– Ein Bericht von Manfred Homuth –

„Zwischen den Jahren“ fand nunmehr schon zum 29. Mal das Travemünde-Open statt, das sich zu einer festen Größe im Schleswig-Holsteiner Turnierschach entwickelt hat. Für den Hamburger Schachfreund Fritz Fegebank war es die 29. Teilnahme; ich war erst einige Male dabei. Das Turnier gliederte sich in ein ELO-Turnier mit 149 Teilnehmern und ein DWZ-Turnier für 58 Teilnehmer mit einer DWZ von unter 1700.

Da die erste Runde um 10 Uhr starten sollte, reiste ich zum ELO-Turnier bei einer Reisezeit mit der Bahn von ca. zweieinhalb Stunden bereits am 2. Weihnachtstag an, um mein Privatzimmer aufzusuchen. Dieses kostete für Travemünder Verhältnisse günstige 35 Euro pro Übernachtung incl. sehr gutem, auch von der Vermieterin stets gelobtem Frühstück.

An den ersten drei Tagen wurden jeweils zwei Runden ausgetragen, am 30.12. wurde nur eine Runde gespielt. Die Bedenkzeit betrug 2 Std. für 40 Züge und je eine halbe Stunde für den Rest der Partie. Als Startgeld wurden 65 Euro erhoben, der erste Preis lockte mit 1.500 Euro.

Das Turnier war in der Quantität deutlich schwächer besetzt als in den Vorjahren, brauchte sich aber qualitativ angesichts der Teilnahme von einigen Großmeistern und Internationalen Meistern aus aller Herren Länder nicht zu verstecken. Daher hatte ich mir nicht etwa ernsthaft den Gewinn eines der acht Preise vorgenommen, sondern einfach nur gutes Schach zu spielen; der Rest würde sich schon finden.

Wie schon „üblich“ für mich, startete ich auch in diesem Schweizer-System-Turnier mit Schwarz. Ich kam ganz gut raus aus der Eröffnung und erwirtschaftete einen leichten strategischen Vorteil. Mein Gegner – gesetzt an 102 ! – verteidigte sich jedoch erfindungsreich und zettelte mit seinen Türmen ein energisches Gegenspiel am Königsflügel an. Bei knapper Zeit verflüchtigte sich mein Vorteil und ich bot Remis an. Das Angebot wurde abgelehnt und mit einem Turmopfer beantwortet, dessen Inkorrektheit ich vorher sah, mein Gegner aber anscheinend erst hinterher. Mein Gegner gab sofort auf. Beflügelt von diesem etwas glücklichen Auftaktsieg legte ich am Nachmittag einen furiosen Angriffssieg gegen den sizilianischen Drachen nach. Zur „Belohnung“ durfte ich am nächsten Morgen mit Schwarz gegen den ukrainischen Großmeister Vladimir Sergeev antreten, einen ganz alten Turnierhasen mit einer ELO-Zahl von 2471. Weil ich die Eröffnung etwas ungenau spielte, trat leider all das ein, was ich vermeiden wollte: eine passive Stellung und damit verbunden Zeitprobleme. Gerade als ich glaubte, das Gröbste am Damenflügel überstanden zu haben, öffnete GM Sergeev am Königsflügel lehrbuchmäßig eine zweite Front, und meine Stellung brach angesichts der Raum- und Koordinationsprobleme meiner Figuren zusammen: eine lehrreiche, aber – da zu erwarten – keine schlimme Niederlage, die es abzuhaken galt.

So übernahm ich in der 4. Runde mit Weiß schnell die Initiative, die ich nach zwischenzeitlichem Bauerngewinn bis ins Endspiel halten und mit einer „petite combinaison“ in einen vollen Punkt umwandeln konnte. In der nächsten Runde trat ich mit Schwarz gegen das Schleswig-Holsteiner Jungtalent Benedict Krause vom SV Bargteheide an. Nach meiner ungenauen Eröffnungsbehandlung konnte ich die resultierenden Stellungsprobleme lösen, stellte dann aber unnötig einen Bauern ein. Der drohenden Niederlage entging ich mit etwas Glück durch eine nicht erzwungene Zugwiederholung ins Remis. Dafür rehabilitierte ich mich am Nachmittag, als ich von Anfang an Druck hatte und ins Endspiel abwickelte, da ich im Gegensatz zu meinem Gegner erkannte, dass ich mit meinem aktiven König in seinen geschwächten Damenflügel eindringen und mit meinen Bauern und meinem Läufer seinen Springer beherrschen konnte. So hatte ich nach dieser feinen Endspielleistung 4½ Punkte aus 6 und lag vor der letzen Runde auf Platz 14 und konnte mir nur im Falle eines Sieges noch Chancen auf einen der acht Geldpreise wahren. Ich musste jedoch mit Schwarz gegen den dänischen IM Jens Ove Fries-Nielsen (ELO 2365) antreten. Dieser nutzte gnadenlos die strategischen Mängel meiner Stellung aus, die sich als Folge eines einzigen schwächeren Zuges in der späten Eröffnungsphase ergaben. Bis ins Endspiel wehrte ich mich noch, aber vergebens. Mein Gegner wurde 6., ich fiel ich auf den 24. Platz zurück, gesetzt an Platz 28. Immerhin gewann ich 23 DWZ- und 7 Elo-Punkte. Mit etwas Farbglück wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber „hätte, wenn und aber…“

