– Ein Bericht von Claus Langmann –

In der Woche vom 28.09. bis zum 04.10.13 wurde die 7. Offene Seniorenmeisterschaft von Schleswig-Holstein in Büsum ausgetragen. Es war die siebte Veranstaltung dieser Art, die bisher immer in Eckernförde stattfand. Spielort der Veranstaltung war der Tagungsraum im „Büsumer Pesel“. Dieses Lokal liegt direkt am Deich mit Blick auf die Nordsee (wenn sie da ist). Das war aber heuer fürs Auge eher nachteilig, weil der Deich an dieser Stelle auf etwa 2 km Länge aufgerissen und umgegraben wird und dadurch ertüchtigt werden soll.

Zum Schach: Auf Einladung des Verbandes und des Turnierleiters Gerhard Meiwald hatten sich 79 Teilnehmer zum Turnier eingefunden. Es war eine große Familie, denn viele Spieler kannten einander von früheren Turnieren in Eckernförde oder von anderen Spielorten in Deutschland. Und so kam es zu der gewiss merkwürdigen Konstellation, dass Rolf Hunold und ich zum fünften Mal bei Seniorenturnieren (nach Turnieren in Dresden, Hamburg und Eckernförde) gegeneinander gelost wurden. Mit meiner Setznummer 53 (nach ELO) hatte ich gegen ihn nur eine Außenseiterchance, aber ich hätte sie nutzen können: In der nebenstehenden Stellung hätte 25. Tc8 Dd7 26. Td8! mir deutlichen Vorteil verschafft – ich hatte aber nicht erkannt, dass der Turm auch von d8 aus das Mattfeld d1 überdeckt!

Im weiteren Verlauf der Partie ließ auch mein Gegner einen wunderschönen Gewinn aus (das schadete aber dem späteren Partieergebnis nicht). Hunold stellte mich mit 30. … Dc2 auf Matt, aber ich fand die (scheinbare) Rettung 31.Td8+ Kh7? 32.Dd3+ mit Abtausch der Dame. So verlief die Partie, aber der paradoxe Zug 31. … Le8 gewinnt trotz 32.Txe8+ die Partie, weil nach dem Schlagen des Läufers das Feld d3 nicht mehr gedeckt und dadurch der Damentausch nicht mehr möglich ist. Mit diesem hübschen Zug wäre mein Gegner wahrscheinlich in die Taktiklehrbücher eingezogen.

Die nächste Partie gewann ich und die weiteren 5 Partien endeten – meist gegen stärkere Gegner – unentschieden, so dass ich mehrere ELO- und DWZ-Punkte hinzugewann und am Ende auf Platz 41 einlief. Als Beleg für mein gutes Abschneiden gewann ich einen Ratingpreis in Form eine attraktiven Buches, den ich mir durch eine persönliche Widmung des Turnierleiters veredeln ließ.

Die Turnieratmosphäre und die Turnierleitung waren ausgesprochen gut, ich bemängele aber deutlich die sehr schlechten Beleuchtungsverhältnisse. Wenn man nicht das Glück hatte, direkt unter einer der schwachen Deckenlampen oder an einem der drei Spitzenbretter an der Fensterseite zu spielen, war das Spielfeld äußerst mangelhaft ausgeleuchtet: ein rechtes Augenfutter. Und der leider wohl dauerhafte Umzug des Turniers von Eckernförde nach Büsum geht auch mit einer spürbar schlechteren Möglichkeit der Freizeitgestaltung einher. Und das liegt nicht nur am aktuellen und für die Besucher lästigen Deichbauprogramm.

Im nächsten Jahr findet das Turnier erneut in Büsum in der Woche vom 27.09. bis zum 03.10.14 statt und es sollen dann 9 Runden (ohne Doppelrunden!) gespielt werden. Außerdem hat der Turnierleiter zugesagt, dann aller Voraussicht nach im großen Saal der Kurverwaltung spielen zu können, wodurch dann auch eine größere Teilnehmerzahl ermöglicht werden wird.

Last not least: alleiniger Sieger des Turniers mit 6 Punkten wurde Christian Hess vom Schachclub Königsspringer Hamburg vor den auch in Eckernförde gut bekannten Spielern Baum, Hassenrück und Vogel mit je 5½ Punkten.