn er nicht nur noch  13 sec. gegen den König und zwei Bauern hätte …. bzw. 7 sec. gegen König und einen Bauern. Eine Niederlage würde den Teamkampf klar entscheiden und so versuchte er es mit einem letzten Rettungsversuch und schlug den letzten, gedeckten Bauern mit der Dame. Ohne zu überlegen und erleichtert nahm sein Gegner die Dame und ermöglichte Lukas mit 3 Sekunden auf der Uhr das Reklamieren auf Remis, da nur noch die Könige auf dem Brett waren. Ehrlich, das Spiel war so spannend, dass ich fast das Notieren vergessen habe (3:4).

Tjaaa …. blieb aber immer noch der eine Punkt Rückstand und alle Hoffnungen ruhten auf unserem Kapitän, der hochkonzentriert am Umwandeln seines Freibauern arbeitete. Und als es fast vollbracht war, gab sein Gegner an Brett 2 auf und wir konnten gewaltig aufatmen. 4:4 also der Endstand.

Die Kropper freuten sich dennoch über das Ergebnis, schlugen sich auf die Schulter und bauten sich gegenseitig auf und wir taten es ihnen gleich. Keiner nahm mir meine absurde Partie übel, Holger hatte sich einfach verrechnet, was auch dem Besten passieren kann und Gerd, Lukas, Maik und Bruno haben einfach richtig stark gespielt.

Also vielleicht nicht das optimale Ergebnis, aber immerhin ein starkes Auftreten als Team. Auch nochmal einen besonderen Dank an unsere Fahrer Gerd Libuda und Holger Hogreve sowie an Lukas und Ulrich, die durch ihr Einspringen das 4:4 ermöglichten.

Das war es zur 5. Runde in der Bezirksliga und damit allen noch eine entspannte Woche (: .