Am Ende lag ein Trio mit 6 Punkten vorn, so dass die Wertung entscheiden musste. Es gewann der ELO-Favorit GM Korneev (2602) vor – kaum überraschend – Rasmus Svane (2388) und unerwartet FM Cordes (2269).

 
Das Weihnachtsblitzturnier

Für den 10.12.12 war in unsere Räume in der BBS zum traditionellen Weihnachtsblitzturnier eingeladen. Und siehe da, es beteiligten sich deutlich mehr Spieler als gewohnt an diesem Blitzturnier.  Insgesamt 13 Spieler stritten um die Ehre des Weihnachtsblitzmeisters, angestachelt wohl auch durch einige ungewöhnliche Preise. So gab es fünf Taschenmesser mit unserer Vereinsaufschrift zu gewinnen, natürlich auch die sehr geschätzten Marzipanaale und andere Köstlichkeiten. Den Tages- oder besser: Abend- und Weihnachtssieg ließ sich allerdings auch in dieser Runde Manfred Homuth nicht nehmen, gefolgt von Enrique Ruiz Hampel, Edmund Lomer und Kai Karl Krüger.

Die Ergebnisse aller 13  Spieler und den sich daraus ergebenden Stand in der Gesamtblitzwertung finden Sie auf der Seite der Vereinsmeisterschaft.

 
Seniorenturnier in Binz auf Rügen

Zum ersten Mal nahm unser Ehrenvorsitzender, Ratsherr Edmund Lomer, an der seit gut einem Jahrzehnt ausgetragenen Offenen Senioren-Einzelmeisterschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern teil. Mit Edmund Lomer hatten sich Teilnehmer aus ganz Deutschland, darunter ein Internationaler Meister und acht FIDE-Meister in Binz auf Rügen eingefunden, um neun Runden nach Schweizer System auszutragen. Aus Schleswig-Holstein spielten ferner Erwin Lehmann/Ahrensburg, Joachim Thielemann/Hessenstein, Hardy Wenske/Kiel und Henning Geibel/Bargteheide bei diesem Turnier in reizvoller Umgebung mit.

Nun lassen wir Edmund Lomer berichten:

In der Hoffnung, bei Turnierende die Setznummer 31 ein wenig unterboten zu haben, ging ich mit Zuversicht und Optimismus in das Turnier. Mit Geduld und etwas Mühe bewältigte ich in den ersten beiden Runden mit zwei Siegen mein Pflichtprogramm gegen deutlich schwächer eingestufte Gegner. Mit den beiden Punkten in der Tasche kam nun stärkeres Kaliber auf mich zu. Dennoch – oder auch deswegen – spielte ich in der dritten Runde meine wohl beste Partie des Turniers: Mit den weißen Steinen erreichte ich gegen FM Hans-Joachim Neese/Hennef nach druckvoller Eröffnung eine deutlich überlegene Stellung. Ein endlich einmal makelloses geführtes Endspiel machte meinen für viele Kiebitze überraschenden Gewinn perfekt.

Lange konnte ich mich allerdings nicht in der Spitzengruppe sonnen. In den zwei folgenden Runden wurde mein Höhenflug abrupt beendet, da ich in beiden Partien mit Schwarz gegen FM Georg Haupt/Oberursel (ein dummes Versehern in „meinem“ Skandinavier !!!) und Joachim Knaak/Dresden (der „kleine“ Bruder des bekannten IM) nach langer Gegenwehr unterlag. Nach einem kampflosen Punkt in der nächsten Runde (mein mir zugeloster Gegner erlitt am  Abend zuvor einen Bandscheibenvorfall) erreichte ich in der ominösen 7. Runde in einer meiner besseren Partien gegen Siegfried Hölting/Kevelaer einen ungefährdeten Sieg. So hatte ich in den beiden letzten Runden wieder das Vergnügen (diesmal fast ungetrübt), mich mit attraktiven Gegnern des vorderen Feldes zu messen.

