Simultan-Schachturnier im Ratssaal: Edmund Lomers gute Bilanz

Rathaussaal zu drehen. Beim alljährlichen Simultan-Schachturnier trat der Ehrenvorsitzende des Eckernförder Schachclubs gegen insgesamt 18 ECKERNFÖRDE Bereits zum 15. Mal zog sich Edmund Lomer gestern Nachmittag seine Turnschuhe an, um wieder einmal seine Runden im Kontrahenten an.

Seine Turnschuhe seien notwendig, erklärt der 75-Jährige. Im letzten Jahr – das habe jemand mitgezählt – sei er 63 Runden im Rathaussaal gelaufen. „Das geht nun mal nicht in hochhackigen Schuhen oder Sandalen.“ Nach dem Turnier merke er die körperliche Erschöpfung schon, erklärt Lomer, „der Geist macht es aber noch mühelos mit.“ Auch eine Vorbereitung sei nicht nötig. Jeden Montag hält er sich im Schachclub geistig fit. Am Vorabend des Schachturniers sei er lediglich früher ins Bett gegangen. „Ausgeschlafen zu sein, ist das Mindeste, was ich tun kann.“

Sein Ziel: Die Bilanz des Vorjahres verbessern, als er zehn Partien gewonnen und neun verloren hat. „Damit war ich gar nicht zufrieden. 2013 habe ich noch neun gewonnen und nur fünf Partien verloren.“ Trotzdem werde er aber erst aufhören, wenn er mehr Spiele verliert als gewinnt.

Den größten Respekt habe Edmund Lomer jedoch vor Hans-Jürgen Schäfer. Zum fünften Mal nahm der 79-Jährige am Schachturnier teil, zwei Mal hat er den Herausforderer bereits im Spiel geschlagen. Seit er denken kann, spiele er Schach, erklärt Hans-Jürgen Schäfer, der große Meister aber sei Edmund Lomer: „Ich spiele gegen einen, er gegen 20, das ist eine großartige Leistung.“

Jüngster Teilnehmer, und zum ersten Mal dabei, war mit 18 Jahren Robert Haye. „Die Klausuren sind vorbei, da dachte ich mir, ich schaue mal vorbei und mache mit.“ Mit einem Freund habe er vor einigen Jahren mit dem Schach begonnen und spiele heute noch ab und zu. Ältester Teilnehmer des Turniers war der ehemalige Bürgermeister Kurt Schulz (92).

Nachdem Edmund Lomer und SPD-Ratsherr Jörg Meyer die Anwesenden – darunter SPD-Ratsmitglied Martin Klimach-Dreger, der frühere Bürgermeister und Innenminister Klaus Buß sowie Pastor i.R. Jürgen Knaak – begrüßt hatten, wurde das Turnier eröffnet. Entschlossen und konzentriert bewegte sich Lomer im Innenkreis der Tische von Brett zu Brett und von Kontrahent zu Kontrahent. Ein kurzer Blick auf das Schachbrett und schon greift seine Hand nach einer Figur. Seinen 18 Gegenspielern blieb nicht viel Zeit zu reagieren. Kaum mehr als vier Sekunden brauchte er für jeden Zug. Die Spannung im Saal war spürbar. Nach einer dreiviertel Stunde dann das erste Remis: Die Partie zwischen Edmund Lomer und Kurt Schulz endet unentschieden.

Nach zweieinhalb Stunden ist das Simultan-Schachturnier mit acht Siegen, sechs Niederlagen und vier Remis für Edmund Lomer beendet. „Ein gutes Ergebnis“, bilanziert der Herausforderer. Eine weitere Steigerung zum Vorjahr: Dieses Mal mussten ihn seine Turnschuhe ganze 70 Runden durch den Rathaussaal tragen.