– Es berichtet Christian Devic –

Der 2. Spieltag am 24. November 2013 hielt für unsere 1. Mannschaft beim Wettkapf gegen den SV Itzehoe einige Überraschungen bereit. Kurzfristig fiel der an Brett 3 gesetzte Enrique Ruiz Hampel aus, so dass Ulrich Bußmeier an Brett 8 nachrücken musste. Eigentlich sollte er an diesem Tag für die 2. Mannschaft spielen, die gleichzeitig gegen den Husumer SV antreten musste. Unser Verein war heute Gastgeber für beide Wettkämpfe.

Der Itzehoer SV war an den letzten drei Brettern etwas schwächer besetzt, was die DWZ-Zahlen anging. Ich selber spielte an Brett 5 und hatte mit Egbert Hengst (DWZ 1932) wieder einen der stärkeren Spieler vor mir. Die ersten drei Partien endeten jeweils mit einem friedlichen Remis. Manfred Homuth an Brett 1 war der Erste, Edmund Lomer an Brett 4 hat anscheinend von den Spielen der Weltmeisterschaft gelernt und folgte mit einer dreifachen Stellungswiederholung. Auch Dustin Möller an Brett 3 war ebenfalls mit seinem Remis zufrieden, da er in ein Endspiel mit 3 Bauern und Turm gegen 4 Bauern und Turm abgewickelt hatte (1½:1½).

Die nächste Entscheidung fiel an meinem Brett. Nach einem zunächst etwas merkwürdig aussehenden Damenzug, geriet ich in Schwierigkeiten. Mein Gegner mit Weiß spielte 9. Dc6. Bereits hier stehe ich vor einer folgenreichen Entscheidung: …Tb8 oder …La6. Beide Züge sind spielbar, ergeben aber zwei völlig verschiedene Partieverläufe. Sehen wir uns 9. …Tb8 als Erstes an. Darauf könnte folgen: 10. Lf4 Lb7 11. Dxc7 Dxc7 12. Lxc7 Tbc8 13. Lf4. Das Spiel ist trotz des geopferten Bauern unklar. Ich spielte die Variante mit 9. … La6. Es folgte 10. Sc3 und mein nächster Zug 10. … Tc8 lässt meine Engine schimpfen. 10. … Lb4 11. Da4 Lxc3 12. Dxa6 schlägt der Computer vor. Letztendlich besteht der Vorteil für Weiß im kontinuierlichen Druck, den mein Gegner gekonnt aufbaute und meine Stellung schließlich zusammenbrechen ließ (1½:2½).

Ulrich Bußmeier an Brett 8 remisierte (2:3) und Kai Krüger mit Weiß an Brett 3 sorgte schließlich durch seinen Sieg für den Ausgleich (3:3). Nach einer etwas schleppend beginnenden Eröffnung mit 1. d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. Lg5 Se4 4. Lh4 c5 5. c3 Sc6 6. e3 Db6 konnte Kai Krüger im weiteren Verlauf der Partie den Bauerndurchbruch e4 durch den Vorbereitungszug f3

durchdrücken, bis schließlich die Zeitnot dazu kam. Weiß ist an der Reihe, den 30. Zug zu machen (s. 1. Diagramm). Da die Zeit knapp wurde, entschieden sich beide Seiten, die Stellung durch den Abtausch von Figuren zu vereinfachen. 30. Txe5 Sxe5 31. Ke3 Sxf3 32. Sxf3 Le4 33. Tf2 Lxf3 34. Txf3+ Kg7 35. Kd4 Te6 und wir erhalten folgendes Endspiel (s. 2. Diagramm): Es gehört zwar noch etwas Technik dazu, aber das Endspiel ist theoretisch bereits gewonnen für Weiß. Da die Zeitnotphase noch weiter anhielt, zeigte sich das bereits in wenigen Zügen: 36. Te3 Tf6 37. Te7+ Kg6 38. Txb7 Tf4+ 39. Kxd5 Txg4 40. h5+ Kxh5 41. Txh7+ Kg6 42. Tb7 und wir erreichen die Endstellung, in der Schwarz aufgab (s.Schlußdiagramm).

Bei diesem Stand des Wettkampfs hing nun alles von den letzten beiden Partien ab. Eduard Wiederkehr an Brett 7 hatte sich eine Gewinnstellung erkämpft. Mit einem Mehrbauern im Endspiel konnte er seinen Materialvorteil ausbauen und den Sieg erzwingen (4:3). Die letzte Partie an Brett 7 hing am seidenen Faden. Ralf Koch hatte eine verlorene Stellung und wir hatten dieselbe Situation wie in Flensburg vor uns: Ein Remis würde für den Mannschaftssieg reichen, eine Niederlage führt zum Unentschieden. Doch dieses Mal hat Ralf Koch durch Fehler seines Gegners die Partie sogar noch gewonnen! 5:3 war damit der Endstand und der zweite Sieg der noch jungen Saison! Somit können wir selbstbewusst in die nächste Runde gehen.