Die vorletzte Runde brachte mir mit Schwarz in einer temperamentvollen Partie gegen Fred Just/Bremen ein Remis – wir einigten uns darauf, nachdem ich kurz zuvor eine gute Gewinnchance ausgelassen hatte (habe ich da etwa wieder zu schnell gezogen?). In der abschließenden 9. Runde mit Weiß gegen Dieter Kurka/Köln widerstand ich der Versuchung, durch Überziehen der Stellung meinen bis dahin guten Turnierstand zu gefährden und war mit einem ungefährdeten Remis zufrieden.

Das Turnier gewann Udo Goy/Köln mit 7½ Punkten vor Peter Rahls/Zehlendorf, Wolfgang Thormann/Oberschöneweide und Günter Weidlich/Dresden mit je 7 Punkten. Die Mitfavoriten FM Jurij Lubarskij und FM Hans-Joachim Neese/Hennef (seine Niederlage gegen mich blieb seine einzige) mussten mit den Plätzen 6 und 8 vorliebnehmen.

Mit 6 Punkten aus 9 Partien, einem DWZ-Gewinn von 25 Punkten und Rang 15, der sogar noch mit einem Preisgeld verbunden war und deutlich den Setzplatz übertraf, hatte ich endlich (nach Freudenstadt und Dresden) wieder ein ordentliches Turnier gespielt und übertraf die anderen Spieler aus dem hohen Norden sehr deutlich. Joachim Thielemann, Erwin Lehmann und Hardy Wenske belegten die Plätze 47, 49 und 90, während Henning Geibel mit für ihn guten 3½ Zählern Rang 135 erreichte.

Leider war mein Hamburger Mitstreiter Werner Schirmer weniger erfolgreich und mit Patz 76 zu Recht unzufrieden. Ihm behagte der frühe Spielbeginn jeweils um 09:00 Uhr überhaupt nicht.

Es war ein schönes Turnier, verbunden mit einem Wiedersehen wohlbekannter Schachfreunde auf der Insel, die neben dem „Rasenden Roland“ und Ausflügen nach Stralsund noch einiges mehr zu bieten hatte.

 

gesetzt an…

Rd. 1

Rd. 2

Rd. 3

Rd. 4

Rd. 5

Rd. 6

Rd. 7

Rd. 8

Rd. 9

Punkte

Platz

Lomer

 31

1

1

 1

0

0

 ½

½ 

6

15 (!)

 
Zwei synchrone Niederlagen mit 2:6

– Ein Dämpfer für unsere 1. Mannschaft –

In Leck musste unsere erste Mannschaft am 25.11.12 eine erste und zugleich hohe Saisonniederlage einstecken. Die Spieler um Mannschaftsführer Olaf Zeuch sind aber immer noch Tabellendritter der Verbandsliga A.

Der Auswärtskampf fand in den bestens organisierten Räumlichkeiten der dänischen Schule in Leck statt. Wir konnten zum dritten Mal in Folge in unserer stärksten Formation antreten und hatten uns vorgenommen, dem Favoriten, der ersten Mannschaft des MTV Leck, Paroli zu bieten. Der Landesligaabsteiger trat zwar nicht in Bestbesetzung an, war aber nominell – erkennbar anhand der DWZ-Zahlen – immer noch stärker als unsere Mannschaft.

In den ersten beiden Stunden verlief der Wettkampf ausgeglichen. An keinem der acht Bretter konnte sich ein Spieler sichtbare Vorteile erarbeiten. Spannung war angesagt. Eduard Wiederkehr erhielt sodann an Brett 7 bei unklarer Stellung vom nominell stärkeren Gegner ein Remisangebot, das er nach Rücksprache mit dem Mannschaftsrat annahm (½:½). Kai Krüger bot seinem Gegner an Brett 2, nachdem er ordentlich aus der Eröffnung kam, Remis an, was jedoch spielwillig von diesem abgelehnt wurde, der sodann einen Bauern für Spiel auf der c-Linie opferte. In der Partie war genaues, feinfühliges Spiel notwendig. Krüger sah die richtige Fortsetzung, überschätzte jedoch die gegnerischen Reaktionsmöglichkeiten, wählte darauf einen schwächeren Zug und kam in eine positionelle Verluststellung, die er aufgeben musste (½:1½). Ralf Koch gelang mit seinem Sieg an Brett 8 Wiedergutmachung für seine Niederlage vor zwei Wochen: Er überspielte seinen Gegner derart, dass er, anstatt die Dame zu gewinnen, erfolgreich auf Matt spielte(1½:1½). Manfred Homuth spielte am Spitzenbrett mit den weißen Figuren nur ein Mal ungenau, was sein bärenstarker Gegner wie aus dem Nichts ausnutzte, indem er Homuth mit einem starken Angriff und Materialgewinn nach drei Stunden Spielzeit zur Aufgabe zwang (1½:2½). Der Wettkampf war – nicht ganz erwartet – an den beiden ersten, stärksten Brettern gekippt.

Die vier verbliebenen Bretter 3 bis 6 wurden danach weitere zwei Stunden heiß umkämpft. Edmund Lomer hatte an Brett 3 eine gute Ausgangsposition erspielt und einen Bauern gewonnen. Rolf Möller hielt an Brett 4 die Stellung geschlossen, stand aber unter Druck. Matthias Braun hielt an Brett 5 bis ins Mittelspiel stand, musste aber einen schwarzen, gedeckten Freibauern seines Gegners auf c3 zulassen. Dustin Möller an Brett 6 hatte im Mittelspiel nach Damentausch einen optischen leichten Vorteil erarbeitet, dem sein Gegner standhielt.

Nach fünf Stunden kippte die Partie am 3. Brett. Lomers König stand am Königsflügel unter Druck, er preschte mit seinem d-Bauern nach vorne Richtung gegnerischer Grundlinie, um sich damit und mit seinen Springern zu befreien. Sein dänischer Gegner nutzte seinen Gegenangriff am Königsflügel, um diesen d-Bauern mit dem Läuferpaar und der Dame abzufangen und einzusammeln. Der Druck blieb, so dass Lomer mit dem König unter Schachbeschuss der gegnerischen Figuren durch das Zentrum laufen mussten. Das kostete die Dame. Auch die hochgradige Zeitnot seines Gegners half nichts mehr, da dieser rechtzeitig das Matt strickte (1½:3½). Nach Lomers Niederlage verlor auch Braun, der das Turmendspiel mit dem gegnerischen Freibauern trotz zäher Gegenwehr nicht halten konnte (1½:4½). Die Mannschaftsniederlage war dadurch besiegelt.

Rolf Möller hatte zuvor trotz Druck seines Gegners mutig die Gegenoffensive am Königsflügel gesucht, um vor den beiden Niederlagen seiner Nebenmänner den Mannschaftskampf zu retten, musste aber nach dadurch erzwungenem Damentausch im Bauerendspiel nachgeben, da die Freibauern seines Gegner zu weit auseinanderstanden, als dass der König beide hätte aufhalten können (1½:5½). Danach blieb nur noch die Partie von Dustin Möller am 6. Brett übrig. Aus dem optischen Vorteil war ein Minusbauer im Figurenendspiel geworden – mit 3 gegen 4 Bauern am Königsflügel. Möller verteidigte mit dem schwarzfeldrigen schwarzen Läufer zäh gegen den beweglicheren weißen Springer bis in die Zeitnot. Auf schmalem Grat übersah sein Gegner ein Mal einen Gewinnzug, dann aber sah er das Remis nicht ein, bis es schließlich zum Figurentausch kam. Möller konnte gegen den letzten weißen Bauern die Königsopposition halten und mit seinem Remis Ergebniskorrektur zum 2:6 als Endstand betreiben.

Durch diese Niederlage ist unsere Erste bis auf Weiteres nicht mehr Aufstiegsaspirant, hält sich jedoch weiter im oberen Tabellendrittel. Da der Wyker TB seine Verbandsligamannschaft aufgrund seines zu engen Spielerkaders zurückgezogen hat, gehen wir somit zunächst als Dritter der Verbandsliga A in die kurze Winterpause. Erst am 13.01.2013 steht die nächste Begegnung an. Erneut müssen die Spieler unserer ersten Mannschaft dann in Richtung Nordsee fahren, zum Tabellenführer Husumer SV. Danach wird voraussichtlich feststehen, ob wir Tuchfühlung zur Tabellenspitze halten können.

 

– … und auch die 2. Mannschaft verliert –

Am selben Tag war unsere 2. Mannschaft zu Gast bei der ersten Mannschaft des Schleswiger SV. Bezüglich der Kampfmoral noch mit reichlich „Wind unter den Flügeln“ vom letzten Sieg gegen Leck II, wollten wir uns von den an allen acht Brettern nominell durchweg höher eingestuften Schleswigern nicht einschüchtern lassen und unbeirrt auf Punktejagd gehen.

Nach ca. zwei Stunden musste sich allerdings schon an Brett 8 der erste aus unseren Reihen seinem Gegner ergeben. Unser Jugendlicher Mirco Beyer sah sich im Turmendspiel mit einer kleinen – aber nichtsdestoweniger entscheidenden – Bauernmehrheit seines Gegners konfrontiert, deren Weg zum Umwandlungsfeld er nicht genügend entgegen zu setzen hatte (0:1). Nur eine halbe Stunde später war auch Alexander Kochs Partie an Brett 2 ohne zählbaren Erfolg zu Ende gegangen. Nach einem von seinem Gegner erzwungenen Figurenopfer gelangte Koch – ohne Akzente setzen zu können – ins Mittelspiel, wo er die kleine Qualität einbüßte. Eine Springergabel seines Gegners im weiteren Verlauf der Partie hätte dann einen entscheidenden Materialverlust bedeutet, weshalb Koch aufgab (0:2). Wenig später konnte auch unsere Jugendliche Kim Ruiz ihre Partie nicht mehr halten. Die mit dem Damengambit eröffnete Partie wurde von ihr zunächst solide geführt, bis ihr ein Fehler unterlief. In der Zeitnotphase versuchte sie vergeblich zu retten, was schließlich leider nicht mehr zu retten war (0:3).

Bei Ulrich Bußmeier schlich sich an Brett 3 während der Eröffnungsphase eine Schwäche in der Bauernstruktur ein, die der Gegner konsequent attackierte und dadurch schließlich einen Bauern eroberte. Da der Schleswiger obendrein auch noch die bessere Stellung behielt, musste Bußmeier seine Partie aufgeben (0:4). Gerd Libuda hatte seine Partie lange ausgeglichen gestalten können, und fast hätte sein Gegner die Bedenkzeit überschritten. Nach viereinhalb Stunden gelang seinem Gegner jedoch eine Springergabel mit Schach / Damenbedrohung, was Libudas Niederlage besiegelte (0:5).

In der Folge gab es zwei Remispartien, zunächst an Brett 6 durch Holger Hogreve, der in der Hoffnung auf einen Angriff während der Eröffnung einen Bauern geopfert hatte. Doch dieser Angriff entpuppte sich nur als „Sturm im Wasserglas“ und nach Tausch von Dame und Türmen sah Hogreve schon einem verlorenen Endspiel entgegen, was er mit viel Glück – und Mithilfe seines Gegners – doch noch in ein Remis lenken konnte (½:5½). Fast zeitgleich konnte auch Olaf Zeuch an Brett 5 in den „Remishafen“ einfahren, nachdem er ca. 40 Züge lang intensiv die schwache Bauernstellung auf dem Damenflügel seines Gegners bearbeitete, dieser aber u.a. mittels seines Springers, der 46 Züge lang nicht das Feld b8 verließ, die Stellung ausreichend verteidigen konnte. Nach der Zeitkontrolle wurde ein noch kurzfristig entstandener Freibauer auf der a-Linie für den Schleswiger noch zu einem Hoffnungsschimmer auf den Sieg, durch eine Unbedachtheit konnte Zeuch diesen jedoch schon bald erobern (1:6).

Kurz vor Ablauf der gesamten Spielzeit polierte Enrique Ruiz-Hampel die Mannschaftsehre auf, indem er seinem mit fast 100 DWZ-Punkten höher eingestuften Gegner im ausgehenden Mittelspiel einen isolierten Doppelbauern auf dem Damenflügel zufügte und sich dann auf dem Königsflügel zwei Freibauern erkämpfte. Diese waren dann Ruiz-Hampels Garanten für den Sieg, zumal sein Gegner auch seine Bedenkzeit auf unter eine Minute dezimiert hatte (2:6).

Mit dieser 2:6-Niederlage geht die Mannschaft als Tabellensechster in die Weihnachtspause, in der Hoffnung, dass im neuen Jahr wieder alles besser wird und dies schon am 13. Januar, wenn Schleispringer Kappeln I in der Eckernförder BBS gastieren wird.